Eishockey

ORF zeigt Rossi-Draft! Salzburgs Bullen basteln an Raffl-Coup

In der Nacht auf Sonntag begann in Edmonton die Finalserie der NHL um den Stanley Cup zwischen den Dallas Stars und Tampa Bay Lightning. Das siebente und letzte Spiel, sofern es dazu kommt, ist für 30. September angesetzt, sechs Tage später steigt wegen Covid 19 mit vier Monaten Verspätung statt in Montreal erstmals virtuell der Draft dieses Jahres. Der ORF plant, dem österreichischen Interesse daran wegen des Vorarlberger Centers Marco Rossi (Bild oben), auf seinem Sportsender Rechnung zu tragen: Ein großes Porträt des 18 jährigen wurde bereits gedreht, der Draft soll live gezeigt werden inklusive eine Reaktion von Rossi und seinem Vater, die den Draft bei einer Gala in Feldkirch verfolgen werden. Rossi wird nach seiner Supersaison bei den Ottawa 67´s in der in der aktuellen Draft-Liste der NHL als Nummer sechs der in Nordamerika engagierten Spieler, damit als bester Legionär aus Europa. geführt. Den „First Pick“ der 31 NHL-Klubs bei der Jagd auf die größten Zukunftshoffnungen haben die New York Rangers, dann folgen die Los Angeles Kings, die Ottawa Senators, die Detroit Red Wings, nochmals Ottawa, Anaheim Mighty Ducks, die New Jersey Devils, die Buffalo Sabres mit Ex-Feldkirch-Trainer Ralph Krueger, Minnesota Wild und Winnipeg. Ottawa wäre für Rossi keine schlechte Option, dann müsste er nicht übersiedeln.

Für Michael Raffl war das Play-off mit den Philadelphia Flyers im Viertelfinale am 5.September mit dem 0:4 im siebenten Spiel gegen die New York Islanders beendet, die danach an Tampa in sieben Spielen scheiterten. Zwei Wochen später ist er bei Red Bull Salzburg ein großes Thema: Der 31 jährige, der letzte Saison bei 67 Einsätzen auf 25 Scorerpunkte kam, soll auf Leihbasis bis zum Saisonstart der NHL-Saison 2020/21, der für Dezember geplant ist, für die Bullen spielen. Gemeinsam mit Bruder Thomas, Salzburgs Kapitän, und seinem Cousin Alexander Rauchenwald. Auch Raffls Stammklub Villach wälzte das Raffl-Projekt, kann sich aber offenbar die Versicherungssumme für ihn zu Corona-Zeiten nicht so ohne weiteres leisten. Salzburg hat damit kein Problem. Die Gebrüder Raffl spielten zuletzt in Österreichs Team zusammen, in Villach hatten sich ihre Wege 2009 getrennt. Michael und Thomas Raffl gemeinsam wäre sicher eine große  Attraktion für die neue ICE Liga, die nächsten Freitag beginnen wird.  Villach hat noch eine „NHL-Alternative“: Vielleicht klappt es mit Michael Grabner von den Arizona Coyotes. Akitivitätn anderer Klubs? KAC sicherte sich den Austro-Kanadier Daylon Goulx, dessen Vater Wayne Legionär bei Lustenau, Graz und KAC war, die Vienna Capitals holten mit dem Kanadier Colin Campbell und dem Amerikaner Graham McPhee noch zwei Nordamerikaner. Er stürmte zuletzt für die Boston University, sein Vater George war in den ersten zwei NHL-Saisonen der Vegas Golden Knights ihr General Manager.

Seit 10. September hat Österreichs Verband einen neuen Generalsekretär namens Friedrich Nikolaus. Der soll ihn laut Präsident Klaus Hartmann wie ein Wirtschaftsunternehmen führen. Nikolaus war zuletzt Vorstandsdirektor der Raiffeisen Burgenland, zuvor bei der Bank Austria. Aus dieser Zeit hat er nicht nur eine gute Nachred´. Das wirtschaftliche Denken in allen Ehren, aber Eishockeyerfahrung hat Nikolaus keine. Von internationalen Kontakten wie Vorgänger Christian Hartl ganz zu schweigen.  Über dieses Netzwerk verfügt in der neuen Verbandführung nur einer, nämlich Sportchef Roger Bader, den das neue Präsidium vom alten „erbte“.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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