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Nicht einmal zehn Minuten fehlten zur nächsten Blamage Rapids in „Vaduz-Dimension“

MARCO GR†LL (UEFA EUROPA CONFERENCE LEAGUE: SK RAPID WIEN - DEBRECENI VSC); © FOTObyHOFER/Christian Hofer, 10.08.23

Nichte einmal zehn Minuten fehlten 13 Monate nach Rapids Blamage gegen Vaduz an die nächste in dieser Dimension. Denn Rapid lag zwischen der 76. und 82. Minute in der zweien Runde des Uniqa-Cups bei Union Gurten, dem Siebenten der Regionalliga Mitte, vor 5000 Zuschauern im alten Rieder Stadion 1:2 zurück. Dann schoss Matthias Seidl Grün-Weiß wenigstens ins Nachspiel, in dem nach 38 Sekunden das Flutlicht ausfiel. Nach einer 47 minütigen Unterbrechung wurde 45 Minuten vor Mitternacht wieder angepfiffen, beim Schlusspfiff um nur noch elf vor Mitternacht hieß es 5:2 (4:2, 2:2) für Rapid. Der erste Sieg seit dem Ausfall von Guido Burgstaller. Ende gut, aber ansonst nur wenig gut. Der Austria gelang das „Einspielen“ für das Wiener Derby am Sonntag besser, vor allem dauerte es nur 90 Minuten.

Man soll nicht zu viel rotieren. Was für Salzburgs Trainer Gerhard Struber bei der sensationellen Heimniederlage gegen Blau Weiß Linz am letzten Samstag galt, musste Mittwoch auch Zoran Barisic zur Kenntnis nehmen. Er veränderte die Mannschft nach der guten Leistung beim 1:1 gegen Sturm an sieben Positionen, ließ nur Tormann Niklas Hedls, Rechtsverteidiger Neraysho Kasanwirjo, Innenverteidiger Leopold Querfeld und Stürmer Fally Mayulu drinnen. Unter dem Fehlen von Max Hofmann litt die defensive Stabilität, was man auch an Querfelds Leistung, die deutlich schwächer als die gegen Sturm war. Das zentrale Mittelfeld mit Patrick Greil und Lukas Grgic war lange nicht so gut wie drei Tage zuvor das Duo Nikolas Sattlberger – Moritz Oswald. Dabei lief eigentlich alles für Rapid: Nach 16 Minuten Elfmeter nach einem völlig unnötigen Foul von Gurtens Verteidiger Jakob Horner an Rapids Debütant Thierry Gale, der einige auffällige Szenen hatte. Oliver Strunz traf zur Führung. Eigentlich hätte Rapid danach dominieren müssen, aber weit gefehlt. Bis zur Pause keine Chance mehr, hingegen Gurtens verdienter Ausgleich durch Jakob Kreuzer der in der Bundesliga von 2014 bis 2016 bei Ried gespielt, dabei ein einziges Tor erzielt hatte. Am 20,März 2016 zum 1:0-Heimsieg gegen Rapid, dessen Trainer so wie Mittwoch  Barisic hieß.

Zur zweiten Hälfte ersetzte Seidl Strunz, es änderte sich wenig. Linksverteidiger Martin Moormann war wieder einmal ein Sicherheitsrisiko, fungierte meist nur als Begleitservice für die Gurten-Spieler. So auch bei beiden Treffern des Außenseiters, der nach 76 Minuten durch einen abgefälschte Schuss von Fabian Wimmleitner in Führung ging. Völlig verdient. Vier Minuten zuvor wechselte Barisic Nicolas Kühn und Marco Grüll ein. Die einzig gute Aktion von Grgic machte Seidls Ausgleich möglich, Grüll hätte fast noch den Siegestreffer in der regulären Spielzeit geschafft. Das Schussverhältnis hieß 14:8 für Gurten!

Der Flutlichtausfall zog  Gurten offenbar den Stecker. Danach fehlte völlig die Aggressivität, die Rapid so zusetzte. So verschuldete Kapitän Thomas Reiter mit einem Hands den zweiten Elfmeter für Rapid. Grüll (Bild) brachte Rapid nach 96 Minuten in Führung, dann folgte noch ein Doppelpack von Mayulu nach Assists von Oswald und Grüll. Die eingewechselten Joker Seidl, Grüll und Oswald waren entscheidend am Zitteraufstieg beteiligt. Die Begründung von Barisic für die schwache Leistung: „Wir haben zu viele technische Fehler gemacht“

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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