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Rapid besser als Sturm – das gab es schon lange nicht! Prass-Transfer fixiert

TORJUBEL SK RAPID WIEN/TORSCH†TZE DION DRENA BELJO (SK RAPID WIEN - SK STURM GRAZ); © FOTObyHOFER/Christian Hofer, 04.08.24

Zweimal ein 1:0-Heimsieg am Sonntag, womit zwei Serien zu Ende gingen: Rapid beendete die sieglose gegen Meister Sturm, schlug erstmals unter Trainer Robert Klauß vor 23.000 Zuschauern die Grazer, Blau Weiß Linz konnte erstmals in der Bundesliga die Wiener Austria bezwingen. Durch das Goldtor des 21 jährigen Jokers Simon Seidl, des zwei Jahre jüngeren Bruders des Rapid-Kapitäns. Das Brüderpaar konnte sich über Premierensiege freuen. Der erste Tabellenführer der neuen Saison kommt aus Kärnten mit einem Trainer aus dem Burgenland: Der Wolfsberger AC mit Didi Kühbauer.

Die Geschichte des hochverdienten Rapid-Siegs schrieb auch der neue Stürmer Dion Bjelo. Gelbe Karte nach 17 Minuten, weil es sich offenbar bis zum kroatischen Stürmer noch nicht herumsprach, dass nur noch der Kapitän mit dem Referee reden darf. Bjelo redete Christopher Jäger wegen eines belanglosen Outeinwurfs im Mittelfeld an, sah vom Salzburger Schiedsrichter prompt gelb. Als erster Spieler der Bundesliga aus diesem Grund.  Zwölf Minuten später jubelte er über seinen ersten Treffer in Österreichs höchster Liga (Bild). Nach einem perfekten Konter, der auf einen Ballverlust von Sturms Kapitän Stefan Hierländer folgte: Mamadou Sangare zu Seidl, weiter zu Guido Burgstaller, der Bjelo ideal einsetzte, der sich die Chance nicht entgehen ließ. Nach 61 Minuten musste Klauß die neue Nummer sieben aber austauschen, weil die gelb-rote Ampelkarte drohte. Sein Nachfolger Furkan Dursun vergab zwei Sitzer. Sturm hatte in der zweiten Hälfte keinen, war deshalb der verdiente Verlierer. William Böving ließ bei 0:0 die größte Möglichkeit aus, als Rapids neuer Innenverteidiger Philippe Raux-Yao seinen Schuss in Richtung leeres Tor gekonnt blockte.

Sturm enttäuschte wie eine Woche zuvor beim erzitterten Cupaufstieg in Krems, ist noch lange nicht am Limit: „Kein Grund für große Panik. Weil alles irgendwie erklärbar ist!“, meinte Trainer Christian Ilzer. Diesmal kam auch ein Fitnessthema dazu, weil diese Woche beim Doublegewinner ein Virus grassierte, einige Spieler kränkelten. Wie etwa Ion Gorenc Stankovic, der nur 61 Minuten durchhielt. Erst sechs Stunden vor dem Anpfiff stand fest, dass Alexander Prass nicht von Beginn an spielte, sondern nur neben Sportchef Andreas Schicker auf der Tribüne saß. Weil am Vormittag ein verbessertes konkretes Angebot für den 23 jährigen eintraf, das Sturm akzeptieren wird. Daher sollte keine Verletzung, die den Transfer noch verhindern hätte können, riskieren. Woher das Offert in zweistelliger Millionenhöhe kam, verriet Schicker nicht. Aber der Transfer ist praktisch fix.

Der in der Salzburger Akademie ausgebildete Prass kam 2021 ablösefrei von Liefering nach Graz, für Sturm wird dies ein Riesengeschäft. Nach England in die zweite Liga zu Southampton, wie gemunkelt wurde, wird Prass nicht wechseln, es sieht nach Italiens Serie A aus. Und dabei eher nach Bologna als nach Europa League-Sieger Atalanta Bergamo. In beiden Fällen würde Prass zu einem Klub wechseln, mit dem er ebenso wie mit Sturm in der Champions League spielen wird, bei Bologna mit Landsmann Stefan Posch. Das ist reizvoller als mit Hoffenheim in der Schicker brachte schon vor zwei Jahren zwei lukrative Italien-Transfers über die Bühne:  Als ersten den von Kelvin Yeboah zum FC Genua um 6,5 Millionen Euro Ablöse, sieben Monate später den von Rasmus Höjlund zu Atalanta. Da er nach einem Jahr an Manchester United verkauft wurde, kassierte Sturm insgesamt 20 Millionen. Anzunehmen, dass Sturm noch am Transfermarkt aktiv wird.

Rapid hingegen nicht, obwohl der Abgang von Nikolas Sattlberger zu Genk nur noch dann nicht zustande kommt, sollte der 20 jährige Mittelfeldspieler Sonntag in Belgien den Medizincheck nicht bestanden haben. Was nicht zu erwarten ist. Aber Rapid beschäftigt nicht der Transfer, sondern der Jubel über den geglückten Saisonstart. Klauß begann sofort auf die Euphoriebremse zu steigen: „Wegen einer ordentlichen Leistung in der ersten Runde lassen wir uns noch nicht als Titelanwärter einordnen“. Aber besser als Sturm war Rapid schon lange nicht. Genau gesagt in der Saison 2022/23, im Mai 2023, als in Hütteldorf ein 0:2 in ein 3:2 verwandelt wurde. Donnerstag nach dem Hinspiel zur dritten Runde in der Qualifikation zur Europa League beim türkischen Spitzenklub Trabzonspor kann die grün-weiße Welt vielleicht etwas anders aussehen.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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