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Nur sieben Tage auf Platz eins: Rapid nach Selbstfaller etwas geknickt! Sturm verlor Kapitän

ISAK JANSSON UND GUIDO BURGSTALLER (SK RAPID WIEN); © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER, 4.8.2024

Rapid blieb nur sieben Tage auf Platz eins der Bundesliga. Verlor Samstag durch einen Selbstfaller die Tabellenführung. Die Kulisse von 21.300 Zuschauern war Samstag das Beste in Hütteldorf, nicht das Spiel. Denn das 1:1 (1:0) gegen den LASK war wenig mitreißend. Rapid blieb zum siebenten Mal in Serie gegen den LASK sieglos, das dritte Mal hintereinander in einem Heimspiel. Selbst schuld. Denn der Ausgleich der Linzer nach nur 47 Sekunden der zweiten Hälfte war ein Geschenk. Durch ein Missverständnis im eigenen Strafraum, dass es in dieser Form nicht geben darf. Mamadou Sangare verließ sich auf Louis Schaub und umgekehrt. So kam Valon Berisha zum Ball, erzielte LASK-Kapitän Robert Zulj das1:1. Vor allem wegen dieses folgenschweren Fehlers schüttelte Robert Klauß den Kopf, als nach 93 Minuten der Schlusspfiff erfolgte: „Ein Sieg wäre möglich gewesen. Wir sind etwas geknickt!“

Aber es war auch ansonst nicht in Ordnung, was Rapid bot. Trotz Überlegenheit vor der Pause und im Finish. Das Match plätscherte so vor sich hin. Typisch: Bis zur Pause gab es nur zwei Fouls im ganzen Spiel. Beide vom LASK, Rapid beging das erste nach mehr als einer Stunde. Auch bei der Aggressivität gab es Luft nach oben. Daher gab es am Ende betreten Mienen. Guido Burgstaller konnte sich über seinen erste Treffer dieser Saison in der Bundesliga am Ende auch nicht freuen. Er verwertet nach 27 Minuten eine Flanke von Bendegüz Ballo per Kopf, als ihn sein ehemaliger Mitspieler bei St.Pauli, LASK-Innenverteidiger Philipp Ziereis, im Strafraum ganz allein ließ. Solche Chancen lässt sich der Routinier nicht entgehen. Im Finish hatte er Pech bei einem Kracher mit links an die Stange. Die letzte Chance ließ der für den wirkungslosen Dion Beljo eingewechselte Youngster Nikolaus Wurmbrand aus. Durch seine Schnelligkeit kam er alleine vor Tormann Jörg Siebenhandl, brachte zwar den Ball an ihm vorbei, aber nicht ins Tor.

Rapid verlor nicht nur zwei Punkte, sondern auch einen Spieler. Es war ein Risiko, den Schweden Isak Jansson nach nur drei Tagen Training einzuwechseln, das sich nicht auszahle. Im Gegenteil.  Er kam nach 61 Minuten für den erneut enttäuschenden Schaub, schied nach 80 Minuten aus. In einem Zweikampf mit Sascha Horvath brach die Knieverletzung wieder auf. Jetzt fehlt der Offensivspieler sicher bis zur Länderspielpause, Mittwoch in der Conference League bei Basaksehir Istanbul und am Wochenende in Altach. LASK-Trainer Markus Schopp sprach von einem wichtigen Punkt: „Dass wir in vielen Bereichen noch besser werden müssen, wissen wir!“ Das gilt wohl auch für Rapid.

Die Tabellenführung übernahm  Meister Sturm Graz, der sich mit dem 2:1 (1:1) bei Blau Weiß Linz vor dem Heimspiel in der Champions League gegen FC Brügge noch Selbstvertrauen holt. Mika Biereth war der erste Spieler dieser Saison, der im Linzer Donaupark ein Tor gegen Blau Weiß erzielte. Er verwertete den Abpraller nach einem Lattenschuss von Malick Junior Yalcouye. Beim Ausgleich von Thomas Goiginger patzte zuvor Tormann Kjell Scherpen, der im hektischen Finish den Sieg rettete und sich nachher bei Otar Kiteishvili bedankte. Der nach 58 Minuten für William Böving eingewechselte Georgier holte einen Elfmeter heraus, den er nach 71 Minuten verwandelte. Die erste Heimniederlage von Blau Weiß dieser Saison im vierten Spiel. Trainer Christian Ilzer bot als Außenverteidiger den fit gewordenen Schotten Max Johnston und Jusuf Gazibegovic auf, im Abwehrzentrum Emanuel Aiwu und Dimitri Lavaleee, obwohl der gegen Brügge gesperrt ist. Es war allerdings ein Pyrrhussieg für Sturm, weil dabei Kapitän Jon Gorenc Stankovic verloren wurde. Der Slowene fiel knapp vor der Pause unglücklich auf den linken Arm, erlitt einen Trümmerbruch des Speichenköpfchens, muss operiert werden, fällt bis zu zehn Wochen aus. Der zweite schwerwiegende Ausfall nach Abwehrchef Gregory Wüthrich.

Sturm könnte Sonntag als Tabellenführer abgelöst werden, was viel, viel weniger stört als das Pech mit Wüthrich und Stankovic. Falls die Kärntner daheim WSG Tirol bezwingen, sind sie punktgleich mit Sturm, haben aber die besser Tordifferenz und zudem auch das direkte Duell gegen die Grazer gewonnen.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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