Fußball

Rapid erinnert an das „Erfolgs-Gesicht“ von St.Pölten

Erstmals in dieser Saison feierten Rapid und Admira zwei Siege hintereinander. Beide ohne Verlusttor. Die Südstädter sind nach dem 1:0 (0:0) in Altach erstmals seit der zehnten Runden nicht mehr Letzter, ließen die rote Laterne sozusagen gleich im Ländle bei den Verlierern zurück. Rapid schoss bei Didi Kühbauers Rückkehr zu seinem Ex-Klub St.Pölten erstmals in dieser Saison vier Tore feierte mit dem 4:0 (2:0) den höchsten Saisonsieg, erzielte erstmals seit Juli 2016 drei Kopfballtore in einem Match. Aber am wichtigsten: Die Position  im Kampf um den Patz unter den ersten sechs, in der Meisterrunde, ist zwei Runden vor Schluss sicher besser als vor dem Spiel in St.Pölten. Rapid kam bis auf zwei Punkte an Wolfsberg heran, da die Kärntner erwartungsgemäß bei Red Bull Salzburg keine Chance hatten, 0:3 (0:2) verloren. Und bis auf vier Punkte an den Dritten St. Pölten.  Setzte überdies Austria und Sturm vor den Sonntag-Spielen gegen Hartberg und den LASK noch mehr unter Druck. Beide bräuchten einen Sieg, um Grün-Weiß auf Distanz zu halten, um aus einem Punkt mehr wieder vier zu machen.

Rapid setzte in St.Pölten dort fort, wo beim Überraschungssieg gegen Salzburg aufgehört wurde. Zeigt das andere Gesicht, das Kühbauer schon im Dezember nach dem schlimmen 1:6-Derbydebakel gegen Austria angekündigt hatte: Fitter, laufstärker, aggressiver. Nicht nur die gesperrten Manuel Martic und Stefan Schwab fehlten im Vergleich zur Startformation gegen den Meister, sodnern auch  Veton Berisha und Philipp Schobesberger. Für sie begannen Thomas Murg und Andrij Ivan. Murg bereitete mit einem Eckball die Führung von Andrija Pavlovic vor. Der Serbe (Bild oben) erzielte seine erstes Tor in der Bundesliga per Kopf, sprang höher als Daniel Drescher. Als Murg nach einem Foul von Drescher raus musste, kam Schobesberger. Fast ein Glücksfall. Denn der „Pfitschipfeil“ hatte bei alle anderen drei Toren seine Beine im Spiel. Vor der Pause mit einem Freistoß, nach dem Dejan Ljubicic per Kopf traf. In der zweiten Hälfte ließ  er bei einem Konter Drescher einfach stehen, legte den Ball ideal auf den Kopf von Christoph Knasmüllner, der zum zweiten Mal in dieser Puntkejagd traf. Erstmals seit dem goldenen Tor bei Kühbauers Trainerpremiere bei Rapid am 7. Oktober gegen Mattersburg. Nach einem Eckball von Schobesberger traf dann auch Mario Sonnleitner mit dem Knie (!). Drei der vier Treffer fielen nach Standardsituationen getroffen: Auch Tore zählen plötzlich zu den Stärken Rapids. In zwei Spielen jetzt sechs, zuvor waren es in 18 nur 17 gewesen.

Der einzig Schönheitsfehler: Der Freistoß, der zum 2:0 führte,war eine Fehlentscheidung des Vorarlberger Referees Dominik Ouschan. Denn der Ex-Rapidler Rene Gartler beging das Hand nur, weil ihn Max Hofmann foult, was Ouschan nicht erkannte. Irgendwie erinnert Rapids neues konsequentes  Defensivverhalten an St. Pöltens „Erfolgs-Gesicht“ unter Kühbauer in den ersten neun Runden dieser Saison. Jetzt gehört es auch zum grün-weißen Repertoire. Aber erreicht hat  Rapid damit noch nichts, wie auch Kühbauer in St.Pölten bei aller Zufriedenheit über eine „echt gute Leistung“ in die „Sky“-Kameras sagte. Denn Didi weiß: Das nächste Spiel in Mattersburg, bei seinem Ex-Klub aus Spielerzeiten, der mit ihm den Aufstieg in die Bundesliga geschafft hatte, wird schwerer als das in St.Pölten. Denn die Burgenländer sind in der Defensive sicher konsequenter als es St.Pölten am Samstag war.

 

 

 

Foto: © SK RAPID Wien Media.

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