Fußball

Ohne Fußball verlieren auch die TV-Sender viel Geld

Mitte Mai hofft die deutsche Bundesliga, mit Geisterspielen die Saison fortsetzen und beenden zu können. Da bleibt etwas Handlungsspielraum, da die Champions und Europa League in einer Art Mini-Version, ohne Rückspiele im Semifinale, vermutlich erst im Juli auf dem Programm stehen werden. Das deutsche Szenario könnte auch in Österreich wirksm werden. Auch was die ausbleibenden Einnahmen betrifft. Eine Möglichkeit: Die Klubs bekommen schon jetzt TV-Gelder aus der kommenden Saison.

Dabei verlieren die  TV-Stationen und ihre Mitarbeiter durch die Corona-Pause ohne Liveübertragungen auch viel Geld. In Österreich betrifft das in Sachen Fußball Sky für die Bundesliga – und Champions League, den ORF wegen Nationalteam und Europameisterschaft, Puls  4 für die Europa League und auch Servus TV mit den Rechten am deutschen Pokal. Um beim Tagesgeschäft Bundesliga zu bleiben: Für die Produktion der  sechs Spiele pro Runde sind hunderte Mitarbeiter notwendig. Die haben derzeit Pause statt sicherer Aufträge. Jetzt regiert bei ihnen vorerst die Ungewissheit. Denn unter den Mitarbeitern ist nur eine Minderheit fest angestellt, die Mehrheit der Kameraleute, Kabelträger, Techniker im Übertragungswagen,  Spezialisten für Zeitlupen oder Maskenbildner hingegen nicht. Sie werden in der Regel pro Einsatz bezahlt. Das bedeutet: Solange die Bundesliga pausiert, gibt es für sie kein Geld. Ein Abruch der  Saison hätte für sie schlimme Auswirkungen, die heißen: Bis in den Sommer hinein keine Aufträge.

Die Produktion eines Bundesliagspiels kostet je nach Anzahl der Kameras und des kompletten Aufwands mindestens 20.000 Euro. Mitunter auch das doppelte. Zusätzlich zur Stadion-Crew, die sich um die Interviews mit den Spielern, Scoutingdaten, Torlinientechnik und virtuelle Bandenwerbung kümmert, kommen noch die Leute in den Zentralen der Sender, wo die Signale verarbeitet oder die Konferenzschaltungen kommentiert werden. Das alles fällt derzeit weg. Was bei Sky erschwerend dazukommen könnte: Ohne Liveübertargungen sind die Abos aktuell so etwas ähnliches wie wertlos. Da könnten sich einige Kunden überlegen, die Verträge zu kündigen.

Vor allem entgehen aber allen Sendern erhebliche Werbeeinnahmen. Beispiel ORF: Er hat kein Spiel der  Nationalmannschaft, muss auf das Finale im Uniqa-Cup zwischen Red Bull Salzburg und Austria Lustenau warten, das sicher nicht wie geplant am 1. Mai in Klagenfurt stattfinden wird,  ebenso auf die  Europameisterschaft. Die täglichen Sendungen aus dem EM-Studio mit Herbert Prohaska (Bild oben) wird es erst im Juni 2021 geben, wann Österreichs Nationalteam wieder spielen wird, weiß im Moment noch keiner. Die noch offiziell angesetzten Juni-Termine werden wohl nicht zu halten sein. Laut Insidern kostet ein 30 Sekunden-Werbespot im ORF rund 3000 Euro.

Da entgeht schon einiges an Einnahmen. Ebenso bei Sky. Corona trifft alle hart, tut auch dem Wettmarkt echt weh. Der muss sich schon mit Schach-WM, Spielen der weißrussischen Meisterschaft, die noch ausgetrage wird, helfen, um ifrgendwie ein Wettprogramm auf die Beine stellen zu können. Kein Wunder, dass der Umsatz ziemich einbrach. „Wir werden überleben“, versicherte dennoch die Chefetage von tipp 3.

 

Foto: ORF.

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