Fußball

Ohne Stojkovic steht es bei den Derby-Neulingen 4:3 für Austria

Der Neue, den Rapids Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic im Finish der Transferzeit holt, heißt, wie in serbischen Medien seit einer Woche prophezeit wurde, Filip Stojkovic. Bei der grün-weißen Derbykonferenz am Freitag Mittag bestätigte dies Barisic nicht. Er redete erst, als die medizinischen Tests abgeschlossen, die letzten Formalitäten fixiert waren Das war am  Freitag Abend um 20 Uhr. Bis dahin sagte Barisic nur, dass er auch ohne  Knieverletzung und längeren Ausfall von Thorsten Schick einen neuen rechten Verteidiger engagiert hätte. Am Abend bejubelte er Stojkovic als Glücksfall für Rapid, der mit seiner Routine sofort helfen könne.

Der 26jährige Stojkovic versuchte schon vor drei Jahren eine Karriere in Westeuropa zu starten. Nach 119 Spielen für den serbischen Klub Cukaricki Belgrad übersiedelte er zu 1860 München, damals noch in der zweiten Liga. In der  Abstiegssaison kam er nur zu zehn Einsätzen, wechselte daher im Juni 2017 zu Roter Stern Belgrad, bestritt für Serbiens Meister bisher 96 Partien. Darunter zwei im Sommer 2018 im Play-off der Champions League gegen Red Bull Salzburg. Stojkovic hat daher auch Champions League-Erfahrung aus fünf Einsätzen gegen Napoli, Paris St.Germain und Liverpool. Dabei gelang etwas, was Salzburg  in vier Monaten gerne schaffen würde: Daheim ein 2:0 gegen Liverpool.  Vor einem Monat kam es zum Krach mit Roter Sterns Trainer Vladan Milojevic. Er servierte Kapitän Vujadin Savic wegen Differenzen zu Apoel Nikosia ab, Vizekapitän Stojkovic erklärte sich mit Savic solidarisch, spielt seit damals nicht, darf gehen.

Nicht der einzige Krach von Stojkovic in den letzten Monaten. Seit seinem Debüt vor drei Jahren bestritt der in Cuprija geborene Stojkovic 15 Länderspiele für Montenegro, weigerte sich jedoch am 7.Juni ebenso wie Teamchef Ljubisa Tumbakovic und Mittelfeldspieler Mirko Ivanic, ebenfalls von Roter Stern, in der EM-Qualifikation gegen den Kosovo anzutreten. Weil Serbien Kosovo als Staat nicht anerkennt. Daraufhin schritt Montenegro Präsident mit Rapid-Vergangenheit, „Il Genio“ Dejan Savicevic ein: Er warf Tumbakovic raus, der inzwischen Teamchef Serbiens wurde, beendete die Teamkarriere von Stojkovic und Ivanic. Also bekommt Rapid nur einen Ex-Teamspieler auf Leihbasis zu günstigen Konditionen. Wie in Belgrad wird sein Vertrag auch in Hütteldorf bis 2022 laufen. Barisic versicherte, auch von Savicevic nur Gutes über Stojkovic gehört zu haben.

Für das Derby ist Stokjovic kein Thema, da er erst Mittwoch erstmals mit Rapid trainieren wird. Daher nach der Länderspielpause gegen die Admira. Ohne Stojkovic werden am Sonntag weniger Derbyneulinge beginnen als beim Erzrivalen. Bei Rapid werden dies sicher Linksverteidiger Max Ullmann und der Grieche Taxiarchis Fountas sein, dann entweder Koya Kitagawa oder Aliou Badji. Bei der Niederlage gegen LASK löste Kitagawa Bajdi ab, der Kurzeinsatz sprach dafür, dass es Didi Kühbauer erstmals mit dem Japaner von Beginn an versucht und nicht mit dem Senegal-Stürmer. Auch wenn Christian Ilzer nichts über seine Pläne verrät, werden in Violett wohl vier Derbyneulinge um den ersten Heimsieg der Saison kämpfen: Im Tor Ivan Lucic, im Abwehrzentrum Johannes Handl und Maudo Jarjue, da es durch die Verletzung von Michael Madl und die Sperre des Amerikaners Eric Palmer Brown praktisch keine Alternative gibt, als Linksverteidiger Caner Cavlan. Damit gewinnt Austria bei den Derby-Neulingen 4:3. Wie sich das auf das Match, in dem viele auf Grund der bisherigen Saison eher ein Duell zwischen Not und Elend um Platz sechs sehen, auswirken wird? Die Quoten bei tipp 3 sehen Austria trotz Heimvorteil als Außenseiter.

Foto: Rapid Media.

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