Fußball

Rapid darf das 3:3 gegen Celtic nicht überschätzen!

Ein Unentschieden gegen Schottlands Meister Celtic Glasgow im letzten Test vor dem Pflichtspielen liest sich wirklich nicht schlecht. Aber Rapid würde einen großer Fehler begehen, die Leistung des New Looks beim 3:3 (1:1) vor 9400 Zuschauern zu überschätzen. Denn Celtic war am Ende des Trainingslagers in Bad Erlach nicht wirklich Celtic. Vielleicht klappte auch deshalb vor der Pause Rapids Anlaufen der Celtic-Verteidiger so gut. Im Ernstfall würden die Schotten in der Defensive nie so nachlässig agieren wie Samstag Abend in Hütteldorf. Da machten sie Leichtsinnsfehler, die Rapid eigentlich zu einem Sieg hätte nützen müssen. Typisch  der erste Treffer: Joe Hart, der inzwischen 35 jährige englische Ex-Teamgoalie, der auch in seinen 75 Länderspielen für Aussetzer bekannt war, verlor beim Versuch, einen verunglückten Rückpass über Ante Bajic zu lupfen, den Ball an Rapids Neuerwerbung, der den Ball am Boden liegend zu Bernhard Zimmermann brachte. Der dann zum 1:1 ins leere Tor traf. Andererseits: Die Tore zwei und drei, die Rapid bekam, dürfen auch nicht fallen.

Trainer Ferdinand Feldhofer setzte zu Beginn alle zur Verfügung stehenden Neuen ein, damit sie die spezielle Atmosphäre in diesem Stadion kennenlernen. Das waren Martin Koscelnik als Rechtsverteidiger, Michael Sollbauer im Abwehrzentrum, im Mittelfeld Nicolas Kühn, Aleksa Pejic, Patrick Greil und Bajic, vorne Guido Burgstaller. Einen Leader wie ihn hatte Rapid letzte Saison nicht, mit ihm kam mehr Dynamik ins Spiel. Bei allen anderen war Luft nach oben, kann oder muss mehr kommen. ´Koscelnik sah beim 1:2 nicht gut aus, Pejic gewinnt zwar viele Bälle, verschenkte sie aber auch wieder. In der ersten Mannschaft, die im 4-4-2 spielte, fehlten überraschend Emanuel Aiwu und Marco Grüll, normal ein „No-Go“.

Als Feldhofer nach 59 Minuten alle zehn Feldspieler tauschte, was Celtic schon zur Pause tat, führten die Schotten 2:1. Niklas Hedl blieb im Tor, weil er in der Vorbereitung zuvor nur 45 Minuten spielte. Die „zweite Garnitur“, im 4-2-3-1 mit Aiwu und Christopher Dibon im Abwehrzentrum, schaffte noch zweimal den Ausgleich. Zunächst bewies der Riese Rene Kriwak seinen Torinstinkt, als er nach einem kurz abgewehrten Kopfball von Grüll per Kopf traf. Sein erster Treffer im ersten Spiel, das er in der ersten Mannschaft im Allianz-Stadion bestritt. Das führte auf der Tribüne bei Eltern und Freundin zu Freudentränen. In letzter Minute gelang Aiwu per Kopf nach einem Eckall das 3:3 (Bild oben), womit er seinen Leichtsinnsfehler vor dem dritten Tor der Schotten ausbesserte. Feldhofer sah das Spiel mit dem Ball durchaus positiv: „Die Entwicklung ist gut, aber noch lange nicht am Ende!“

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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