Fußball

Norwegen kommt mit Notelf und neuem Teamchef nach Wien

Österreichs letztes Nations League-Spiel gegen Norwegen dürfte am Mittwoch Abend im Happel-Stadion doch in Szene gehen. Das war das Szenario von Sonntag Abend. Allerdings wird Norwegen nicht mit der geplanten Mannschaft nach Wien kommen, sondern mit einer neu zusammengestellten Notelf. Das stand für Jan Age Fjörtoft, den früheren Rapid-Torjäger aus Norwegen, sogar hundertprozentig fest. Kein Spieler, der nach dem positiven Corona-Test von Galatasaray Istanbul-Legionär Omar Elabdelloui von Donnerstag bis Sonntag in Quarantäne war, wird dabei sein. Also keiner der  19 Legionäre aus zehn Ländern, die Teamchef Lars Lagerbäck einberufen hatte. Nicht Ex-Salzburg-Torjäger Erling Haaland von Borussia Dortmund, nicht Martin Odegaard von Real Madrid, nicht Alexander Sörloth von RB Leipzig, nicht Kristoff Ajer von Schotlands Meister Glasgow usw.

Die norwegischen Gesundheitsbehörden ließen Sonntag mit Ausnahme von Elabdelloui alle Legionäre aus Oslo abfliegen. Als „normale“ Passagiere in Linienmaschinen. Das passt irgendwie nicht zum  Beschluss, dass die komplette Mannschaft Samstag nicht mit einer Chartermaschine nach Bukarest fliegen durfte. Regierungschefin Erna Solberg meinte, eine Ausnahme für das Nationalteam hätte die Politik auch in anderen Bereichen unter Druck gebracht. Ob das in Norwegen all so verstehen? „Das kommt darauf an, wenn man fragt“, erzählt Fjörtoft, „es gibt auch viele, die meinen, man hätte in Rumänien spielen sollen oder müssen, da man die UEFA-Vorgaben erfüllt hätte!“ Weil alle anderen Spieler und Betreuer negative Tests hatten.

Einen ähnlichen Fall wie jetzt mit Norwegen gab es in der Nations League bereits im September mit Tschechien: Als es nach dem 3:1-Auswärtssieg gegen die Slowakei in Bratislava positive Corona-Tests unter Spieler und Betreuern gab, kam die ganze Mannschaft in Quarantäne, spielt drei Tage später in Olmütz eine neue gegen Schottland und verlor 1:2. Fix ist auch, dass Norwegen Mittwoch im Happel-Stadion statt Lagerbäck einen neuen Teamchef brauchen wird. Der Schwede darf nicht auf der Bank sitzen. Wer der Nachfolger sein wird? „Ich habe hundertprozentig kein Interesse daran“, versicherte TV-Analytiker Fjörtoft lachend am Telefon.

Auch in asiatischen Ländern reagiert man bei positiven Corona-Fällen nicht so rigoros wie in Norwegen. Bei Südkorea, derzeit in Wr. Neustadt auf Trainingslager, gab es gleich sieben. Sechs bei Spielern, einen bei den Betreuern. Die Mannschaft bleibt zehn Tage in Quarantäne. Trotzdem wurde Samstag gegen Mexiko gespielt, soll auch das für Dienstag geplante Match gegen Katar in der Südstadt stattfinden.

 

 

 

Foto: Norges Forballforbund.

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