Fußball

Plötzlich fühlt sich die Austria als Favorit

Sturm Graz oder Austria, wer steht Sonntag um 16:25 Uhr auf Platz zwei der Meistergruppe hinter Red Bull Salzburg? Bei dieser Frage spielen auch die Kärntner Klubs mit: Sturm, derzeit einen Punkt vor dem Dritten Austria, gastiert in Wolfsberg, die Austria empfängt zum violetten Duell, für das Freitag bereits mehr als 10.000 Karten verkauft waren, die Klagenfurter Austria. Dabei geht es auch darum, so gut zu sein, wie vor 20 Jahren: Die ersten vier Heimspiele eines Kalenderjahres gewann die Austria zuletzt 2002, als der Trainer Didi Constantini hieß. Die bisherigen zwei Saisonduelle gegen den Aufsteiger endeten mit einem Unentschieden. 1:1 in der Generali Arena, kein Tor in Klagenfurt. Wer aber wie die Austria aufgrund des Höhenflugs mit einem Europacupplatz im Auge hat, der muss daheim Klagenfurt bezwingen.

Das wäre der sechste Sieg im siebenten Spiel dieses Jahres. Nur das Wiener Derby konnte die Austria vor zwei Wochen nicht gewinnen, aber mit dem 1:1 in Hütteldorf gut leben. Zum Unterschied von damals ist Trainer Manfred Schmid (Bild oben) nach seiner Corona-Erkrankung wieder auf der Bank, hat bis auf den erkrankten Johannes Handl und den gesperrten Muharem Huskovic sowie Langzeitausfall Georg Teigl keine Ausfälle: „Jeder drängt sich auf, wir können von der Bank jederzeit nachlegen, wenn es nötig sein sollte“, freute sich Schmid über die personelle Lage. Gab zu, dass sich die Austria mit dem Heimvorteil und den Fans im Rücken als Favorit fühlt. Das sprach Schmid erstmals in dieser Saison so dezidiert aus. Wahrscheinlich dachte er letzten Sommer auch nicht, dass er im nächsten Frühjahr so reden würde. Auch der Blick in die Zukunft stimmte ihn positiv: Haris Tabakovic, die bereits verpflichtete Schweizer Stürmerhoffnung für die kommende Saison, erzielte Freitagabend in der zweien Liga beim 2:0 von Austria Lustenau in Amstetten seine Saisontore 23 und 24. Daher war sein verschossener Elfmeter zu verkraften. Tabakovic schoss Lustenau damit zurück auf Platz eins, da der Floridsdorfer AC bei Wacker Innsbruck nur ein 1:1 schaffte.

Die Kärntner Klubs starteten in die Meistergruppe mit jeweils zwei Niederlagen. Wolfsberg gegen Austria und Salzburg, Austria Klagenfurt gegen Rapid und in Graz gegen Sturm. Für Wolfsberg ist damit das Duell gegen die Grazer schon wie ein Sechspunktespiel, was auch Trainer Robin Dutt eingestand. Denn bei einer Niederlage würde der Rückstand auf Sturm sechs Punkte betragen. Und das wäre in sieben Runden nur schwer aufzuholen. Wolfsberg zog in dieser Woche nicht nur die Option auf die Innenverteidiger Dominik Baumgartner und Luka Lochoshvili (der Georgier muss wegen des gegen Austria erlittenen Nasenbeinbruchs mit einer Gesichtsmaske spielen), sondern verlängerte auch den Vertrag mit Thorsten Röcher bis 2024.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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