Fußball

Rapid darf sich nicht auf den Schiedsrichter ausreden!

Im ersten Heimspiel als Tabellenführer im Allianz-Stadion verlor Rapid Platz eines. Durch einen unerwarteten Punkteverlust gegen Aufsteiger Austria Lustenau, den Rapid bis zur 58. Minute vor 16.700 Zuschauern klar dominierte, aber nur durch ein Tor von Guido Burgstaller nach 21 Minuten 1:0 führte.  Aber am Ende hieß es 1:1, weil das Match nach der gelb-roten Karte für Ante Bajic nach 58 Minuten kippte. Die zweite gelbe Karte, die Schiedsrichter Stefan Ebner aus Braunau Bajic für die Attacke gegen Stefano Surdanovic (Bild oben) zeigte, war total überzogen. Bajic zog in dem Zweikampf sogar eher zurück. So groß der Ärger von Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic und Trainer Ferdinand Feldhofer über die klare Fehlentscheidung auch war, Rapid darf sich nicht darauf ausreden. Rapid hatte in dieser Saison auch schon Glück mit Schiedsrichterfehlern zu grün-weißen Gunsten, wie mit dem Elfmeter beim 2:1 in Danzig gegen Lechia Gdansk, der nur ein Freistoß war. Es klingt zwar „dramatisch“, dass mit Ebner ein oberösterreichischer Referee Sonntag durch einen Fehler den LASK an der Spitze hielt, aber das war nur Zufall. Der LASK erzielte in drei Runden neun Treffer, Rapid nur drei. Das ist der wahre Grund, warum der LASK nächsten Sonntag als Tabellenführer in das Duell gegen Rapid geht.

„Ich denke, viel besser, als bis zum falschen Ausschluss kann man nicht agieren“, sagte Trainer Ferdinand Feldhofer nachher im „Sky“-Interview, „das einzige, was wir uns vorwerfen können, dass wir das Match nicht vorzeitig entschieden haben!“ Beim Lattenschuss von Patrick Greil knapp vor der Pause war Pech dabei, aber die mangelnde Effizienz begleitet Rapid schon durch alle bisherigen sieben Partien. Sogar in Unterzahl gab es vor dem Ausgleich, den Surdanovic, der letzte Saison mit Admira abstieg, mit einem doppelten Salto bejubelte, Chancen auf das 2:0.  Ds 1.1 nach 70 Minuten war die erste Aktion, bei der Austria Lustenau in Rapids Torraum kam. Aber man kann auch auf die Reaktion von Feldhofer auf den Ausschluss von Bajic diskutieren. Er tauschte fünf Minuten später mit Burgstaller seinen torgefährlichsten Spieler aus und mit Grüll einen, der bis dahin positiv auffiel. Brachte keinen neuen Offensivspieler, sondern einen Verteidiger (Martin Koscelnik) und einen zentralen Mittelfeldspieler (Nikolas Sattlberger). Von da an ging nach vorne nur noch wenig, auch als später noch Bernhard Zimmermann und Rene Kriwak kamen.

Wenn sich Rapid in der Chancenverwertung nicht verbessert, dann muss man Donnerstag beim Heimspiel gegen Aserbaidschans Vizemeister Neftci  fürchten, das 1:2 nicht aufzuholen und nicht ins Play-off um den Aufstieg in die Gruppenphase der Conference League zu kommen. Nicht zu übersehen waren auch die Probleme beim Spielaufbau, an denen Tormann Niklas Hedl nicht unbeteiligt ist. Er lässt sich oft zu lange Zeit, bis er den Ball zu einem Mitspieler gibt, macht dadurch das Spiel eher langsam, viele seiner Abschläge mit dem Fuß landen beim Gegner. Im zentralen Mittelfeld klappt es auch nicht. Bisher war der Serbe Aleksa Pejic, der Donnerstag nach drei gelben Karten gesperrt ist, keine Verstärkung.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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