Fußball

Rapid, die Sängerknaben und Markus Kuster

Hätte Rapid doch auch in der Herbstsaison auf dem Spielfeld so  viele zündende Ideen gehabt wie in Sachen Marketing. Die letzte des Jahres war die einer Mannequin-Challenge mit den weltberühmten Wiener Sängerknaben, dank Sony Mobile auf einem Video über 1:26 Minuten festgehalten. Da stehen  vier Spieler (Steffen Hofmann, Stefan Schwab, Christoph Schösswendter und Jan Novota) gemeinsam mit den Sängerknaben zur Mausik  von Johann Sebastian Bach still. Das nennen Marketing-Experten eine Mannequin-Challenge. Devise: Die Vereinigung von zwei Wiener Markenzeichen. Nur ist eines derzeit auf seinem ureigensten Gebiet, dem Fußball, etwas ramponiert. Ungefähr so, als würden die Sängerknaben mitten im Stimmbruch auftreten.

Die Sängerknaben präsentierten sich  auch  Montag auf der Weihnachstfeier für 1000 Mitgleider im Allianz-Stadion.  Bei der sich  der neue Sportchef Fredy Bickel erstmals als Sänger Qualitäten zeigte, die Block-West-Version des Peter Cornelius-Hits „Du entschuldige, i kenn di“ , unterstützt von Rapids Dauerentertainer Andy Marek intonierte. Die zur Situation passenden Worte fand Trainer Damir Canadi mit seinem Appell, die Kräfte zu bündeln und im neuen Jahr voll durchzustarten.

Auch mit neuen Namen? Einen möglichen brachte Canadi noch Sonntag nach dem 1:3 in Altach vor den ORF-Mikrofonen bei der  Frage nach einer möglichen  Rückkehr von seinem ehemaligen Schützling Andreas Lukse nach acht Jahren zu Rapid ins Gespräch. Nämlich den des 22jährigen, 1,92 Meter großen Mattersburg-Keepers Markus Kuster: „Auch der ist ein Mann mit Qualitäten.“ Was steckt hinter dem Kompliment? Wahrscheinlich die Möglichkeit, dass Lukse trotz Ausstiegsklausel aus seinem Vertrag in Altach Canadi nicht folgen will, weil er sich  in Vorarlberg so wohl fühlt, die Chance, vielleicht bei eienr Jahrhundertsensation dabei zu sein, nicht aufzugeben bereit ist.  Indem Canadi eine Alternative ins Gespräch brachte, ließ er  den Rückschluss zu, dass er nach einem Monat in Hütteldorf bei der Torhüterposition zu viel Luft nach oben erkannt hat.

Kuster machte erstmals beim Aufstieg  von Mattersburg in die Bundesliga auf sich aufmerksam, als er  bei allen 36 Spielen im Tor stand, als Rückhalt mit den Weg nach oben möglich machte. In der Bundesliga kam er in zwei Saisonen bisher auf 46  Einsätze. Pausieren musste er vier  Spiele wegen einer Attacke gegen Referee Markus Hameter letzte Saison beim 0:9-Debakel gegen Austria und diese   sechs wegen einer Schulterverletzung. Kuster, der unter  Werner Gregoritsch sechsmal in Österreichs U21 spielte, hat aber einen Vertrag in Mattersburg bis 2018 ohne Ausstiegsklausel. Rapid müsste ihn aus dem Vertrag rauskaufen. Kuster ist auf jeden Fall in der modernen Fussballszene ein untypischer Spieler. Weil der Tormannriese ohne Berater auskommt.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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