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Rangnicks unbegründete Überraschung! EM-Gegner Polen besser als Deutschland

Beim Medientermin am Freitagvormittag wollte Ralf Rangnick noch nicht bekanntgeben, wer die drei Spieler sind, die Samstag beim letzten EM-Test gegen die Schweiz nicht mehr dabei sind. Zunächst das Training abwarten, weil sich ja einer verletzen könnte, dann mit den Spielern darüber reden, weil das der Respekt erfordert. Das war die Marschroute des Teamchefs. Um 15.30 Uhr,  105 Minuten vor dem Abflug nach Zürich, war alles offiziell. Spät, aber doch. Wirklich begründen wollte Rangnick nicht mehr, warum überraschend Tobias Lawal, aber vor allem Stefan Lainer bei der EM fehlen werden und mit Thierno Ballo der einzige Neuling keine Chance bekam. Bereits am Vormittag legte sich Rangnick fest, dass nur drei Torhüter zum EM-Kader gehören und es auf Alexander Schlager eine Chance gibt. Bisher absolvierte der Anfang Mai am Knie operierte Salzburg-Tormann noch kein Training auf Rasen, klagte Donnerstag wieder über Probleme mit dem Knie, die nach einer Einheit am Laufband auftraten.

Die Gründe für Rangnicks Entscheidung blieben intern, haben etwas mit Trainingseindrücken und Einsatzchancen zu tun. Fakt ist, dass Lawal beim LASK im Frühjahr besser spielte als Hedl bei Rapid. Aber über die Nummer drei im Teamtor braucht man nicht lange zu diskutieren. Das ist ein Nebenthema. Über den Verzicht auf Lainer muss man schon länger nachdenken. Wegen des Comeback nach dem Lymphdrüsenkrebs im März beim 2:0 in der Slowakei, wegen seiner Erfahrung, weil man sich wirklich nicht vorstellen kann, dass beim Training Flavius Daniliuc einen besseren Eindruck macht als die „Naturgewalt“, auch wenn Lainer schon 31 ist. Und Ballo? Da zählte offenbar das Plus an Erfahrung bei Marco Grüll mehr. Laut Rangnick reagierte das Trio auf die harte Entscheidung richtig gut. Ballo etwa, in dem er Freitagabend auf eigenen Wunsch in der U 21 von Werner Gregoritsch spielte, die in Wr.Neustadt Schottland 5:0 (4:0) deklassierte. Ballo leistete den Assist zum 5:0, es war der vierte Treffer des herausragenden Nikolas Veratschnig von Wolfsberg, der alle in den Schatten stellte. Er erziele innerhalb von 28 Minuten das 1:0, 3:0 und 4:0, das 2:0 gelang per Kopf Salzburgs Innenverteidiger Samson Baidoo.

Im Flugzeug saß Freitag Marcel Sabitzer, spielen wird er Samstag aber nicht. Weil er sich eine Woche nach der Niederlage mit Borussia Dortmund im Champions League-Finale energetisch noch nicht auf dem Level fühlt, um helfen zu können, Das akzeptierte Rangnick. Bis zur Europameisterschaft sei das alles vergessen, versprach Sabitzer. Der damit in St. Gallen sozusagen Assistent von Non Playing-Captain David Alaba sein wird. Polen, Österreichs zweiter Gruppengegner, schlug Freitagabend in Warschau die Ukraine 3:1 (3:1), obwohl Torjäger Robert Lewandowski bis zur 61. Minute geschont wurde. Die Polen machten es besser als EM-Veranstalter Deutschland, der Montag gegen die Ukraine über ein 0:0 nicht hinausgekommen war. Freitag verabschiedeten die Fans Deutschland in Mönchengladbach gegen Griechenland zur Pause mit Pfiffen wegen des 0:1-Rückstands und der miesen Leistung. Am Ende siegte Deutschland 2:1, das Siegestor erzielte mit England-Legionär  Pascal Groß ein Joker. Ein Super-Volley aus 20 Metern sicherte den Zittersieg. Tormann Manuel Neuer verhinderte bei 0:0 zunächst den Rückstand, patzte aber beim 0:1. Teamchef Julian Nagelsmann weigerte sich aber, eine Tormann-Diskussion aufkommen zu lassen. „Bild“ versucht trotzdem, die in Gang zu setzen.

England fährt sogar mit einer Niederlage zur Europameisterschaft. Weil es in Wembley gegen Island eine peinliche 0:1 (0:1)-Pleite gab,bei der von d er Bestbesetzung nur Champions League-Sieger Jude Bellingham fehlte.

 

 

 

 

Foto: ÖFB-TV.

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