Samstag jubelte Noah Bischof zum vorerst letzten Mal im gelben Vienna-Dress (Bild) über seine Tore acht und neun in 14 Einsätzen für die Döblinger. Dazu kamen sieben Assists, der 21 jährige Vorarlberger machte es möglich, dass die Vienna in der zweiten Saison nach dem Aufstieg Platz drei in der zweiten Liga hinter Aufsteiger GAK und Ried belegte. Bischof war eine Rapid-Leihgabe. Im Winter war er von Altach nach Hütteldorf gewechselt, bekam im Frühjahr bei Vienna die nötige Spielpraxis. In einem Monat wird er mit Rapid in die Vorbereitung starten. Macht er dabei eine ähnlich gute Figur wie bei der Vienna, spielt Bischof nächste Saison wieder in der Bundesliga.
Schon Montag könnte der zweite Rapid-Transfer des Sommers fixiert werden. Die Rückkehr von Louis Schaub nach sechs Jahren. Sein Vertrag bei Hannover 96 läuft noch ein Jahr, bisher gab es vom Sechsten der zweiten Liga noch kein Signal, ihn verlängern zu wollen. Zumal Hannover die Gehälter reduzieren will, Schaub zu den Spitzenverdienern zählt. Schaubs Rückkehr war bereits vor einem Jahr eine Idee von Zoran Barisic, nur war die Ablöse damals nicht zu stemmen. Diesmal wird sie geringer sein. Schaub war 2018 von Rapid für 3,5 Millionen Euro Ablöse zum 1. FC Köln gewechselt, trotzdem kam man jahrelang an ihm nicht vorbei: Weil im Gang von der Rapid-Garage zum Stadion ein großes Bild von ihm hing, das seinen Jubel nach seinen zwei Toren zeigte, mit denen Rapid 2015 in der Johan Cruyff-Arena Ajax Amsterdam sensationell 3:2 besiegte und aus der Qualifikation der Champions League eliminierte. Das war Schaubs Highlight in Grün-Weiß. Vor einem Jahr wurde der Gang neu ausgemalt, danach sein Bild nicht mehr aufgehängt. Jetzt steht dort die Rapid-Devise „gemeinsam kämpfen und siegen“.
Jetzt dürfte Schaub, inzwischen 29, wieder aktuell werden. Er soll bis 2028 unterschreiben. Mit Köln stieg er 2019 in die Bundesliga auf, dann kam es zum Krach mit dem neuen Trainer (Markus Gisdol). Im Frühjahr 2020 wurde an den Hamburger SV verliehen, mit dem es nur zu Rang vier statt zum Aufstieg reichte. Daher übersiedelte er im Sommer in die Schweiz zu Luzern, wo er eine Supersaison spielt, die Luzern sogar zum Cupsieger machte. Trainer Fabio Celestini, unter dem im Frühjahr beim FC Basel der Ex-Rapidler Yusuf Demir überhaupt keine Rolle spielte, setzte total auf ihn. Schaub zahlte das Vertrauen zurück. Blieb jedoch nicht in Luzern, was ein Fehler war, sondern wollte es nochmals bei Köln wissen. Dort kam er über die Rolle des Jokers nicht hinaus, hatte nur zwei Einsätze in der Startelf. Wenn er Rapid helfen soll, wozu der 29 fache Teamspieler sicher das Potenzial hat, dann muss er der Schaub aus Luzern sein, nicht der aus den letzten drei Saisonen bei Köln und Hannover. Dann ist er sofort auch wieder Publikumsliebling in Hütteldorf.
Noch ein Kampf steht Rapid bevor: Der gegen den Punkteabzug, der wegen des dritten schweren Pyrotechnikvergehens, passiert rund um das letzte Derby gegen die Austria, verhängt wurde. Stand jetzt beginnt Rapid die kommende Saison mit zwei Minuspunkten. Außer, die Klage vor dem Schiedsgericht der Bundesliga hat Erfolg. Die Verhandlung findet in den nächsten Wochen statt.
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