Peter Stöger genießt in Wien seine Auszeit nach fünf Stressjahren auf den Trainerbänken des 1.FC Köln und Borussia Dortmund. Wenn er sich in seinem Sommerdomizil an einem Wiener Badeteich Montag Abend die Zeit genommen hat, um sich Dortmund zweieinhalb Monate nach seinem Abschied anzusehen, wird er sich seinen Teil gedacht haben. Denn der Neustart, den die Borussia nach sieben Monate mit ihm, in der er Borussia von Platz acht in die Champions League brachte, wegen einer verpatzte Saison angeblich so dringend brauchte, zeigt trotz drei Neuerwerbungen in der Startelf nichts besseres als vorher. Hoffnungsträger Mario Götze wurde nach 64 Minuten ausgewechselt. Stögers Schweizer Nachfolger Lucien Favre brachte nur mehr Glück mit: In der letzten Minute der möglicherweise zu langen fünfminütigen Nachspielzeit rettete der eingewechselte belgische WM-Star Axel Witsel Dortmund bei Zweitligist Greuther Fürth mit dem Ausgleich zum 1:1 in die Verlängerung, in deren letzten Minute erzielte Kapitän Marco Reus das 2:1 zum Aufstieg.
Vor dem Zitteraufstieg las man in den deutschen Medien über Favre, das er Dortmund wieder nach oben führen könne, weil er eine ideale Mischung seiner Vorgänger sei. Ein Kumpel wie Stöger, der mit einem trockenem Humor im Verein und bei Fans sehr beliebt war. Der Unterschied: Die Spieler müssen Favre siezen, bei Stöger war das „Du“ erlaubt. Dortmund bewahrte nur viel Glück vor dem Aus bei einem Zweitligisten, der letzte Saison erst in der letzten Runde die Klassenzugehörigkeit sicherte. Fürth, aktuell nach zwei Runden auf Rang drei, ist die Mannschaft von Ex-Admira-Trainer Damir Buric, der Montag fehlte, weil er wegen eines Todesfalls in der Familie nach Kroatien flog. Salzburg-Leihgabe David Atanga spielte bis zur 71 Minute, da stand des 0:0. Der Kärntner Innenverteidiger Lukas Gugganig, der in der Salzburg-Akademie ausgebildet wurde, scheiterte im Nachspiel nach 103 Minuten bei der Chance zum Führungstor am Schweizer Keeper Roman Bürki.
Österreichische Erfolgserlebnisse brachte der Montag für Valentino Lazaro, der mit Hertha BSC Berlin ein 2:1 beim Drittligisten Eintracht Braunschweig erzitterte und U 21-Kapitän Philipp Lienhart, der sich bei Freiburg nach viel Verletzungspech im Frühjahr zurückmeldete. Der Innenverteidiger wurde in der Verlängerung bei Drittligaaufsteiger Energie Cottbus nach 104 Minuten bei 2:2 eingetauscht, war im Elfmeterschießen der zweite von fünf Freiburgern, der traf, somit den Aufstieg sicherte. Ausgeschieden sind Tormann Marco Knaller, Konstantin Kerschbaumer, Thorsten Röcher und Ex-Rapid-Legionär Lucas Galvao hingegen mit Ingolstadt durch das 1:2 im Zweitligaduell bei Aufsteiger Paderborn,