Eishockey

Ohne Thomas Raffl und Herburger zur WM

Wenn Roger Bader einmal die Mission, mit Österreichs Eishockeyteam bei der A-WM in Kopenhagen ab 5.Mai den Klassenerhalt zu schaffen, vergisst, dann muss etwas besonders, außergewöhnliches passieren. Geschehen am Samstag Abend. Da war er nicht Teamchef,sondern nur noch stolzer Vater. Weil sein 20jähriger Sohn Thierry der Held des Abends für den EHC Kloten war, als er im Play-off gegen den Abstieg in der Verlängerung, in der 68.Minute. mit einem Tor aus spitzestem Winkel für den 4:3-Sieg von Kloten über Rapperswil sorgte, seinen Klub in der Serie in Führung brachte. Dabei ist Thierry Bader erst der 13.Stürmer  in der Rangordnung des Traditionsklubs. Erstmals der umjubelte Held zu sein, brachte ihm auch das erste Live-Interview im Fernsehen ein.

Einen Tag später war dann Bader wieder der Teamcehf mit Sorgen. Als das insgesamt vierte  WM-Camp in Wien begann, wusste er bereits um zwei Absagen von Red Bull Salzburg: Thomas Raffl, der vorbildhafte Kapitän beim Aufsieg in Kiew, musste wegen eines lädierten Innenbands im Knie passen. Und  verletzt steht auch Raphael Herburger nicht zur Verfügung. Damit fehlt ein routinierter Center mit der Erfahrung von 73 Länderspielen. Das tut auch für die Special Teams im Powerplay weh. Die bessere Meldung kam in der Nacht auf Montag aus Philadelphia: Michael Raffl, der jüngere Bruder von Thomas, schied mit den Flyers durch eine 5:8-Heimniederlage gegen Titelverteidiger Pittsburgh  aus dem Play-off aus. So wie zuvor auch sein Villacher Freund Michael Grabner mit New Jersey gegen Tampa, der bei den letzten drei Niederlagen aber nicht zum Einsatz kam. In der 33. Minute führt Raffl, der in dieser Saison auf 81 NHL-Einsätze kam, mit den Flyers 4:2, in der 40.Minute noch 4:3, ehe vier Tore in Serie von Penguins-Stürmer Jake Guentzel das Match total drehten. Bader kann´s nur recht sein. Es sieht gut aus, dass Raffl für Österreich stürmt. Wie bei der letzten A-WM 2015 In Prag, als Österreichs mit etwas Pech  absteigen musste. Damals trugen beide Raffls den Teamdress. Bader weiß, dass es bei Michael Raffl noch Hürden gibt, dass er in Kopenhagen spielt, aber die sind zu bewältigen.

Gegenüber den letzten Tests gegen Kasachstan und Slowenien kommen von Salzburg Torhüter Bernhard Starkbaum, die Verteidiger Dominique Heinrich und Layne Viveiros sowie die Stürmer Alexander Cijan, Alexander Rauchenwald und Mario Huber Dienstag zum Team. Peter Schneider, der Flügel von den Vienna Capitals ist schon dabei. Das heißt: Sieben Mann müssen vor dem Flug zum Turnier nach St. Petersburg eliminiert werden. In der Hinterhand hat Bader außer Michael Raffl noch die Schweiz-Legionäre Stefan Ulmer von Lugano sowie Patrick Obrist, der mit Teamchefsohn Thierry für Kloten spielt.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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