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Prödl bleibt vorerst auf Watfords Abstellgleis

Marko Arnautovic spielte Dienstag Abend bei Westhams 3:1 (0.0)-Heimsieg gegen Cardiff nur in den ersten 40 Minuten, ehe er mit einer Oberschenkelverletzung ausschied. Kurz zuvor verschuldete er einen Elfmeter, den  Westhams polnischer Tormann Lukasz Fabianski hielt. Der Nachfolger von Arnautovic, der im Sommer gekommene Spanier  Lucas Perez, der Arsenal gehört, brachte West Ham mit einem Doppelpack auf die Siegesstraße. Sebastian Prödl wäre derzeit froh, käme er auf 40 Minute Einsatzzeit im gelben Watford-Dress. Für den Innenverteidiger  gab´s diese Saison nichts zu jubeln. Im Gegensatz zum letzten Frühjahr (Bild oben). Er gehörte auch Dienstag bei der 1:2-Heimniederlage gegen Meister Manchester City nicht zum Kader. Das lag aber nicht an der Muskelverletzung, wegen der er im November Österreichs Nations League-Spiele gegen Bosnien und Nordirland versäumt hatte: „Ich stehe wieder voll im Training, könnte spielen.“ Aber beim spanischen Trainer Javi Gracia steht er am Abstellgleis. Anders als noch im Frühjahr.

Warum das so ist, glaubt der Steirer zu wissen, behält es aber  für sich. Dass irgendetwas vorgefallen ist, streitet Prödl gar nicht ab, lässt es sich aber nicht entlocken. 76 Spiele in der Premier League bestritt der 31jährige Steirer, seit er 2015 von Werder Bremen nach London kam. Wann folgt das nächste? „Wenn es bei uns einen fairen Konkurrenzkampf gäbe, hätte ich keine Probleme damit und auch keine Bedenken. Aber den gibt es derzeit nicht.“ Warum auch immer. Also müsste es für Prödl, der mit seinen 1,94 Metern das richtige Gardemaß für die Premier League hat, eigentlich ein Alarmzeichen sein, dass Watford letzte Woche den Vertrag mit Gracia um zwei Jahre verlängerte. Er sieht das gelassener: „Bei Watford ging es bisher schnell mit den Trainern. Zunächst plant man langfristig mit ihnen, dann lässt man sie fallen, wenn ein Tief kommt.“ Javi Gracia ist bereits der vierte, den er hat. Nach dem Spanier Quique Flores, dem Italiener Walter Mazzarri und dem Portugiesen Marco Silva, der zu Everton gewechselt war.

Derzeit spielt Watford nicht mehr so gut wie zu Saisonbeginn. Liegt als Elfter zwar beruhigende elf Puntke vor den Abstiegsrängen mit Ralph Hasenhüttls neuem Klub Southampton, Huddersfield und Fulham, aber die Kurve zeigt nach unten:  „Wären die Leistungen so gut wie in den ersten Runden, müsste ich es akzeptieren, nicht gefragt zu sein. Weil dann kein Trainer etwas ändert. Aber das ist nicht mehr so. Die Weihnachtszeit ist in der Premier League die intensivste der ganzen Saison. Da kann viel passieren, an das man jetzt noch gar nicht denkt.“ Prödl, vor einem Jahr von den Watford-Fans zum Spieler der  Saison gewählt,  glaubt daran, dass ihm dies die Chance bieten wird, sich wieder zu zeigen. Und wenn nicht? „Im Jänner ist Transferzeit.“ Sein Vertrag bei Watford läuft noch drei Jahre bis 2021.

So genießt er jetzt die Zeit mit seiner kleinen Tochter. Bei Österreichs Team war er auch im Herbst gesetzt, wenn er fit war. Und daher machte er sich in London so seine Gedanken zur Dubliner Auslosung der Qualifikation für die Qualifikation zur Europameisterschaft, erhob seine warnende Stimme: „Wir waren auch nach der letzten Auslosung sehr zufrieden, fuhren aber dann nicht zur WM nach Russland.“

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