Fußball

Pep Guardiola verbindet das Rettungskommando bei St. Pölten

Sonntag Abend beginnt  im Happel-Stadion gegen die vom Milan-Debakel gebeutetelte Austria das Rettungskommando  beim in dieser Saison noch sieglosen Schlusslicht St. Pölten, das saisonüebrgreifend bereits seit zehn Partien nicht mehr gewonnen, dabei sieben verloren hat: Ein neues Trainerduo präsentiert sich in der Bundesliga. Oliver Lederer (Bild oben) steigt acht Monate nach seinem Aus in der Südstadt bei der Admira wieder  in die Bundesliga ein. An seiner Seite der 56fache steirische Teamspieler Markus Schopp, in der Bundesliga bisher sechsmal als Chef auf der Trainerbank. Vor vier Jahren übernahm das Urgestein von Sturm  Graz den Klub, bei dem er groß wurde, im Frühjahr interimistisch. Aber weil es in sechs Spielen fünf Niederlagen setzte,  gab es nach dem Saisonende keine Fortsetzung, sondern kam mit Darko Milanic ein ehemaliger Mitspieler von Schopp aus Slowenien von Meister Maribor. Schopp trainiererte seit damals die Sturm-Amateure. wobei einige große Talente wie der 17jährige Innenverteidiger Dario Maresic, Mittelfeldspieler Sandi Lovric (19) oder der im August zu Red Bull Salzburg gewechselte  Romano Schmid, mit 17 der bisher jüngste Torschütze in der Bundesliga, durch seine  Hände gingen. Im Juni beendete er selbst diese Tätigkeit.

Weil er schon wusste, bei St. Pölten eine Chance zu bekommen? Der neue Sportdirektor in Niederösterreichs Hauptstadt, Markus Schupp, und Schopp sind seit den gemeinsamen erfolgreichen Spielerzeiten bei Sturm zur Jahrtausendwende unter Trainerguru Ivica Osim  sehr gute Freunde. Daher unkten viele, Schopp werde eigentlich Schupps „Aufpasser“ bei Lederer sein. Schupps Personalpolitik  ist ja nicht unumstritten, die von ihm geholtn neuen Ausländer  halfen St.Pölten bisher nicht wirklich. Eine Konstellation, die eigentlich so nicht funktionieren kann. Noch dazu, wo St.Pölten dringend neue Impulse von der Trainerbank braucht, um die Wende zu schaffen: „Schnell die Mannschaft erreichen und entwickeln“, nannte Lederer, mit 39 Jahren vier jünger als Schopp, bei der Präsentation sein Ziel. Die Hoffnung zum schweren Start: Gegen die Austria gelangen St. Pölten letzte Saison zwei Siege, einer davon sogar auswärts.

Lederer  versicherte, froh zu sein, einen Mann mit soviel Erfahrung wie Schopp an seiner Seite zu haben. Mit der Nationalmannschaft bei der WM 1998 in Frankreich, mit Sturm Graz Meister, Cupsieger und der bisher einzige östeerreichische Gruppensieger in der Champions League, dazu die deutschee Bundesliga (Hamburger SV) und vier Jahre die Serie A in Italien bei Brescia, danach Red Bull Salzburg und bei der Filiale in New York. Speziell das Kapitel Brescia könnte Lederer und Schopp beim Rettungskommando verbinden: Denn Lederer gilt als großer Bewunderer von Trainerstar Pep Guardiola, dessen Methoden er  genau studierte. Ebenso die Bücher über Peps Zeit beim FC Barcelona und Bayern München. Über Guardiola kann Schopp Lederer einiges erzählen: Denn mit dem spielte er zwei Jahre bei Brescia zusammen.  Zuerst in der Saison 2001/02,  in der Guardiola für vier Monate wegen Dopings gesperrt wurde, weil in zwei Partien bei ihm Spuren von Nandrolon festgestellt wurden. Erst acht Jahre später gab es für  Guardiola in Italien den Freispruch von allen Dopingvorwürfen. In der Saison wäre Brescia beinahe abgestiegen. Besser lief es 2003/2004 mit Platz neun. Da war auch noch der berühmte Roberto Baggio dabei. Ob aber St. Pölten die Spieler hat, um Guardiolas Philosophie, über Ballbesitz zum Erfolg zu kommen, auch nur im Ansatzin die Tat umsetzen zu können? Bei Manchester City klappt das nach einem Jahr schon gut, wie diese Woche Dienstag in der Champions League das 4:0 das Feyenoord, Samstag in der Premier League das 6:0 in London an der Vicarage Road bei Watford (ohne den verletzten Sebastian Prödl) zeigte .Egal was bei St. Pölten passiert: Es kann eigentlich nur besser werden.

 

 

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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