Fußball

Nur 15.000 Karten verkauft: Duell gegen Europameister Italien zieht bei den Fans nicht

Eigentlich sollte das Gastspiel von Europameister Italien am Sonntag für ein Fußballfest im Wiener Happel-Stadion sorgen. Aber drei Tage vorher kann man voraussagen, dass es keines wird. Denn die Fans finden das Duell gegen den Europameister offenbar gar nicht attraktiv. Nichts als Leckerbissen, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Nur 15.000 Karten sind bisher verkauft. Das wird sicher nicht daran liegen, dass knapp vier Stunden vor dem Anpfiff im Prater die WM-Eröffnung zwischen Katar und Ekuador live auf ORF 1 zu sehen sein wird. Vielleicht mehr daran, dass die Fans nicht zufrieden mit den Vorstellungen der Nationalmannschaft im Herbst waren. Der 1:0-Zittersieg über Andorra am Mittwoch bedeutete auch keinen Werbung für einen Matchbesuch. Ganz im Gegenteil. Unschuldig war Ralf Rangnick an der schwachen Darbietung in Malaga sicher nicht. Mit der Startaufstellung lag der Teamchef schon ziemlich daneben. Weil die Mittelfeldbesetzung von den Positionen gar nicht zusammenpasste: Vier für das Zentrum, einer für links, keiner für rechts. Das konnte nicht funktionieren,

Italiens Teamchef Robert Mancini kommt mit acht Spielern nach Wien, die am 26. Juni im Londoner Wembley-Stadion beim 2:1 nach Verlängerung gegen Österreich im Achtelfinale der Europameisterschaft im Einsatz gestanden waren. Unter anderem die Schützen der italienischen Tore in der Verlängerung, Juventus-Stürmer Federico Chiesa (Bild oben) und Monzas Mittelfeldspieler Matteo Pessina. Weiters noch Torhüter Gianluigi Donnarumma von Paris St. Germain, Kapitän Leonardo Bonucci (Juventus) im Abwehrzentrum, Inter Mailands Verteidiger Francesco Acerbi, Napolis Abwehrspieler Giovanni di Lorenzo, im Mittelfeld Paris-Legionär Marco Verratti und Nicola Barella von Inter. Mittwoch spielten bei Italiens 3:1 über Albanien in Tirana nur Bonucci, Di Lorenzo, der den Ausgleich zum 1:1 erzielte und Verratti.

Von Österreichs Wembley-Verlierern könnten am Sonntag mit David Alaba, Marcel Sabitzer, Florian Grillitsch, Christoph Baumgartner, Xaver Schlager, Marko Arnautović und Michael Gregoritsch sieben spielen. Alaba, Schlager, Sabitzer, Baumgartner, Arnautovic und Gregoritsch müssten zur  Anfangsformation gehören, wenn sich Rangnick zu einer 3-5-2-Formation entschließen sollte. Von Revanche will keiner der sieben sprechen, weil es sich Sonntag um kein Bewerbspiel handelt. Italiens Angriff verspricht  einiges: Vincenzo Grifo erzielte in seinen letzten zwei Spielen fünf Tore. Drei am Sonntag bei Freiburgs 4:1 gegen Union Berlin, zwei in Tirana. Das kann ein heißes Freiburg-Duell zwischen Grifo und Philipp Lienhart werden. Gegen Albanien stürmten mit Grifo Nicola Zaniolo von Salzburgs Europa League-Gegner AS Roma und Giacomo Raspadori von Tabellenführer Napoli, der ein Grifo-Tor vorbereitete. Auf der Bank saßen Chiesa und der 19 jährige Jungstar Wilfried Gnonto von Leeds, der letzte Saison seinen Anteil daran hatte, dass der FC Zürich überraschend Schweizer Meister wurde. Vor neun Monaten erzielte er beim 4:2 gegen den FC Basel ein Tor gegen Österreichs Teamtorhüter Heinz Lindner. Ende August wechselte er zu Leeds, kam bei Ex-Salzburg-Trainer Jesse Marsch bisher nur zu drei Einsätzen als Joker.

Foto: UEFA.

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