Fußball

Ohne Schlager läuft bei Wolfsburg nichts mehr: Auch Torjäger Weghorst fehlt in Salzburg

Nach drei Wochen meldet sich Dienstag Abend die Champions League zurück. Mit dem Schlager zwischen Spaniens Meister Atletico Madrid und Liverpool, bei dem die „Reds“ Revanche für das k.o. im Achtelfinale vor zwei Jahren nehmen können. In Amsterdam treffen mit Hollands Meister Ajax und Borussia Dortmund zwei Teams aufeinander, die ihre ersten beiden Spiele gewannen. In Kiew steht David Alaba mit Real Madrid gegen Ukraine-Meister Schachtjor Donezk nach der peinlichen Heimpleite gegen Sheriff Tiraspol unter Druck. Die Sensationstruppe aus Moldau gastiert in Mailand bei Inter. RB Leipzig muss im Stade de France bei Paris St. Germain wohl auf die dritte Niederlage hintereinander  eingestellt sein. Trainer Jesse Marsch, auch wegen Platz acht in der Bundesliga mit acht Punkten Rückstand auf Bayern nicht mehr unumstritten, denkt daran, den Samstag in  Freiburg nicht eingesetzten Konrad Laimer in die Startelf zu stellen.

Fußball-Österreich interessiert aber vor allem der Mittwoch-Termin: Ausverkauftes Haus bei Red Bull Salzburg, die Mannschaft des Jahres könnte gegen Wolfsburg einen Riesenschritt in Richtung des ersten Aufstiegs in die k.o.-Phase tun. Live zu sehen bei  Servus TV und Sky, wo Salzburgs Ex-Torjäger Marc Janko im Einsatz steht. Die Generalprobe verlief mit dem 1:1 in Altach nicht nach Wunsch, dazu erlitt der slowenische Torjäger Benjamin Sesko eine Zerrung, fällt rund drei Wochen aus: „Es war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben“, gestand Trainer Matthias Jaissle. Aber was soll erst ein Kollege bei Wolfsburg, Mark van Bommel sagen? Wolfsburg hat die letzten sechs Spiele nicht gewonnen, die Abteilung Attacke funktionierte nicht mehr, van Bommel wirkt schon etwas ratlos. Die Marschroute des ehemaligen Weltklassespielers, mehr Ballbesitz, Kontrolle und Dominanz als in der letzten Saison beim Sprung in die Königsklasse unter Oliver Glasner zu zeigen, lässt sich seit 29. August eigentlich nicht mehr in die Tat umsetzen. Da gibt es eine große Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Die Ratlosigkeit zeigte sich letzten Samstag  beim 0:2 gegen Union Berlin, als van Bommel seinen Landsmann Wout Weghorst, der als Torjäger eigentlich unantastbar war, auf die Bank verbannte, ihn erst nach 68 Minuten einwechselte. In Salzburg fehlt Weghorst überhaupt. Wegen eines positiven Corona-Tests am Sonntag. Er ist in häuslicher Quarantäne.

Der 29. August war der Tag, an dem Xaver Schlager beim 1:0 gegen Leipzig (Bild oben) einen Kreuzbandriss im Knie erlitt und operiert werden musste, Das wirkte wie eine Siegbremse beim VW-Werksklub.  Mit Schlagers Ausfall wurde das eingespielte Sechser-Duo mit Routinier Max Arnold gesprengt. Der  Ausfall wiegt schwer, ähnlich wie bei Österreichs Nationalteam. Bisher wurde Schlagers Verlust weder durch den Franzosen Joshua Guilavogui noch durch das im Sommer um neun Millionen Euro von Mechelen geholte belgische Supertalent Aster Vranckx aufgefangen. Mit Schlager gab es drei Siege zum Start, ohne ihn nur noch einen beim Aufsteiger und Letzten Fürth, dann begann die sieglose Serie. 1:1 gegen Frankfurt, 1:3 in Hoffenheim, 1:3 daheim gegen Adi Hütters Mönchengladbach, 0:2 bei Union Berlin, in der Champions League 0:0 in Lille und daheim 1:1 gegen Sevilla mit nur 30 Prozent Ballbesitz, bei dem allerdings ein lächerlicher Elfmeter Wolfsburgs Sieg verhinderte.

Schlager wird Mittwoch in Salzburg sein, wo er beim Sportwissenschaftler Franz Leberbauer seit Wochen seine Reha absolviert. Gemeinsam mit Landsmann Stefan Lainer. Für beide läuft es hervorragend: Montag trainierten sie erstmals wieder am Platz, nächste Woche steigen sie wieder bei ihren Klubs ein. Nicht mit vollem Programm, aber doch. Bei Lainer prophezeit Leberbauer, dass er nach seinem Knöchelbruch bereits im November wieder für Mönchengladbach spielen wird. Wolfsburgs Rezept für Salzburg? „Wir müssen den inneren Schweinehund bekämpfen!“, forderte Arnold.

Bei Österreichs Meister wirkte außer Seskos Verletzung auch die Verhandlung von Karim Adeyemis Berater Thomas Solomon und seines Vaters am letzten Samstag auf der Geschäftsstelle von Bayern München etwas störend. Wechsel schon im Winter? Martin Stranzl kritisierte dies als Mann der klaren Worte auf „Sky“ dezidiert als „sehr seltsam“ und eine „Unart“. Jaissle zu allen Spekulationen um Adeyemis Wechsel im Winter: „Ich glaube, unser Dress steht ihm sehr gut!“

 

Foto: Vfl Wolfsburg.

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