Fußball

Wöber neu dabei: Ohne Alaba muss Prödl Kapitän sein! Lindner patzte

Nach einem Telefonat zwischen Franco Foda mit David Alaba und Bayern Münchens Klubarzt Hans Wilhelm Müller-Wohlfahrt bestand gestern Mittag endgültig Klarheit: Österreichs Teamchef Franco Foda kann Freitag zum Heimstart in der Nations League gegen Nordirland im Happel-Stadion nicht mit einem Fixstarter rechnen. Der Bayern-Legionär erlitt Samstag bei der schlimmen 0:3-Heimpleite gegen Mönchengladbach einen Muskelfaserriss im Oberschenkel (Bild oben), kann daher definitiv in der kommenden Woche nicht trainieren. Bayern hofft aber, ihn nach der Länderspielpause wieder einsetzen zu können. Statt Alba holte Foda Max Wöber aus dem U21-Team zur Nationalmannschaft. Was U21-Teamchef Werner Gregoritsch vor seinen entscheidenden Qualifikationsspielen in Serbien und gegen Russland nicht gefallen wird.

Montag  ist Treffpunkt für die Teamspieler. Mit Ausnahme von Louis Schaub, der am Abend mit dem 1.FC Köln gegen Duisburg spielt. Da die Kandidaten von Meister Red Bull Salzburg, LASK, Sturm und Rapid   ebenso wie die  Legionäre Aleksandar Dragovic, Florian Grillitsch, Marcel Sabitzer, Stefan Ilsanker, Wöber und Heinz Lindner Sonntag noch im Einsatz waren, bleiben Foda praktisch nur drei Tage zur Vorbereitung mit dem kompletten Kader. Dragovic spielte bei Leverkusens 0:0 in Freiburg über die volle Distanz im defensiven Mittelfeld, Sabitzer gelang bei Leipzigs 6:0 (4:0)-Kantersieg gegen Nürnberg ein Doppelpack zum 3:0 und 5:0, Ilsanker kam zur zweiten Hälfte statt des Ex-Salzburgers Kevin Kampl.  Mit dem Kantersieg stieß Leipzig auf Platz zwei hinter Borussia Dortmund vor, Bayern ist nur noch Sechster. Grillitsch bezog mit Hoffenheim die dritte 1:2-Heimniederlage innerhalb einer Woche: Zunächst Leipzig, dann Manchester City in der Champions League, Sonntag gegen Eintracht Frankfurt mit Österreichs Trainerlegionär Adi Hütter. Grillitsch leitete mit einem Outeinwurf zu einem Frankfurter die Aktion zur Führung von Eintracht ein. Hütter  kam nach zweimal 4:1 gegen Hannover und Lazio Rom zum dritten Sieg in einer Woche, sah den in Hoffenheim als „Sahnehäubchen“.  Wöber stand beim 5:0 von Ajax Amsterdam über Alkmaar in der Startelf, spiele bis zur 81.Minute im Abwehrzentrum.

Heinz Lindner unterlief beim 2:1 (2:1) von Grasshoppers Zürich im Schweizer Kellerduell gegen Lugano im Letzigrund sein erster schweren Patzer der Saison, der zu einem Verlusttor führte. Nach sechs Minuten lief der Teamtorhüter aus dem Tor, überlegte es sich anders, machte kehrt, wollte dann den Ball mit der Hand aufnehmen, verlor ihn bei dem Versuch aber wie ein Anfänger. Ein Fehler weit unter Lindners Niveau, durch den Luganos Führungstor entstand. Aber schon 15 Minuten stand es nach einem vom Ex-Austrianer Raphael Holzhauser verwandelten Elfmeter, der durch ein Foul an ihm entstand, 2:1 für die Grasshoppers, die damit die rote Laterne abgaben. Der „Blick“ lobte Holzhauser als besten Mann am Platz, Marc Janko kam bei Lugano nicht zum Einsatz.

Zurück zu Foda. Er muss Alaba sozusagen doppelt ersetzen. Sowohl an der linken Seite wie auch als möglichen Kapitän wegen des Fehlens von Julian Baumgartlinger. Als Alaba-Ersatz auf der linke Abwehrseite spricht alles für Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer und sein siebentes Länderspiel. Man kann davon ausgehen, dass Alaba wie beim 2:0 gegen Schweden in Wien als Kapitän eingeplant war. Zumal es bei der Premiere von Marko Arnautovic als Kapitän beim 0:1 gegen Bosnien in Zenica das „Nachspiel“ mit Bosniens Kapitän Edin Dzeko gab. Das Foda vor allem deshalb nicht gefallen konnte, weil ein Foto davon mit einem trotz ärgerliche Niederlage gut gelaunten Kapitän Arnautovic in den sozialen Medien auftauchte. Also fruchtete Fodas pädagogische Maßnahme, als die man die Kapitänswürde für den West Ham-Legionär sehen kann, eher nicht.

Jetzt also Arnautovic gegen Nordirland zum Kapitän zu bestimmen, wäre nicht nachvollziehbar. Foda brachte schon bei der Wahl von Alaba und Arnautovic als Vertreter für Baumgartlinger gegen Schweden und Bosnien auch Sebastian Prödl  ins Gespräch. Der Innenverteidiger hat mit 71 Länderspielen zwar drei weniger als Arnautovic, wäre aber jetzt ohne Baumgartlinger und Alaba die logische erste Wahl. Muss es eigentlich sein, auch wenn der Steirer bei Watford in dieser Saison nur zu einem Einsatz im League Cup kam. Sollte sich Foda aber deshalb entschließen, den Routinier gegen die Nordiren auf der Bank zu setzen, wäre das eine Riesenüberraschung. Die ihm die Entscheidung in der Kapitänsfrage erschweren würde.

Foto: © FC Bayern München Media .

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