Fußball

Nur Baumgartner war besser als in Norwegen: Der Fehler mit Sabitzer und Schlager

Es verwunderte sehr, als Montag Abend nach einer Stunde beim ersten Austausch bei Österreichs Team Betreuer Mario Margreiter die Nummer 19 hoch hielt. Denn Christoph Baumgartner (Bild oben) war bis dahin der auffälligste Spieler. Als sich der 21 jährige Hoffenheim-Legionär in Richtung Kabine in Bewegung setzte, bemerkte der Teamchef Teamchef Franco Foda das, rief in Richtung von Margreiter: „Nicht Christoph, Julian!“ Die Nummer 14 wäre die richtige gewesen. Nur am Display verdrückt oder ein Kommunikationsfehler? Auch der Austausch von Kapitön Julian Baumgartlinger zählte zu den Details, die beim ärgerlichen 2:3 (1:1) gegen Rumänien nicht passten. Aber das konnte  noch im letzten Moment korrigiert werden, anderes nicht mehr. Und so gelang es nicht, Platz eins zu verteidigen, die perfekte Ausgangsposition für die lezten vier Spiele zu schaffen. Ganz im Gegenteil, die Ausgangslage hat sich mit der ersten Niederlage unter Foda in Klagenfurt (zuvor zwei Siege gegen Slowenien und der historische 2018 über den damals noch regierenden Weltmeister Deutschland) verschlechtert. Auch wenn Foda nicht von einem Rückschlag in einer Gruppe, in der alle auf Augenhöhe sind, sprechen wollte. Das Potenzial für den Gruppensieg und Aufstieg hat Österreichs Team ganz sicher.

Zur gleichen Zeit, als am Rasen des Wörthersee-Stadions so manches schief lief, sang in Salzburg bei Servus TV im „Talk aus Hang 7“ der Deutsche Ex-Internationale Stefan Effenberg Loblieder auf David Alaba („ohne ihn hätte Bayern die Champions League nicht gewonnen“) und präzisierte, was eine Persönlichkeit so ausmachen sollte. Dass sie bei Gegenwind nicht umkippt, sich nicht irritieren lässt. Drei Tage vor  dem 2:3 war es in Oslo gelungen, Alabas Fehlen zu kaschieren, gab es Persönlichkeiten. In Klagenfurt ging die Stabilität in der Defensive ab, für die Alaba sorgen hätte können, war Marcel Sabitzer nicht der Sabitzer von Oslo. Vielleicht lag es auch an der nicht geglückten Umstellung mit ihm: Statt im Zentrum begann er am rechten Flügel. Wo er nicht so ins Speil kommen kann. Das gelang ihm nach der Pause auch in zentraler Rolle nicht mehr, aber eine Konsequenz aus Klagenfurt müsste heißen: Sabitzer nur mehr im Zentrum spielen lassen. Dort kann er seine Fähigkeiten am besten ausspielen. Das hat auch RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann so erkannt.

Auch für Xaver Schlager war es nicht optimal, in 94 Minuten auf drei Positionen spielen zu müssen: Er begann offensiv zentral hinter Michael Gregoritsch, tauschte zur zweiten Hälfte mit Sabitzer Platz, wechselt auf den rechten Flügel und kehrte im Finish in die Rolle zurück, in der er beim Sieg über Norwegen geglänzt hatte,  als zentraler Defensivspieler vor der Abwehr. Damals neben Stefan Ilsanker, gegen Rumänien neben Florian Grillitsch. Es mag zwar nur ein „dummer“ Zufall sein, aber in den letzten vier Spielen, in denen Grillitsch in der Startelf begann, setzte es Niederlagen. Wie in Klagenfurt ein Jahr davor beim 0:1 in Lettland und dem 0:1 gegen Polen im Happel-Stadion, vor zwei Jahren beim 0:1 gegen Bosnien in Zenica beim Start in die Nations League.

Der einzige, der besser spielte als in Oslo, hieß Baumgartner. Weil er mit je einem Tor und Assist effektiver war. Doch das zählt für ihn nicht. Bei einer Niederlage könne man nicht zufrieden sein, konstatierte der 21 jährige zu Recht. Aus und fertig. Woran die Enttäuschung lag? „Wir haben zu wenig Druck gemacht und deshalb zu wenig Chancen kreiert!“ Schon am 14. Oktober können die gegen Rumänien in der Arena Nationala in Bukarest, in d er 2021  zwei EM-Spiele Österreichs stattfinden werden, beweisen, dass sie aus den Fehlern die richtigen Konsequenzen gezogen haben. Drei Tage zuvor bereits in Belfast.

Im Oktober könnte einer wieder im Kader stehen, der in Oslo und Klagenfurt fehlte, weil er noch vereinslos.war Das änderte sich bei Torhüter Heinz Lindner am Dienstag: Wie erwartet spielt er künftig in der Schweiz beim renommierten FC Basel, der den Transfer offiziell machte. Aber an Keeper Alexander Schlager lag Österreichs ärgerliche Niederlage in Klagenfurt wirklich nicht.

Foto: ÖFB.

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