Fußball

Ohne VAR, mit Demir und Fountas: Feldhofer braucht „neues“ Wolfsberg

Neues Gefühl für Rapid am Donnerstag Abend im Weststadion beim ersten Duell gegen Vitesse Arnheim um den Aufstieg ins Achtelfinale der Conference League: Anders als im Herbst in der Europa League, anders als in der Bundesliga oder auch zuletzt im Cup-Viertelfinale wird kein Video Assistent Referee im Einsatz sein. Schiedsrichter Donatas Rumsas aus Lettland ist daher auf sich und seine Assistenten angewiesen. Der VAR ist in der Conference League erst im Endspiel am 25. Mai in Tirana vorgesehen. Dass Rapid so weit kommt, kann man ausschließen. Es sind ja Mannschaften von stärkerem Kaliber als Vitesse Arnheim im Bewerb. Etwa Leicester, AS Roma, PSV Eindhoven.

Wer Donnerstag die Trainer bei ihren Pressekonferenzen in Hütteldorf beobachtete, der bemerkte, dass Thomas Letsch mit den schlechten Ergebnissen der letzten Zeit lockerer umgeht  als Ferdinand Feldhofer. Seine Behauptung, es gäbe keine Verunsicherung, wirkte etwas glaubhafter als die von Feldhofer, man lasse sich nicht von außen beeinflussen. Er freute sich auf den Besuch von Frau und Tochter, die noch an seiner ehemaligen Wirkungsstätte in Salzburg wohnen. Von Ex-Rapidler Adrian Grbic (Bild oben) werden noch mehr Verwandte und auch Freunde auf der Tribüne sitzen: „Ich musste schon einige Karten besorgen“, gab er zu. Er hoffte zudem auf den Besuch von Österreichs Teamchef Franco Foda. Den möchte er überzeugen, dass er für die Play offs um das WM-Ticket Ende März helfen könnte. Letsch versicherte, bisher mit Grbic zufrieden zu sein, obwohl er noch kein Tor für Arnheim erzielte.  Für den 25 jährigen wird es das erste Match in seiner Heimatstadt seit dem 0:4 mit dem Nationalteam vor einem Jahr in der WM-Qualifikation gegen Dänemark.

Letsch hat aus seiner Zeit bei Salzburg und Austria eine positive 3:1-Bilanz gegen Grün-Weiß. Im Dezember 2015 gab es in einem seiner zwei Spiele als Salzburger Interimstrainer einen 2:0-Heimsieg,  im Frühjahr 2019 verlor er sein erstes Wiener Derby mit Violett im Happel-Stadion 0:4. Im Herbst lief es besser. 1:0 in Hütteldorf durch ein Tor  von Alexander Grünwald, gar 6:1 im Allianz-Stadion. Aber darüber wollte er nicht mehr reden. Einen Schützling aus Austria-Zeiten wird er heute auch sehen: Florian Klein ist für Servus TV ebenso im Einsatz wie Ex-Rapidler Stefan Maierhofer.

Letsch weiß alles über seinen Gegner, lobte vor allem Teamspieler Marco Grüll und prophezeite, Rapid werde mit einer anderen Aufstellung beginnen als letzten Freitag gegen Salzburg. Das stimmt schon deshalb, weil Thorsten Schick mit einer Knöchelverletzung sowohl Donnerstag als auch Sonntag in Graz gegen Sturm ausfällt. Das verriet Feldhofer. Ebenso, dass sich die Wadenverletzung von Kapitän Max Hofmann als schwerer herausstellte, weil der Muskel in Mitleidenschaft gezogen wurde, mit ihm daher auf Wochen nicht zu rechnen ist. Damit bleibt Emanuel Aiwu bis auf weiteres im Abwehrzentrum. Mit einem Linksfuß. Das ist Martin Moormann, das wäre auch Kevin Wimmer, der gegen Salzburg auf der Bank saß. Ob er heute sein Comeback feiert?  Man kann davon ausgehen, dass Yusuf Demir erstmals seit der Rückkehr aus Barcelona in der Startelf stehen wird. Ebenso Taxiarchis Fountas nach der Corona-Pause. „Wir werden gegen Vitesse und Sturm mehr als elf Spieler brauchen“, kündigte Feldhofer an.

Vitesse schaffte in einer Gruppe mit Stade Rennes (daheim 1:2, auswärts 3:3), NS Mura aus Slowenien (2:0, 3:1) und Tottenham (daheim 1:0, auswärts 2:3) den Aufstieg. Etwa half auch, dass Tottenham im Dezember sein letztes Gruppenspiel gegen Rennes wegen eines Corona-Clusters nicht bestreiten konnte und am grünen Tisch 0:3 verlor. Mit dem Slowaken Matus Bero muss Letsch seinen Aggressiv-Leader im Mittelfeld vorgeben. Feldhofer schätzt  den Belgier Lois Openda, der Mittwoch seinen 22. Geburtstag feierte, als  ebenso gefährlich wie Grbic oder den Ex-Tirol-Legionär Nikolai Baden Frederiksein ein. Wenn nicht sogar gefährlicher. Rapids Trainer weiß, wie man holländische Mannschaften besiegen kann. Aus seiner Zeit bei Wolfsberg. Da gab es im Herbst 2020 in der Gruppenhase zwei Siege gegen Feyenoord. 4:1 im De Kuip von Rotterdam, 1:0 in Klagenfurt. Wolfsberg stieg in die k.o. Phase auf, der größte Erfolg der Klubgeschichte. Das wäre Rapids Aufstieg gegen Vitesse Arnheim zwar nicht, aber in der derzeitigen Situation sehr beruhigend. Feldhofer braucht ein „neues“ Wolfsberg.

Foto: Vitesse Arnheim.

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