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Pyrrhussieg von Belgien! Japan erster Fair Play-Aufsteiger mit den schlimmsten WM-Minuten

Der 28.Juni 2018 wird als historisches Datum in die Geschichte der  Fußball-WM eingehen. Nicht wegen glanzvoller Spiele, sondern weil es den ersten Aufsteiger durch die Fair-Play-Wertung gab. Nämlich Japan nach dem 0:1 gegen Polen auf Kosten von Senegal. Nach dem 0:1 der Afrikaner gegen Kolumbien hatten beide vier Punkte, eine Tordifferenz von 4:4, das direkte Duell endete 2:2. Also entschieden zwei gelbe Karten weniger für Japan und gegen Senegal. Dabei sorgten die Japaner zuvor für die schlimmsten zehn Minuten der WM-Geschichte: Sie wussten, dass ihnen die knappe Niederlage zum Weiterkommen reicht. Also schoben sie sich nur noch den Ball zu, die bereits ausgeschiedenen Polen machte bei 36 Grad in Wolgograd keine Anstalten, die Japaner vom Ball trennen zu wollen. Das sah noch viel schlimmer aus als 1982 das Schandspiel von Gijon zwischen Deutschland und Österreich. Kolumbien bezahlte  den Gruppensieg mit der Muskelverletzung von Bayern-Star James, für den die WM beendet sein könnte Für das goldene Tor sorgte Barcelonas 23jähriger Innenverteidiger Yerry Mina. Bereits sein zweiter WM-Treffer. Dadurch schieden alle afrikanischen Teams schon in der Vorrunde aus. Passierte erstmals seit 36 Jahren!

Auch der  große Schlager zwischen Belgien und England am Abend in Kaliningrad brachte nichts sehenswertes. War fast zu befürchten, da beide fix aufgestiegen waren. Beide Teamchefs, Belgiens Spanier Roberto Martinez (Bild oben), übrigens der Trainer von Paul Scharner, als der 2013 mit Wigan englischer Cupsieger wurde und der Engländer Gareth Southgate boten nur je zwei Mann ihrer ersten Garnitur auf. Und im Duell der B-Team machten die Reservisten vor den Augen von Englands Ikone David Beckham, der mit dem Privatjet eingeflogen war, keine großen Anstrengungen, um sich für weitere Einsätze zu empfehlen. Auch so prominente Namen wie Jamie Vardy oder Marcus Rashford.  Speziell vor der Pause bekam man den Eindruck, beide spielten vor allem darum, nicht Gruppensieger zu werden. Weil der im Viertelfinale höchstwahrscheinlich auf Brasilien treffen würde. Es sah nach einem 0:0 aus, als dies das erste Teamtor des Belgiers Adnan Januzaj, der sich in der Premier League bei Manchester United und Sunderland nicht hatte durchsetzen können, verhinderte. Jetzt spielt er in Spanien bei Real Sociedad, schied mit den Basken letzten Februar in der Europa League gegen Red Bull Salzburg aus. Belgien blieb damit schon 22 Spiele lang ungeschlagen.

Aber Martinez wirkte trotz Jubels nach dem Goldtor am Ende nicht wirklich glücklich. Die Belgier haben ihr Stammquartier, hätten als  Gruppenzweiter ihr Achtelfinale im Moskauer Spartak-Stadion  bestreiten zu können. Als Erster müssen sie nach Rostow am Don, um dort Japan zu eliminieren, um unter die letzten acht zu kommen, dort auf Brasilien zu treffen. In Moskau spielt jetzt am Montag England gegen Kolumbien. Gelingt der Aufstieg, wartet im Viertelfinale der Sieger aus Schweden-Schweiz. Das scheint der leichtere Weg zu sein. Daher sieht Belgiens 1:0 nach einem  Pyrrhussieg aus. Ein Sieger spielte in Kaliningrad nicht mit: Cristiano Ronaldo. Denn Harry Kane, der Führend der Torschützenliste vor Ronaldo, durfte nur aufwärmen, nicht mehr. Und bei Belgien kam Romelu Lukaku, der bisher so wie  Ronaldo vier Treffer erzielte, ebenfalls nicht zum Zug. Europameister Ronaldo wird´s gefreut haben. Jedenfalls höchste Zeit, dass nach dem Ruhetag am Freitag dann  Samstag die k.o.-Phase mit Frankreich-Argentinien in Kasan und Uruguay-Portugal in Sotschi beginnt. Wenn nur der Sieg zählt, taktieren nicht mehr im Vordergrund steht, können die Spiele eigentlich nur besser werden.

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