Fußball

Ralf Rangnick und anpassen? Das schließen Teamchef-Kenner aus

Montag Abend gewann Österreichs künftiger Teamchef Ralf Rangnick in Old Trafford sein letztes Heimspiel als Interimstrainer von Manchester United. Konnte mit dem 3:0 (1:0) gegen Brentford, den 14. der Premier League, durch Tore von Bruno Fernandes, Cristiano Ronaldo, der einen Elfmeter verwandelte, und Weltmeister Raphael Varane gut leben. Sprach von der besten Leistung seiner Ära im Spiel mit dem Ball, bemängelte die Defensivorganisation, weil zwischen den Linien Brentford zu viel Raum gelassen wurde: „Wir haben auf diese Art unnötig Punkte in den Spielen, in denen wir in Führung lagen, liegen gelassen“, meinte Rangnick im Blick zurück auf seine sechs Monate. Sechs bis acht hätte man so verschenkt, vermutete er. Mit denen würde Manchester United nicht Sechster sein, sondern auf einem Champions League-Platz liegen und wäre Rangnick vielleicht auch nicht Österreichs Teamchef.

Das war am Montag auch quer durch das Land weiterhin ein Thema. Unter anderem bei der Jahrestagung von Sports Media Austria in Salzburg, bei der ÖFB-Präsident Gerhard Milletich und die überzeugend argumentierende Teamchefin von Österreichs Damen, Irene Fuhrmann, zu Gast waren (Bild oben). Milletich sprach nochmals von neuen Impulsen, die man von Rangnick erwarte, berichtete, dass der 63 jährige Schwabe nicht den geringsten Zweifel an der Qualifikation für die Europameisterschaft 2024 habe und dann in seienr Heimat Deutschland die Europameisterschaft aufzumischen plane. So etwas hört natürlich ein Präsident gerne: „Es wird keine bequeme Zeit unter Rangnick“. Das wusste ohnehin jeder, der sich mit Rangnicks Vergangenheit in Salzburg und Leipzig beschäftigte. Die Erinnerung an Salzburg gibt es auch noch in Form eines Penthouse in nobler Umgebung am Mönchsberg, das ihm gehört. Milletich prophezeite, man werde im Juni nach den vier Nations League-Spielen gegen Kroatien, Dänemark und Frankreich wissen, wie es um die Nationalmannschaft bestellt ist. Der Präsident sprach von Duellen gegen Europameister und Vize-Europameister, dabei geht es gegen Weltmeister (Frankreich) und Vize-Weltmeister (Kroatien).

Rangnick war auch das Thema bei den abendlichen Sendungen auf Sky und ServusTV. Beim „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ charakterisierte Salzburgs Sportchef Christoph Freund seinen ehemaligen „Vorgesetzten“ Rangnick als „großen Namen mit viel Know-How, der sehr ehrgeizig ist und seinen Weg konsequent geht“. Und prophezeite, dass „Ralf der Mannschaft schnell seinen Stempel aufdrücken wird.“ Etwas differenzierter sah es Austrias Trainer Manfred Schmid, der als einer von vielen fix mit Peter Stöger als Teamchef gerechnet hatte, bei „Talk und Tore“ auf Sky. „Man merkt, dass es viele Leute gibt, die diesen Red-Bull-Fußball bevorzugen“, glaubte er, „ich denke schon, dass sich Rangnick anpassen wird müssen“. Gerade das schließen viele, die Rangnick in Salzburg erlebten, kategorisch aus.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

2

Meist gelesen

Nach oben