Fußball

Nicht mehr Israels Teamchef: Herzog verzichtet auf EM-Chance!

Kommentare aus dem Sky-Studio in Wien-Auhof werden vorerst der Job von Andi Herzog in Sache  Fußball bleiben. Denn als Teamchef von Israel macht Österreichs Rekordteamspieler nicht weiter. Das machte Herzog Mittwoch auch via Sky offiziell.  Vorausgegangen war ein längeres Telefonat mit Willi Ruttensteiner, dem Sportdirektor in Israels Verband, der ihn 2018 engagiert hatte. Ruttensteiner wollte von Herzog wissen, ob er für den Herbst, für das Play-off um das EM-Ticket gegen Schottland in Glasgow und bei einem Sieg gegen den Sieger aus Norwegen-Serbien un die Spiele der Nations League gegen Schottland, Tschechien und die Slowakei zur Verfügung steht. Herzog sagte ab: „Es war eine wunderschöne Zeit in Israel, eine coole Herausforderung, aber Corona hat zu viel zerstört, was wir aufgebaut haben!“ Die wieder gestiegenen Infektionszahlen in Israel haben ihn sehr nachdenklich gemacht, keiner weiß, wie es dort in Sachen Fußball weiter geht: „Auch einige Projekte von Willi sind ins Stocken geraten, bei ihm ist auch noch nicht alles geklärt“. Ruttensteiner, der einen Vertrag bis 2022 hat, ist seit Wochen wieder in Tel Aviv.

Von  Herzogs Teamchefärä in Israel  bleibt vor allem das 4:2 gegen Österreich in Erinnerung ebenso seine Wutrede nach der unnötigen 2:3-Niederlage gegen Slowenien in Laibach. So etwas hörte man zuvor noch nie von einem israelischen Teamchef in einem TV-Interview. Ruttensteiner muss jetzt auf Teamchefsuche gehen. In Corona-Zeiten eine schwierige Angelegenheit. Abwarten, was aus Herzogs Landsleuten, die zu seinem Stuff gehörten, passieren wird. Mit Tormanntrainer Klaus Lindenberger, dem für die Defensive engagierten Martin Stranzl, Mentaltrainer Markus Rogan, Dass es mit Stranzl eigentlich nie wirklich zur Zusammenarbeit rund um ein Spiel kam, bedauert Herzog sehr.

Herzogs Entscheidung hat in erster Linie familiäre Hintergründe, die man respektieren muss. Andererseits ist es nicht leicht, auf die Chance, vielleicht als Teamchef zur EM fahren zu können, zu verzichten, die links liegen zu lassen. Wer weiß, ob die noch einmal in seiner Trainerkarriere kommen wird. Sicher werden einige vermuten, dass Herzog von seinem Ex-Klub Werder Bremen Signale bekam, dass die Wahl auf ihn fallen könnte, falls die Zeit von Trainer Florian Kohfeldt abläuft. Egal, ob noch die Rettung via Relegation gelingt oder es zum ersten Abstieg seit 1990 kommt. Aber Ruttensteiner wollte nicht darauf warten, bis Werder Bremen die Trainerfrage entschieden hat. Sondern noch im Juni von Herzog wissen, ob er als Teamchef weiter macht. Seit Mittwoch hat er den negativen Bescheid.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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