Eishockey

Raffl-Comeback bringt Siege! Vienna Capitals „entdecken“ Österreicher

Das Comeback von Michael Raffl nach seiner Knöchelverletzung brachte den Philadelphia Flyers im Viertelfinale des NHL-Play-Offs in Toronto zwei Siege in der Serie gegen die Montreal Canadiens: Am Sonntag 1:0, am Dienstag 2:0. Bei dem Trainer Alain Vigneault den Villacher statt Kapitän Claude Giroux in der Toplinie mit Sean Couturier und dem Tschechen Jakub Voracek aufbot. Raffl „dankte“ nach 6:32 Minuten mit der Führung: Sein Handgelenkschuss schlug genau im Kreuzeck ein. Da gab nichts zu halten für Montreals Tormann Cory Price: „Normal ist Price nur schwer mit direkten Schüssen, die nicht abgefälscht werden, zu bezwingen“, meinte Raffl. Da muss schon alles perfekt sein. Beim zweiten Tor Raffls in seinen drei Play-off-Spielen  war es zweifelsohne so. Groß gefeiert wurde Flyers-Keeper Carter Hart nach zwei Shut-Outs hintereinander. Damit führt Philadelphia in der Serie 3:1, sieht es nach Aufstieg ins Semifinale des Ostens aus. Bei Michael Grabner in Edmonton hingegen nach dem Ausscheiden der Arizona Coyotes: Nach dem 1:7-Debakel gegen Colorado bräuchte Arizona drei Siege in Serie, um das k.o. zu verhindern.

Österreichs Eishockey liegt hingegen weiterhin am boden, fast in Trümmern, weil sowohl im Verbands als auch bei Vereinen (Stichwort Linzer Black Wings) Intrigen und Machtkämpfe im Vordergrund stehen. In Linz gibt´s weiter keinen Trainer. Stürmer Rick Schoefield wechselte daher lieber nach Salzburg zu den Bullen. Immerhin gelang es, Teamkeeper David Kickert zu seiner dritten Saison in Linz zu bewegen, Legionäre zurückzuholen: Stürmer Andrew Kozek vom KAC, Verteidiger Marc Andre Dorion von den Vienna Capitals. Die für die positivste Tendenz dieser Transferzeit sorgen. Aus welchen Gründen auch immer, höchstwahrscheinlich aus finanziellen, regiert plötzlich in Kagran die „Liebe“ zu den Österreichern. Wer annimmt, dass Boss Hans Schmid diese Linie Manager Franz Kalla vorgegebenhat, wird damit nicht falsch liegen.

Zum Unterscheid von letzter Saison ist Routinier Bernhard Starkbaum gut genug, die Nummer eins im Tor zu sein, was er ohnehin immer war. Bei Dave Cameron, dem Trainer, der ihm vor dem Corona-Abbruch geraten hatte, sich nach einem neuen Arbeitgeber umzusehen. Die Österreicher-Welle brachte drei Stürmer, die Kandidaten für Österreichs Team sind, zu den Capitals: Aus Schweden Heimkehrer Benjamin Nissner, aus Klagenfurt Marco Richter, sowie als bisher letzten aus Linz Alexander Cijan, den Sohn der  KAC-Legende. Verteidiger Patrick Peter bekam nach seinem Kreuzbandriss einen Vertrag für die elfte Saison bei den Capitals, die Einigung mit Stürmer Ali Wukowits soll knapp bevorstehen. Dazu wurden ein 18 jähriger (Sebastian Wraneschitz) sowie vier 19 jährige (Patrick Antal, Tino Pallierer, Bernard Posch, Armin Preier) in den Kader der Mannschaft für die ICE Hockey League hochgezogen.

Die  Österreicher-Welle in Wien entlarvte alle bisherigen Behauptungen der Klubs, österreichische Spieler kämen zu teuer, mehr Legionäre wären die billigere Lösung, endgültig als Lügengebäude. Derzeit haben die Capitals mit dem kanadischen Verteidiger Alex Wall sowie den Stürmern Ty Loney und Taylor Vause nur drei Legionäre unter Vertrag. Wie der KAC mit Dave Fischer, Nick Petersen und dem Slowenen Rok Ticar. Die Routiniers Martin Schumnig (15. Saison beim KAC), Stefan und Manuel Geier erhielten neue Verträge.

Foto: NHL.

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