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Polizeieinsatz beim Neustart von Wacker Innsbruck

Wacker Innsbruck ist zwar aus Österreichs Profifußball verschwunden, bewegt aber in Tirol noch immer die Gemüter. Am Abend vor der außerordentlichen Generalversammlung übergab Präsident Kevin Radi, der nichts bewegen konnte, Dienstag den Klub an Hannes Rauch (Bild oben), übertrug ihm die Führung bis zur nächsten ordentlichen Generalversammlung, deren Termin noch gar nicht feststeht. Am Papier ist Radi noch immer Präsident. Den Mitgliedern stellte er sich am Mittwochabend gar nicht mehr. Ihren Ärger und die Wut über den Niedergang des Traditionsklubs bekam der ehemalige Nationalratsabgeordnete Rauch, der vier Jahre lang von 2013 bis 2017 Sportsprecher der ÖVP war, zu spüren. Obwohl er mit Wackers Absturz gar nichts zu tun hat. Außer, dass er sich in der Notsituation zutraut, den Klub zu übernehmen und zu retten. Als handfeste Drohungen gegen Rauch ausgesprochen werden, die sehr gefährlich klangen, kam die Polizei. Ein Neustart mit großer Brisanz.

Was treibt einen dazu, das Himmelfahrtskommando in Innsbruck anzutreten? Rauch, der im letzten Jahr noch Chef des Regionalligaklubs Kufstein war, gilt als Fußballfanatiker.  Er sieht sein Engagement langfristig, weiß, dass es lange brauchen wird, bis der Imageschaden irgendwie repariert werden kann. Für sportliche Angelegenheiten holte er sich Jakob Griesebner, des Sohn des verstorbenen Journalisten, Scouts und Spielerberater Nick Neururer, an seine Seite. Er wurde in den Vorstand kooptiert. Es bleibt in dieser Situation keine andere Möglichkeit, als die zweite Mannschaft zur ersten zu machen, in der vierten Leistungsstufe, sprich der Tiroler Liga, zu beginnen. Das fällt in das Kapitel „die Gegenwart akzeptieren“, das Raich ansprach. Die Gegenwart heißt Amateurfußball. Es wäre fast ein Wunder, sollte Wacker früher als in vier Jahren wieder in der Profiszene auftauchen.

Was die Mitglieder so aufregte, war vor allem das Thema Kernmitglied. Weil das 1500 Stimmen auf der Generalversammlung hat. Rauch kann die Aufregung zwar verstehen, muss aber andererseits mit dem Thema leben. Derzeit gibt es ein Kernmitglied, die BlockRock GmbH. Ein Unternehmen, dem Radi vorsteht. Brisant ist angesichts der aktuellen Weltlage auch, dass Rauch mit dem russischen Investor Michail Ponomarew reden muss, ihn als eine der drei möglichen Optionen sieht, um die Gelder zum Überleben aufzutreiben. Das sollen an die 900.000 Euro sein. Die Zusammenarbeit mit Ponomarew hatte Radi noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs beendet, worauf der Russe den Klub auf 1,2 Millionen Euro klagte. Aber die sozusagen vorerst aussetzte. Er wollte abwarten, wie die Lage nach der Generalversammlung am Mittwoch aussieht. Eigentlich unverändert. Wacker Innsbruck kämpft ums Überleben. Aber mit neuer Führung. Wie von Ponomarew gewünscht. Rauch war in den vergangenen Tagen und Wochen bereits in alle Gespräche und Verhandlungen involviert, ist optimistisch, dass es gelingt, den Klub zu retten. In zwei Wochen glaubt er, dies vermelden zu können.

Foto: FCW.

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