Fußball

One way to glory: Kurz nach fünf Uhr früh war Andi Ivanschitz Meister!

Mit 33 Jahren im Herbst seiner Karriere zum zweiten Mal Meister, als erster Österreicher in den USA – das fand Andi Ivanschitz  Sonntag kurz nach fünf Uhr in der BMO-Arena von Toronto einfach nur unglaublich. Er konnte seine Glücksgefühle kaum fassen. ebenso die Freunde und Fans von ihm, angefangen von Bruder Clemens, die daheim vor den TV-Schirmen bei der Live-Übertragung von Eurosport mitzitterten. Die Dramatik  vor dem Happy End für die Seattles Sounders nach einem 0:0 gegen Toronto nach 120 Minuten bis zum  5:4-Triumph  im Penaltyschießen  bei Minusgraden an der Ostkünste Kanadas  war nicht zu überbieten. Eben unglaublich,wie es der überglückliche, frischgebackene Meister in der ersten Freude formulierte. „One way to glory“, stand auf einem Riesentransparent bei der Siegerehrung. Der Weg zum Ruhm war  diese Saison kein leichter. Die Seattle Sounders, erst 2009 gegründet, bei ihrem ersten Endspiel gleich Meister. Und einer aus Baumgarten bei Mattersburg mitten drin. Wahnsinn. Auch sein Trainer  schrieb Geschichte. Brian Schmetzer  schaffte dies  erster in der Major Soccer League, der erst während der Saison seinen Job antrat.

Ivanschitz spielt erst ab der 73. Minute statt des verletzten ehemaligen Bremen-Torjägers Valdez. Dass Seattle überhaupt ins Elfmeterschießen kam, verdankte es seinem Schweizer Goalie Stefan Frei, bis vor drei Jahren im Tor von Toronto, dann Nachfolger von Österreichs Ex-Teamkeeper Michael  Gspurning bei den Sounders: Wie der 30jährige im Nachspiel mit der linken Hand einen Kopfball von Jozy Altidore aus dem Kreuzeck holte, machte ihn zum wertvollsten Spieler des Finales. In Österreich war es Sonntag um 4.53 Uhr  früh, in Toronto  Samstag Abend , 22.53 Uhr, als das Penaltydrama begann. Drei Minuten später   kam Ivanschitz als zweiter Schütze Seattles an die Reihe. Da half seine Routine, Erfahrung. Er schickte souverän  Tormann Clint Irwin ins falsche Eck. Da führte Seattle 2:1, denn zuvor hatte Torontos Kapitän Michael Bradley vergeben. Ivanschitz blickte zum Himmel, schickte eine Kusshand hinauf, zum vor zwei Jahren viel zu früh verstorbenen Vater.

Als dritter von Seattle vergab Alvaro Fernandez aus Uruguay, so mussten die nächsten  zwei Schützen, Verteidiger  Joevin Jones aus Trinidad und Regisseur Nicolas Lodeiro aus Uruguay starke Nerven zeigen. Sie glichen auf 3:3 und 4:4 aus. So stand es nach  jeweils fünf Schützen. Dann traf Torontos Verteidiger Justin Morrow die Latte, traf Roman Torres aus Panama für Seattle. Im Training hatte der 30jährige seinen Penalty noch verschossen. Jetzt entschied der  zwölfte für Seattle und 00, eine Minute nach fünf Uhr früh. Der Jubel um  Torres kannte keine Grenzen, Ivanschitz zog trotz klirrender Kälte sogar für kurze Zeit sein Trikot über den  Kopf.  Danach  leerte sich das mit 36.000 Zuschauern ausverkaufte Stadion fast  blitzartig. Die meisten Toronto-Fan wollten die Siegerehrung mit Seattle nicht sehen. Nur die Anhänger der Sounders.

Ivanschitz kann stolz sein auf das, was er  schaffte. Und er sollte  seinen zweiten Titel  nach 2005 mit Rapid, über den sich  in Österreich außer seiner Familie noch viele seiner Fans, ehemalige Mitspieler aus dem Nationalteam  freuen,  einige  Zeit genießen. Der vierte Legionär in diesem Jahr nach David Alaba bei Bayern, Christian Fuchs bei Leicester und Emir Dilaver bei Fernecvaros Budapest, der in diesem Jahr Meister  wurde.

 

 

Foto: Seattle Sounders FC Facebook Seite.

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