Fußball

Nur 756 Zuschauer bei Canadi

Griechenlands Fußball steht für Dinge, die es woanders so sucht gibt. So der Abbruch des Schlagers zwischen PAOK Saloniki und AEK Athen am 12.März, als der PAOK-Eigner Ivan Savvidis mit einer Pistole im Hosenbund auf das Feld stürmte. Daraufhin vorübergehend Stop der Meisterschaft, Savviidis wurde für drei Jahre gesperrt, muss 100.000 Euro zahlen. Für den Verein gab einen Abzug von drei Punkten, dazu eine Geldbuße von 63.000 Euro. Bei der Fortsetzung der Meisterschaft am vergangenen Wochenende ergaben sich  die nächsten Aufreger. Nur 756 Zuschauer beim Heimspiel von Atromitos Athen, dem Sensationsvierten, gegen den Skandalklub PAOK. Auch wenn keine Fans aus Saloniki mit nach Athen durften, ist diese Besucherzahl doch ein Schlag ins Gesicht für die so erfolgreiche Arbeit von Trainer Damir Canadi. Auch wenn das mit dem Ostertermin zusammenhing und mit der Angst einiger Atromitos-Anhänger dass renitente PAOK-Fans vor dem Stadion wieder für einen Eklat sorgen könnten. Normal gibt´s die Zuschauerzahlen, die Canadi in seiner Altach-Zeit gewohnt war.  Der Wiener hat seinen Vertrag bereits bis 2019 verlängert. Atromitos ist eine Ausnahme in Griechenland: Ein Klub, bei dem alles seriös abläuft.  Platz vier,der zur Qualifikation für die Europa League reicht, ist trotz der 0:2-Niederlage vor leeren Tribünen gegen PAOK mit neun Punkten Vorsprung auf Skoda Xanthi abgesichert. Aber wer weiß, vielleicht geht sich noch Rang drei aus.

Dort liegt noch Serienmeister Olympiakos Piräus.hinter Tabellenführer AEK Athen, Austrias Bezwinger in der Europa League, und PAOK. Aber bei Olympiakos folgte auf das 1:1 beim Mittelständer Levadiakos der ganz große Knall: Präsident Evangelos Marinakis, dem auch der englische Traditionsklubs Nottingham Forest gehört, warf aus Empörung über die miese Einstellung der Spieler die ganze Mannschaft raus, verhängte über sie eine Geldstrafe von 400.000 Euro, will den Rest der Saison nur noch mit Jugendspielern bestreiten. Daraufhin trat der Trainer zurück. Das ist der Spanier Oscar Garcia, letzte Saison mit Red Bull Salzburg Doublegewinner. Spätestens jetzt wird er sich selbst hinterfragen, ob es gescheit oder richtig von ihm war, in Salzburg kurz nach dem Sieg im Klagenfurter Cupfinale gegen Rapid aufzuhören und das Angebot aus Frankreich von St.Etienne anzunehmen. Oscar Garcia hatte bei Österreichs Meister nie seinen Ärger darüber zurückgehalten, dass die besten Speiler wie Dayot Upamecano, Naby Keita oder Bernardo zu RB Leipzig abgewandert waren. Aber er hatte noch immer eine starke Mannschaft, mit der er Titel gewinnen konnte. Bei St. Etienne dauerte seine Ära nur von 15.Juni bis 15.November, also 154 Tage oder 13 Spiele lang. Im Jänner fing er in Athen bei Olympiakos an. Nach 88 Tagen und wieder nur 13 Partien ist auch dieses Kapitel erledigt.

Weiter gebracht  haben  den Spanier die Engagement nach Salzburg nicht. Zugegeben wird es dies in seinem Stolz nie. Seinem Ex-Klub geht´s viel, viel besser. Der spielt Donnerstag erstmals im Viertelfinale der Europa League.

Meist gelesen

Nach oben