Traumstart mit Führung nach nur 33 Sekunden, dem wahrscheinlich bisher schnellsten Tor Rapids im Europacup, 2:0 nach 16 Minuten, noch Chancen auf weitere Treffer. Doch am Ende stand vor10.700 Zuschauern im Weststadion nur ein 2:1 (1:0)-Zittersieg gegen Vitesse Arnheim. Zu wenig, wen man bedenkt, dass Rapid gegen die zu Beginn desolate Holländer, die in der Phase sicher klar schlechter waren als Hartberg vor eineinhalb Wochen bei der Cupüberraschung in Hütteldorf. Rapid hätte eigentlich schon den Aufstieg ins Achtelfinale der Conference League klarmachen können, ließ diese große Chance aus. Trainer Ferdinand Feldhofer, der von einer rassigen Europacupabend mit gutem Tempo, vielen Torraumszenen und Hektik sprach, hat dennoch ein gutes Gefühl für das Rückspiel.
Feldhofer entschied sich für ein 4-2-3-1, ließ erstmals Yusuf Demir und Ferdy Druijf beginnen. Anfangs war Hollywood im Westen Wiens: Ausgerechnet gegen eine holländische Mannschaft gelang dem Holländer Druijf sein erster Treffer für Rapid. Nach einer Flanke von Robert Ljubicic per Kopf. Der Druijf-Jubel (Bild oben) konnte sich sehen lassen. Nach 16 Minuten jubelte auch Marco Grüll. Vor seinem Treffer zum 2:0 ließ er den Ex-Lieferinger Alois Oroz ganz schlecht aussehen. Der Gesichtsausdruck von Vitesse-Trainer Thomas Letsch verriet Entsetzen. Danach wären noch mehr Tore möglich gewesen. Drijf traf nicht ins leere Tor, Grüll ließ sich alleine vor dem Vitesse-Tor noch stoppen.
Aber schon in der ersten Hälfte begann Rapid, mit unnötigen Ballverlusten Vitesse ins Spiel zurückzuholen. Beim vermeintlichen Anschlusstor von Ex-Rapidler Adrian Grbic zeigte die Linienrichter Abseits an. Es war sehr, sehr knapp. Wäre der Video Assistent Referee im Einsatz gewesen, hätte sich Grbic höchstwahrscheinlich über sein erste Tor für seinen neuen Klub freuen können. Rapid kam noch zu einer großen Chance, bei der Drijf nur die Latte traf.
Der große Knackpunkt kam nach 65 Minuten mit der gelb-roten Karte für Filip Stojkovic, über die er sich fürchterlich aufregte. Zu Unrecht, auch wenn seine erste gelbe zu hart war. Spätestens dann wusste er, dass bei Referee Donatas Rumsas die gelben Karten(insgesamt zeigte er acht und einmal gelb-rot) zu locker saßen. Aber dann darf sich ein Routinier wie er nicht zu einem unnötigen Foul von hinten, ohne Chance auf den Ball, hinreißen lassen. Noch dazu im Mittelfeld. Das darf nicht passieren, ist unentschuldbar. Damit erwies er der Mannschaft einen schlechten Dienst. Drei Minuten zuvor brachte Feldhofer für den verletzten Innenverteidiger Martin Moormann Kevin Wimmer, der damit sein Comeback feierte und Taxiarchis Fountas Bank für Demir, dem wenig gelang. Er muss erst seinen Rhythmus finden. Kein Wunder, es war ja sein erstes Spiel von Beginn seit 23. November.
Letsch versuchte mit dem Ex-Tirol-Legionär Nikolai Baden Frederiksen noch die Offensive zu stärken, Feldhofer mit Dejan Petrovic, Kelvin Arase und in den letzten Minuten mit dem 19 jährigen Innenverteidiger Leopold Querfeld den Vorsprung über die Distanz zu bringen. Das gelang vor allem der starken Reaktionen von Gartler in der zweiten Hälfte. Nur Vitesses Bester, der Belgier Lois Openda, konnte ihn nach einem Ljubicic-Fehler bezwingen. Aber trotzdem: Es war ein Abend der vergebenen Chancen. Das könnte sich nächsten Donnerstag in Arnheim rächen.
Ein österreichischer Sieger war Donnerstag auch Philipp Mwene mit PSV Eindhoven. Er spielte beim knappen 1:0 (1:0)-Heimsieg gegen Maccabi Tel Aviv bis zur Pause. Eine Niederlage gab es für Ex-Rapid-Kapitän Stefan Schwab mit Paok Saloniki in Dänemark gegen FC Midtjylland. Beim 0:1 (0:0) spielte er bis zur 69. Minute, Thomas Murg fehlte verletzt. Das unerwartete Ergebnis gab es in der Zwischenrunde der Europa League: Borussia Dortmund unterlag daheim in Glasgow Rangers 2:4 (0:2). Dabei galt der Sieg in der Europa League als Saisonziel. Ungemütliche Zeiten für Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose. Ebenfalls nicht nach Wunsch lief es für RB Leipzig. Gegen Real Sociedad zweimal in Rückstand, am Ende hieß es 2:2 (1:1). Konrad Laimer wurde nach 63 Minuten, kurz vor dem 1:2, ausgetauscht.
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