Fußball

Nur ein Investor kann Mattersburg retten! Auch „Ersatz“ WSG Tirol hat Probleme

Am 4. Juli bestritt Nedeljko Malic nach 14 Jahren sein letztes Match für Mattersburg. Trainer Franz Ponweiser tauschte ihn beim 0:1 gegen Austria in der Generali-Arena nach etwas mehr als zehn Minuten aus. Eine Geste (Bild oben) für einen verdienstvollen Spieler zum Abschied, der nur drei Wochen dauerte. Denn Dienstag meldete sich der ehemalige Abwehrchef via „Kleine Zeitung“ zurück. Als möglicher Rettungsanker für Mattersburg im Kampf ums Überleben nach dem Skandal um Hauptsponsor Commerzialbank und Ex-Präsident Martin Pucher. Für den steht ja , der erste Vizepräsident Riachard Woschitz nach seinem Rückzug vom Sonntag nicht mehr zur Verfügung. Wobei es im Burgenland etliche Zweifel daran gibt, dass er wirklich in fünf Monate Amtszeit keinen Einblick in die Mattersburg-Bücher hatte.

Diplom-Ingenieur Malic soll der Ansprechpartner von Mattersburg sein. Ihm kann man nur viel Glück und das Beste dafür wünschen, die Bundesligalizenz oder vielleicht überhaut den Klub zu retten. Aber wer hilft ihm dabei? Die Politik garantiert nicht. Eine Rettung via Steuergelder darf es zwar nicht geben, aber dennoch überrascht, wie wenig Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Burgenlands Verbandspräsident Gerhard Milletich daran interessiert scheinen, dass es weiterhin einen Bundesligaklub aus dem Burgenland gibt. Der Eindruck muss man nach ihren Wortmeldungen haben. Die Hoffnung auf neue Geldgeber? Schwer, weil es im Burgenland praktisch kein Unternehmen gibt, dass dies finanziell stemmen könnte. Die bisherigen lokalen Kleinsponsoren sollen ihre Aktivitäten, wie man hört, via Krediten von der Commerzialbank finanziert bekommen haben, die sie an den Klub weiter leiteten.

Also bräuchte  Mattersburg rasch einen Investor. Aber das wird fast ein Ding der Unmöglichkeit. Die Austria sucht seit Monaten, verhandelt seit Monaten, kam aber bisher noch zu keinem Abschluss. Wenn das ein Traditionsklub wie Austria nicht schafft, wie soll das bei Mattersburg unter enormen Zeitdruck gelingen? Sollte Nothelfer Malic mit seinen Kontakten auf wundersame Weise einen präsentieren können, wäre das  bei Violett sicher ein Grund zum Nachdenken. Aber anzunehmen ist das nicht. Bundesligavorstand Christian Ebenbauer, der bis Anfang August Klarheit haben möchte, muss die ganze Entwicklung mit Sorgen verfolgen, die eigentlich von Tag zu Tag größer werden.

Denn auch Absteiger WSG Swarovski Tirol, der in der Bundesliga weiter spielen könnte, falls Mattersburg passen muss, dürfte größere Probleme haben, nochmals ein Bundesligabudget auf die Beine zu stellen. Bei Sponsor Swarovski gibt es trotz Kurzarbeit aktuell 200 Kündigungen, weitere 1000 (!) sind für den Herbst geplant. Irgendwie steht das im Widerspruch zu einer zweiten Saison in der Bundesliga und dafür gerüstet zu sein. Sondern spricht für eine  abgespeckte Variante in der zweiten Liga.

Solche fundamentale Sorgen gibt es in der Südstadt bei Admira nicht. Mit Sinan Bakis wechselte zwar der beste Torschütze der letzten Saison (zwölf Treffer), aber auch ein Unruheherd in Hollands Eredivisie zu Heracles Almelo. Da er noch einen Jahr Vertrag hatte, kassierte Admira eine sechsstellige Ablöse. Der Nachschlag für den vor einem Jahr an VfB Stuttgart verkauften Sasa Kalajdzic macht nach dem Aufstieg der Schwaben 800.000 Euro aus. Fünf bis sechs Neue sollen in die  Südstadt kommen und dafür sorgen, dass kommende Saison vielleicht der Sprung unter die ersten sechs gelingt, es keine Abstiegssorgen mehr gibt.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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