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Nobody Schulz als neuer Held in Jogis Umbruchs-Elf

Nico Schulz, 25 Jahre jung, Linksverteidiger bei Hoffenheim, Mitspieler der Österreicher Florian Grillitsch und Stefan Posch. Kein Name, der bisher wirklich groß auffiel. Teamdebüt nach der deutschen WM-Pleite in Moskau im September 2018, bis Sonntag  fünf Länderspiele mit einem Tor. Am Abend avancierte Schulz zum neuen deutschen Helden in der Umbruchs-Elf von Teamchef Jogi Löw, Mit Siegestor und Assist bei Deutschlands 3:2 (2:0) zum Qualifikationsstart gegen Holland in der ausverkauften Cruyff-Arena in Amsterdam. Deutschland revanchierte sich nach sieben Monaten für die 0:3-Demütigung in der Nations League im gleichen Stadion. Dreimal konnte Löw, der erstmals seit eineinhalb Jahren sein Team im 3-5-2 spielen ließ, seine Jubelfaust machen (siehe Bild oben): Erster deutscher Sieg in Holland seit 1996, inklusive Heimspiele der erste über „Oranje“ seit 2012.

Man wollte keinen Käse-Fußball mehr sehen, forderte „Bild am Sonntag“ von Löw.  Die erste Hälfte lieferte Klassefußball. Schulz lieferte mit einer Flanke die Vorarbeit zur Führung von Leroy Sane, der davon profitierte, dass Hollands Innenverteidiger Mathijs de Ligt ausrutschte. Serge Gnabry baut die Führung mit Solo und abschließendem  Traumschuss ins Kreuzeck aus. Hollands Abwehrriese Virgil van Dijk, der teuerste Innenverteidiger der Welt, begleitete Gnabry nur statt ihn zu attackieren. Erinnerte etwas an das Verhalten von Österreichs Kapitän Julian Baumgartlinger in Haifa beim dritten Tor von Israels Held Eran Zahavi, der ebenfalls nicht attackiert wurde. „Besser kann man nicht spielen“, lobte zur Pause auf RTL Deutschlands Ex-Teamchef Jürgen Klinsmann.

Auch Kapitän Manuel Neuer hatte mit Klassereaktionen auf der Linie  seinen Anteil an der 2:0-Führung. Doch nach 64 Minuten stand es 2:2. De Ligt und Lyon-Stürmer Memphis Depay ließen Neuer keine Chance. Holland drückte weiter, Deutschland wackelte. „Nach der Pause lebten wir nur von Kampf und Emotionen“, gestand Löw nachher. Er fand die richtigen Joker. Nach 70 Minuten Ilkay Gündogan statt Bayerns Leon Goretzka, zwei Minuten vor Schluss ersetzte Marco Reus, der wegen Oberschenkelschmerzen in der Startelf fehlte, den Torschützen Gnabry.  In letzter Minute setzte Gündogan Reus ein, der zog in der Strafraum, sah in der Mitte Schulz, der ganz trocken den Ball zum umjubelten Sieg ins  Eck „schob“. Im wahrsten Sinne des Wortes, Und  das mit seinem schwächeren rechten Fuß. „Bild“ bejubelte prompt die Traumnacht von Amsterdam mit dem neuen Helden Schulz sowie einen Teamchef, der es allen gezeigt habe.

Eine Erfolgserlebnis gab´s auch für Salzburgs 18jährige ungarische Mittelfeld-Hoffnung  Dominik Szoboszlai. Er spiele in Budapest beim überraschenden 2:1 (1:1) der Magyaren über Vizeweltmeister Kroatien bis zur 65. Minute.

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