Fußball

Nur eine Famagusta-Kulisse bei Rapid?

Die Rapid-Fans könnten der entscheidende Punkt sein, die Hürde Vitesse Arnheim zu nehmen und ins Achtelfinale der Conference League aufzusteigen. Die Hoffnung äußerte Kapitän Max Hofmann bei „Sky“. Aber wie es derzeit aussieht, wird es Donnerstag Abend in Hütteldorf nicht die ganz große Kulisse geben. Nur eine wie im letzten August, also während der Urlaubszeit, in den Qualifikationsspielen gegen Anorthosis Famagusta (11. 400) und Zorya Luhansk (10.300). Zwar wesentlich mehr als gegen Hartberg und Red Bull Salzburg, aber auch damit bliebe das Weststadion zur Hälfte leer.

Dienstag rückten die Geschäftsführer für Wirtschaft und Sport, Christoph Peschek und Zoran Barisic, sowie der neue Sportkoordinator Steffen Hofmann aus, um die Klubpolitik zu erklären und verteidigen. Mit nachvollziehbaren Argumenten, warum nicht aktiver am Transfermarkt agiert wurde: „Man darf sich vom Druck, der sicher vorhanden ist, nicht auffressen lassen“, behauptete Barisic, adressierte dies auch an die Spieler. Von denen er erwartet, dass sie Donnerstag brennen, da es  darum gehe, die Fans nach dem enttäuschenden Saisonstart wieder ins Boot zu holen. Davon, dass eigentlich das Match am Sonntag gegen Sturm in Graz das wichtigere sei, weil die Qualifikation für die Meisterrunde ein absolutes Muss ist, wollte Barisic nichts hören.

Er bezeichnete Vitesse Arnheim als spielerisch starke Mannschaft, der es aber nicht schmeckt, aggressiv und früh attackiert zu werden. Max Hofmann meinte, Rapid müsse ein bisschen etwas von Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven mitnehmen. Weil Vitesse gegen Hollands Spitzenteams letzte Woche innerhalb von vier Tagen zweimal mit 0:5 unterging. Zunächst im Cupviertelfinale gegen Ajax in der Johan Cruyff-Arena, Samstag daheim im Gelredome. Dennoch traut Ex-Rapidler Adrian Grbic seiner neuen Mannschaft in Hütteldorf den „Klickmoment“ zu. In seiner Zeit  bei Altach spielte er viermal gegen Grün-Weiß, gewann zwar nie gewonnen, verlor aber nur einmal. Beim 1:4 im Mai 2018 erzielte er in Hütteldorf das Ehrentor der Vorarlberger. Von der damaligen Rapid-Mannschaft könnte Donnerstag nur Max Hofmann dabei sein, wenn es das Hämatom in der Wade zulässt. Grbic spielte damal gegen zwei Hofmanns, weil auch der grün-weiße Fußballgott Steffen noch aktiv war. Jetzt ist er als Sportkoordinator Vertrauensperson von Yusuf Demir, von dem er sagt: „Er lacht, wenn er zum Training kommt, ist nicht schlecht drauf, sondern gut, zwar nicht happy mit seiner Situation, aber auch nicht mega-angefressen.“

Ein Erfolgserlebnis bei Rapid hatte Arnheims Däne Nikolai Baden Frederiksen mit dem WSG Tirol. Im Dezember 2020 einen sensationellen 3:0-Sieg, bei dem Frederiksen in letzter Minuten gegen Paul Gartler für den Endstand sorgte. Zu den Verlieren zählten vom aktuellen grün-weißen Kader auch Filip Stojkovic, Srdjan Grahovac, Thorsten Schick, Kelvin Arase, Demir und Taxiarchis Fountas. Donnerstag wäre die Gelegenheit zur Revanche.

Foto: Servus TV.

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