Fußball

Posch und Grillitsch kommen als Bayern-Bezwinger: Wöber statt Lienhart

Stefan Posch und Florian Grillitsch kommen Sonntag als stolze Bayern München-Bezwinger zu Österreichs Nationalteam nach Wien. Sie fügten auswärts dem deutschen Meister vier Tage nach dessen Gala beim 7:2 über Tottenham in London in der Allianz-Arena mit 2:1 (0:0) die erste Saisonniederlage zu. Völlig unerwartet. Denn zuvor hatte Hoffenheim noch nie auswärts die Bayern bezwungen. Zum großen Helden avancierte der bisher ziemlich unbekannte Sergis Adamyan.  Der 26jährige ist der erste Armenier in der deutschen Bundesliga, der zwei Tor gegen Bayern erzielte. Beide zwischen den Beinen von Jerome Boateng. Hoffenheim holte ihn ihn Sommer um 1,5 Millionen von Zweitligist Jahn Regensburg, Vor zwei Saisonen spielte er noch in der Regionalliga. Da staunte auch der verletzte David Alaba auf der Tribüne. Er kommt Sonntag nach Wien zum Team. Bei der Untersuchung durch den Teamarzt wird sich herausstellen, ob der Haarriss in der Rippe einen Einsatz gegen Israel am Donnerstag möglich ist oder nicht. Sieht aber nicht gut aus. Auch bei dem nach 67 Minuten mit Knieproblemen ausgetauschten Grillitsch gibt es ein Fragezeichen. Er und Posch kamen bei „Bild am Sonntag“ ins Team der Runde.

Vor der Sensation in München galt Hoffenheims holländischer Trainer Alfred Schreuder bereits als angezählt. Davon ist keine Rede mehr. Schreuder bot einmal eine Viererabwehr auf. Mit Posch als rechten Verteidiger und damit Gegenspieler von Serge Gnabry, dem Vierfachtorschützen gegen Tottenham. Der Steirer zeigte wenig Respekt, gewann gegen Gnabry (Bild oben) viele Zweikämpfe, kam bei Offensivaktionen selbst zu zwei Chancen. Einmal schoss Posch zu zentral auf Manuel Neuer, dann zielte er am langen Eck dabei. Dennoch ein Tag, den er nie vergessen wird. Gilt auch für Grillitsch. Er spielte zwischen den Viererketten in Abwehr und Mittelfeld. Da führte Hoffenheim bereits. Bayerns Trainer Niko Kovac gab den verdienten Sieg Hoffenheims zu: „Offenbar sind wir nicht in der Lage, in vier Tagen zweimal so begeisternd zu spielen wie gegen Tottenham. Da fehlten der letzte Impuls, der letzte Wille.“

Keiner der ersten vier in der Tabelle konnte Samstag gewinnen. Ein nicht alltäglicher Fall. Der Zweite, RB Leipzig, verschenkte bei Bayer Leverkusen bis zur Pause einen klaren Sieg musste froh sein, dass der französische Joker Christopher Nkunku einen Punkt rettete, als er durch Leverkusens Abwehrzentrum, in dem Aleksandar Dragovic wieder fehlte, durchmarschierte. Marcel Sabitzer vergab einen der fünf Leipziger Sitzer in der ersten Hälfte, wurde nach 63 Minuten ausgetauscht. Teamkapitän Julian Baumgartlinger spielte durch. Der einzige österreichische Sieger am Samstag hieß Karim Onisiwo, der mit Mainz in Paderborn 2:1 gewann.

Philipp Lienhart sah das 2:2 des Sensationsdritten Freiburg gegen Borussia Dortmund nur von der Tribüne. Da er Freitag im Training einen Schlag gegen den Nacken erhielt, der zu einem Schleudertreuma führte. Daher fällt der Innenverteidiger für das Nationalteam aus, statt ihm holte Teamchef Franco Foda den Neo-Salzburger Max Wöber. Womit der U21 ihr wichtiger Kapitän verloren ging. Lienhart sah in Freiburg von der Tribüne, wie seine Mitspieler zweimal einen Rückstand aufholten, zum zweiten Mal in letzter Minute: „Wir haben uns den Punkt verdient“, behauptete Lienhart.

Schalke sah im Abendspiel bei einer 1:0-Führung gegen den 1.FC Köln vor 61.000 Zuschauern  schon wie der neue Tabellenführer aus. Guido Burgstaller vergab die Entscheidung nach 89 Minuten, als er allein vor Kölns Tormann Timo Horn nur die Stange traf. Der Schock für Schalke kam in der 90. Minute, als Kölns Kapitän Jonas Hector nach einem Eckball von Florian Kainz, der schon zuvor drei Kölner Chancen vorbereitet hatte, per Kopf ausglich. Der zweite Österreicher bei Köln, Louis Schaub, spielt bis zur 76.Minute, ehe Torjäger Anthony Modeste als zweite Spitze für ihn kam. Schalke blieb Vierter. Durch die Konstellation mit fünf punktegleichen Mannschaften (Bayern, Leipzig, Freiburg, Schalke, Leverkusen) haben Sonntag Österreicher die Chance, die Plätze eins und zwei zu erobern: Stefan Lainer mit Mönchengladbach durch einen Heimsieg über Augsburg, der zu schaffen sein müsste. Wäre für ihn und Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose eigentlich unerwartet, nach sieben Runden von der Tabellenspitze zu lachen. Oliver Glasner und Teamkeeper Pavao Pervan brauchen für Platz zwei einen Heimsieg mit Wolfsburg gegen Aufsteiger Union Berlin.

Foto: TSG Hoffenheim.

Meist gelesen

Nach oben