Fußball

Probt Rapid beim Torjäger-Duell bereits die Zukunft ohne Schwab?

Premiere für Rapid in dieser Saison am Sonntag gegen Wolfsberg im Allianz-Stadion: Das erste Heimspiel als  Tabellenzweiter. Gelingt der dritte Sieg hintereinander, würde das sechs Punkte Vorsprung auf die Kärntner und zweifelsohne eine kleine Vorentscheidung im Kampf um die internationalen Startplätze bedeuten. Tobias Knoflach bleibt wegen Richard Strebingers lädierten Rücken im Tor. Kein schlechtes Omen: Von den bisherigen fünf Spielen, in denen Knoflach in der Startelf stand, gewann Rapid vier, davon drei „zu null“, verlor keines. Einige „raten“ aber Grün-Weiß, dass es besser wäre, am Ende der Saison Platz drei zu belegen, weil der die sichere Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League bedeuten würde. Rang zwei sichert nur die dritte Runde der Qualifikation zur Champions League. Da müsste der Aufstieg ins Play-off gelingen, um auch bei einem Scheitern in der Europa League weiter spielen zu können. Aber diese Überlegungen sind bis nächsten Mittwoch sinnlos: Weil erst dann das Exekutivkomitee der UEFA festlegen wird, in welcher Form der Europacup nächste Saison in Szene gehen wird.

Rapid gegen Wolfsberg, das könnte auch durch das Duell der Torjäger entscheiden werden. Bei den Lavanttalern der Israeli Shon Weissman, mit 24 Treffern die Nummer eins der Schützenliste, bei den Hausherren der Grieche Taxiarchis Fountas (Bild oben), mit acht Toren weniger auf Platz drei: „Weissman total zu kontrollieren ist derzeit unmöglich“, weiß Rapids Trainer Didi Kühbauer. Nimmt aber ähnliches auch für Fountas in Anspruch. Weissman taucht mitunter ab, schlägt  aus „unmöglichen Situationen“ plötzlich zu. Fountas ist mehr unterwegs, geht weite Wege, ist aber nicht so präzis beim Abschluss. 2:2 steht es zwischen beiden in dieser Saison, wenn sie aufeinandertrafen: Beim 1:1 in Hütteldorf brachte Fountas Rapid in Führung, ging Weissman leer aus.  Auch beim 2:2 in Wolfsberg lag Rapid durch Fountas voran, ehe Weissman mit einem Doppelpack fast für den Wolfsberg-Sieg sorgte, den Max Hofmann praktisch mit der letzten Aktion verhinderte, damit Ferdinand Feldhofer auf Wolfsbergs Trainerbank etwas ärgerte und schockte. Der hätte nur allzugerne gegen jene Mannschaft, mit der er 2005 Meister war, gewonnen. Das gilt auch für Sonntag.

Wenn Feldhofer mit Mario Leitgeb wegen Gelbsperre ebenso ein wichtiger Mittelfeldspieler fehlen wird wie Rapid mit Kapitän Stefan Schwab. Erstmals in dieser Saison seit der dritten Runde des Grunddurchgangs, als daheim mit Müh´und Not ein 2:1 gegen Altach gelang.: „Schwab ist nicht eins zu eins zu ersetzen“, legte sich Kühbauer fest. Max Hofmann wird ihn als Kapitän vertreten. Aber wer auf dem Rasen? Wenn Kühbauer mit Viererabwehr spielen läßt, könnte der laufstarke Dejan Ljubicic aus dem Abwehrzentrum ins zentrale Mittelfeld vorrücken. Das wird wohl nicht die einzige Umstellung bleiben: Denn anders als Mittwoch in Pasching beim Sieg gegen den LASK muss Rapid diesmal Fußball nicht nur kämpfen, sondern auch spielen. Daher wird Youngster Yusuf Demir wieder im Kader sein.

Das Spiel ohne Schwab könnte aber auch eine Generalprobe für die Zukunft sein, falls keine Einigung für die Vertragsverlängerung zu Stande kommt. Das ist nicht auszuschließen. Aus einem einfachen Grund: Schwab nahm vor der Corona-Pause Rapids Angebot mit einer einmaligen Summe für die Unterschrift, einem fünfstelligen Fixum und Prämien bis 2022 nicht an. Durch die Corona-Folgen mit Geisterspielen muss man annehmen, dass Rapid nicht finanziell nachbessern kann. Sondern sich fragen, ob Rapid das ursprüngliche Offert in der Höhe halten kann. Denn es gilt als offenes Geheimnis, dass Rapid derzeit kein Budget hat, um für nächste Saison einen neuen Spieler zu verpflichten. Selbst wenn er ablösefrei wäre.

 

 

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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