Fußball

Österreichs einzige offene Frage ist der Platzhalter für Arnautovic

Es gibt EM-Teilnehmer, die noch größere Sorgen haben als Österreich nach drei Spielen ohne erzieltes Tor. Spanien droht etwa der Corona-Gau. Sonntag wurde Kapitän Sergio Busquets positiv getestet, Dienstag Leeds-Verteidiger Diego Llorente. Weitere Covid 19-Fälle werden befürchtet. Seit Sonntag trainieren die Spieler nur noch getrennt. Teamchef Luis Enrique bastelt schon an einer Schatten-Elf. Sechs Spieler, darunter der 35 jährige Abwehroldie Raul Albiol von Europa-League-Sieger Villarreal mussten aus dem Urlaub kommen und in einer „Parallel“-Blase trainieren. Mit Spaniens U 21, die Dienstag Abend den letzten EM-Test gegen Litauen (4:0) bestritt. Es gibt den Plan, alle Spieler mit dem Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson“ impfen zu lassen. Doch einige Sportmediziner warnen vor möglichen Folgen. Die würden nur Spaniens Gegner in der nächsten Woche freuen. Spanien beginnt am Montag in Sevilla gegen Schweden. Auch bei den Skandinaviern gibt es mit den Italien-Legionären Dejan Kulusevski (Juventus) und Mathias Svanberg (Bologna) zwei Covid 19-Fälle.

Polen kam der nächste mögliche Sturmpartner für Kapitän Robert Lewandowski abhanden. Jerzy Piatek von Hertha BSC Berlin steht wegen eines Knöchelbruchs nicht zur Verfügung, nunmehr fällt auch Arkadius Milik, Napoli-Leihgabe bei Olympique Marseille, verletzt aus. In „Pole-Position“ ist damit Karol Swiderski von Griechenlands Cupsieger Paok Saloniki, ein Mitspieler der Ex-Rapidler Stefan Schwab und Thomas Murg. Er traf beim enttäuschenden letzten Test in Posen gegen Island (2:2) zum späten Ausgleich. Rund um Österreichs Team zerbrechen sich viele den Kopf, ob und wie gut es mit dem Duo Sasa Kalajdzic – Marko Arnautovic funktionieren würde. Das aber nur Gedankenspiele fern der Realität. Die heißt: Auch die würzige und klare Tiroler Bergluft in 1200 Meter Höhe im Raum Seefeld wird nichts daran ändern, dass die körperliche Fitness von Arnautovic höchstens für eine halbe Stunde reicht, daher ein Einsatz in der Startelf wenig Sinn machen würde.

In Wahrheit dürften sich die Überlegungen von Franco Foda nur in eine Richtung gehen:   Wer beginnt als „Platzhalter“ für Arnautovic bis zu dessen Einsatz im Finish? Es gibt mit Kapitän Julian Baumgartlinger und auch Konrad Laimer zwei weitere wichtige Spieler, bei denen es leider noch nicht für 90 Minuten reicht. Daher dürft es mit Daniel Bachmann im Tor, Stefan Lainer, Aleksandar Dragovic, der beim Mittwoch-Pressetermin in Seefeld das Teamwork in den Mittelpunkt stellte („nur zusammen kann es Erfolg geben“), Martin Hinteregger und Andreas Ulmer in der Abwehr, Xaver Schlager und David Alaba im zentralen Mittelfeld, davor mit Marcel Sabitzer und Christoph Baumgartner sowie Sasa Kalajdzic in vorderster Front zehn Fixstarter geben: „Wenn wir unser Ding durchziehen, dann werd´´ ma des schon packen“, prophezeite Kalajdzic.  Die Kandidaten für eine Offensivposition? Was Valentino Lazaro gegen die Slowakei anbot, war nicht gerade eine Empfehlung, glich einer Bauchlandung (Bild oben). Louis Schaub zeigte mehr.  Aber ihn schätzt Foda als Joker mehr als in der Startelf.

Foto: FotobyHofer/Diener/Philipp Schalber.

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