Die Feiern bei Cusieger Sturm Graz begannen Sonntag knapp vor Mitterncht in der Klagenfurrter Wörthersee -Arena, Trainer Christian Ilzer musste unzählige Bierduschen über sich ergehen lassen. Nicht von Sportchef Andreas Schicker. Manprit Sarkaria, der Doppeltorschütze beim 2:0, konnte sich auch mit sechs Treffern als Torschützenkönig des Uniqa-Cups feiern lassen. Im VIP-Kubs freuten sich auch der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl, Landeshauptmann Christoph Drexler und Vorgänger Hermann Schützenhofer sowie Österreichs Ex-Teamchef Franco Foda. Auf Grund seiner Sturm-.Vergangenheit eine verständliche Sache. Sein Nachfolger Ralf Rangnick verzichtete auf das Live-Erlebnis in Klagenfurt. Anders als U 21-Teamchef Werner Gregoritsch und die ehemaligen Teamkapitän Manfred Zsak und Andreas Ivanschitz. Oder die Skistars Matthias Mayer und Marco Schwarz, die bei Cupsponsor Uniqa unter Vertrag stehen. Dem ORF brachte Sturms Triumph die beste Zuschauerquote bei einem Cupfinale seit 1999, dem 2:1 von Sturm im Grazer Derby gegen den GAK. 790.000 Zuschauer sahen Sonntagabend zu.
Sturm feierte vor tausenden Fans Montag in Graz weiter. Dachte dabei auch an Jahrhunderttrainer Ivica Osim der vor genau einem Jahr verstorben war. Die Mannschaft kam im Doppeldeckerbus auf den Hauptplatz, trainiert wird erst wieder am Mittwoch. Ilzer gab schon Sonntag knapp vor Mitternacht in Klagenfurt die Devise aus, man wolle in den ausstehenden fünf Runden cool bleiben und das maximal mögliche herausholen. Sprich trotz derzeit drei Punkten Rückstand Red Bull Salzburg auch als Meister entthronen, das Double holen. So wie einst unter Osim. Die Aufgaben: Sonntag in Wien gegen die Austria, dann daheim gegen Klagenfurt, am 21. Mai das wahrscheinlich entscheiden Spiel in Salzburg, danach in Hütteldorf Rapid und daheim der LASK.
Bei Verlierer Rapid ist das maximal Mögliche weit weniger, nämlich nur Platz vier. „Wir brachten uns selbst in Schwierigkeiten“, bilanzierte Trainer Zoran Barisic ganz richtig, „werden daraus lernen“. Martin Moormann passierte das gegen Sturm nicht zum ersten Mal: Schon am 10. Februar verschuldete er beim 0:1 in Graz in der Nachspielzeit völlig unnötig den Freistoß, der zu Sturms Siegestreffer führte. In Klagenfurt ging das 0: auf seine Kappe. Sein verunglückter Rückpass kurz nach der Pause führte noch nicht zur Sturm-Führung, sondern „nur“ dazu, dass Rapid völlig aus dem Tritt kam. Wenn man das Finale als Maßstab nimmt, dann haben derzeit nur drei Rapid-Spieler das Niveau, um beim Cupsieger Sturm „mitspielen“ zu können, einen Platz in der Mannschaft zu erkämpfen: Tormann Nikolas Hedl, Nicolas Kühn und Guido Burgstaller. Daher bleibt für Grün-Weiß nur der vierte Rang das Maximum. Das Restprogramm: Zunächst auswärts Salzburg und das Wiener Derby gegen Austria, danach die Heimspiele gegen LASK und Sturm und zum Abschluss Klagenfurt. Die Erinnerung an das verdient verlorene Cupfinale.
Foto: Sepp Pail.