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Rangnick auch mit Wöbers Wechsel einverstanden

Erstmals seit der kurzen Ära von Karel Brückner, die schon mehr als ein Jahrzehnt zurückliegt, gab ein Teamchef eine Pressekonferenz in der Sportschule Lindabrunn vor den Toren Wiens. Dort habe man rundum alles, was man brauche, stellte Ralf Rangnick zufrieden fest. Der Grund war der Pespektivlehrgang für die Jahrgänge 2004 bis 2007. Der zweite unter Rangnick, der erste war im Herbst in Istrien. Dort fiel erstmals Matthias Seidl auf, der Freitag für Rapid das erste Tor der Jubiläumssaison der Bundesliga erzielte. Ob sich auch diesmal einer, der jetzt noch unter dem Radar ist, so rasch entwickelt? Die Trainingsinhalte sind von der Thematik her wie beim Nationalteam: „Auch Jürgen Klopp wird es nicht egal sein, wie die U19 von Liverpool spielt. Da muss eine Linie dabei sein!“, erklärte der Teamchef.  Rangnicks Staff und alle Teamchefs der Nachwuchsteam sind dabei, ebenso Sportchef Peter Schöttel,

Es gab sechs kurzfristige Absagen wegen Verletzungen. Unter den Nachnominierten sind zwei, die noch nicht Österreicher sind, aber es werden wollen. Zu den Programmpunkten bis Mittwoch zählt auch ein netter Barbecue-Abend. Klar, dass Rangnick trotz Perspektivlehrgang,  derzeit übrigens der einzige in Europa, auch Fragen nach der Aktualität einholten. Nach den Transfers der Teamlegionäre, in die er teilweise eingebunden war. Weil die Spieler seine Meinung hören wollten, sich auch Klubs erkundigten. Zur gleichen Zeit, als Rangnick in Lindabrunn redete, präsentierte Borussia Mönchengladbach Max Wöber (Bild) als seinen Neuzugang. Vorerst für ein Jahr von Premier League-Absteiger Leeds ausgeliehen, aber mit der Absicht, ihn bald zu verpflichten.

„Ich bin zufrieden, dass er diesen Schritt machte“, sagte Rangnick über Wöber. Der in Mönchengladbach die Rückennummer 39 bekam, die jahrelang sein Landsmann Martin Stranzl trug, der bei den Borussia-Fans und im Klub Legendenstatus hat. „Ich bin am Platz ein Kämpfer und Krieger, lasse dort mein Leben“, kündigte Wöber an. Ebenso bereit zu sein, Verantwortung zu übernehmen. So wie früher Stranzl. Wöber wird im Herbst der einzige Österreicher bei Mönchengladbach sein. Wegen der schockierenden Krebsdiganose bei Stefan Lainer und weil Sportchef Roland Virkus Hannes Wolf nicht als typischen Borussia-Spieler sieht: „Wenn er mehr Spielzeit als bisher haben will, wird man sich zusammensetzen müssen“. Dass dem ehrgeizigen Wolf die Reservistenrolle nicht zusagt, liegt auf der Hand. Wegen einer Oberschenkelverhärtung wurde er nicht mit in Trainingslager an den Tegernsee genommen, weil kein Reha-Trainer „frei“ war.  Sieht fast nach einer dezenten Aufforderung aus, den gut dotierten Vertrag aufzulösen.

Marcel Sabitzers Transfer zu Borussia Dortmund sieht Rangnick ebenfalls positiv. Weil er dort auf der Position spielen könne, auf der seine Fähigkeiten am besten zur Geltung kommen. In einer zentralen Mittelfeldrolle wie der zu Real Madrid gewechselte Engländer Jude Bellingham. Wie zur Bestätigung hinterließ Sabitzer in der Nacht auf Montag in Las Vegas beim 3:2 von Dortmund über Rangnicks Ex-Klub Manchester United einen guten Eindruck, bereitete mit einer Balleroberung das zweite Tor vor.

Auf Anfrage hatte Rangnick auch zur Entwicklung bei Red Bull Salzburg, dem Klub, dessen Entwicklung er als Sportdirektor prägte, ein Statement parat. Die Trainerwahl kam für ihn erwartet: „Es war einer gefragt, der mit dem Klub vertraut ist!“ Zum künftigen Job von Sportchef Christoph Freund bei Bayern München fiel Rangnick ein markanter Satz ein: „Entscheidend wird sein, ob man Christoph Christoph sein lässt!“

Foto: Borussia Mönchengladbach.

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