Eishockey

Raffls beste Zeit in Philadelphia! Rossi spürt Corona im Rücken

Sieben Siege in den ersten zehn Spielen der NHL-Saison gelangen den Philadelphia Flyers zuletzt vor 13 Jahren. Demnach erlebt der Kärntner Michael Raffl derzeit seine beste Zeit im Flyers-Dress, den er seit 2013 trägt.  Nach sieben Jahren Mittelmaß, wenn man s so sagen will. Zuletzt konnte Raffl (Bild oben links) über vier Siege in Serie jubeln: Zweimal bei den New Jersey Devils, dann zweimal daheim im Wells Fargo Center gegen die New York Islanders. Beim 4:3 nach Verlängerung am Samstag sorgt der 20 jährige Joel Farabeee für Aufsehen: Der jüngste Spieler der Flyers seit 2006, der einen Hattrick erzielte, erst der dritte in der Klubgeschichte, der dabei noch nicht 21 Jahre lt war. Raffl bekam von Coach Alain Vigneault 14:33 Minuten Eiszeit. Mittwoch geht es daheim gegen die Boston Bruins, die ohne ihre 43 jährige slowakische Verteidigerlegende Zdenko Chara, der seit 2006 Kapitän war, noch etwas gewöhnungsbedürftig sind, weiter. In der MarsMutual East-Division liegt Philadelphia punktegleich mit  den Washington Capitals auf Platz zwei, dann kommt Boston mit zwei Spielen weniger. Am Ende sind die Klubs aus New York, die Rangers haben hinter den Islanders die rote Laterne. Aber der Grunddurchgang, der 56. Spiele umfasst, geht ja bis 8. Mai.

Bis dahin könnte es sich auch mit dem NHL-Debüt von Marco Rossi bei Minnesota Wild ausgehen. Er kuriert derzeit in Absprache mit General Manager Bill Guerin und Head Coach Dan Evason die Spuren von Corona in seiner Vorarlberger Heimat aus. Das Virus erwünschte ihn im November während seiner Zeit beim Züricher SC, die Rückenschmerzen, die den 19 jährigen plagen, sollen eine Folge davon sein. Rossi arbeitet auch mit seinem Personal Trainer Max Cavada, glaubt im März, nach Minnesota zurückkehren zu können und dann NHL-fit zu sein. Inzwischen registriert er so alles, was rund um die NHL passiert. Etwa das 4:3 von Minnesota gegen Colorado, den heißesten Stanley-Cup-Anwärter des Westens, nach Verlängerung. Minnesota hat bisher sechs Siege am Konto, genau so viele Punkte wie Colorado. Nur St. Louis war in der Hard West-Division bisher erfolgreicher. Oder den nächsten herausragenden Auftritt des deutschen Weltstars Leon Draisaitl, letzte Saison zum wertvollsten NHL-Spieler gewählt: Sechs Assists beim 8:5 von Edmonton gegen Ottawa. So viele gelangen ihm zuvor in keiner seiner 432 Partien in der NHL.

Raffls Stammklub in Österreich, der Villacher SV, kann nicht von guten Zeiten reden. Ganz im Gegenteil: Nur die Linzer Black Wings waren in der ICE Liga bisher schwächer. Dornbirn, die Grazer 99 ers, die Bratislava Capitals und Innsbruck sind ab 12. Februar die Gegner für Linz und Villach im Kampf um die letzten drei Play-off-Plätze.  Das Viertelfinale bereits geschafft haben Bozen, der  KAC, Fehervar aus Ungarn, die Vienna Capitals und Salzburg. Die Ligaspitze um Präsident Jochen Pildner-Steinburg jubelt über den um 13 Prozent gestiegenen Medienwert der Liga. Bis Ende Dezember betrug er 39 Millionen.

Beim Nachbarn Schweiz sorgte die Liga eigenmächtig für ein Erdbeben: Die Zeiten, in denen die Ausländerbeschränkung quasi als Evangelium im Interesse der Nationalmannschaft galt, sind ab 2022 vorbei. Derzeit dürfen nur vier Ausländer pro Verein spielen und solche, die als „Lizenz“-Schweizer gelten. Das sind Legionäre, die in ihrer Jugend fünf Jahre in der Schweiz spielten. Darunter fallen die Österreicher Benjamin Baumgartner, der nach der Saison von Davos nach Lausanne wechseln wird, Dominic Zwerger, Bernd Wolf und Raphael Herburger. Ab 2022 sind sieben Legionäre pro Klub einsatzberechtigt, Lizenz-Schweizer gibt es nur noch bis zum 22. Lebensjahr. Elf der zwölf Klubs stimmten dafür, die Verbandsspitze erfuhr davon aus den Medien. Läuft jetzt ebenso Sturm dagegen wie die Spielergewerkschaft und die Fanklubs.

 

Foto: Philadelphia Flyers.

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