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Rapid-Fans müssen wieder nach Klagenfurt! Mittwoch verrät Rose seine Zukunft

Wie vor zwei Jahren findet das Österreichs Cupfinale zwischen Red Bull Salzburg in Klagenfurt statt. Diesmal unter anderer Sponsorflagge. Am 1. Juni 2017 war es der südkoreanische Weltkonzern Samsung, am 1. Mai 2019 ist es der heimische Versicherungsriese Uniqa. Der sicher das Hin und Her um das Endspiel der letzten Tage als für den Bewerb unzumutbar empfand, was es auch tatsächlich war. Bis Dienstag das ÖFB-Präsidium für das Wörthersee-Stadion als Ersatz für die ursprünglich festgelegte Wiener Generali-Arena der Austria bestimmte, für die es keine Sicherheitsgarantie der Exekutive gab. Wegen der Vorkommnisse beim letzen Wiener Derby im Dezember und der Proteste der violetten „Fanatics“-Fans seit letzten Mittwoch, seit die Finalpaarung feststand. Die Diskussion hatte eigentlich Rapids Präsident Michael Krammer via Hörfunk ins Rollen gebracht, als er unmittelbar nach Rapids Sieg im Elferschießen gegen den LASK in Pasching die Verlegung des Finales ins größere Wiener Happel-Stadion gefordert hatte.

Die Entscheidung für die Kärntner Metropole fiel im Präsidium mit großer Mehrheit gegen die Praterarena. Hätten die Landesverbandschefs Rapids Wünschen nachgegeben, wäre der Eindruck in dieser Posse oder Farce, je nachdem, wie man es bezeichnen will, noch schlechter gewesen. Daher nochmals Klagenfurt, wo es für Salzburg fairere, „neutralere“ Bedingungen gibt als im Happel-Stadion der Hauptstadt Wien. Auch wenn in Kärnten sicher mehr Fans von Rapid auf den Tribünen sitzen werden als von Salzburg. Aber ob nochmals rund 16.000 Rapid-Fans nach Klagenfurt kommen werden wie vor zwei Jahren? Fakt ist, dass Rapid mit seinen Einwänden gegen den ursprünglich festgelegten Austragungsort  seinen Anhängern eine strapaziösere und fast tausend Kilometer längere An-und Rückreise eingebrockt hat als an den Favoritner Verteilerkreis. Dorthin wären sicher 15.000 grün-weiße Fans gekommen. Daher  stellte Rapids Wirtschaftsvorstand Christoph Peschek nach der Entscheidung des Präsidiums  fest, zum 100jährigen Cupjubiläum wäre das Happel-Stadion der würdigste Austragungsort des Endspiels gewesen. Klang etwas nach Trotz, weil man nicht bekam, was man wollte. Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer hatte Montag Abend im „Talk und Tore“ von Sky gemeint, die Vorkommnisse zwischen Polizei und Rapid-Fans im letzten Dezember hätten eine völlig neue Situation geschaffen. Und in Richtung der violetten Fanszene, für die er aktuell der Buhmann ist, stellt er fest: „Wir werden ihnen klar machen, dass sie nicht bestimmen können, welche Spiele in der Generali-Arena stattfinden und dass ihre Osttribüne kein Sperrbezirk ist.“  Derzeit muss man skeptisch sein, ob diese Fans das zur Kenntnis nehmen werden.

Das Wörthersee-Stadion war 2017 beim Finale, das Salzburg durch ein spätes Tor von Valentino Lazaro 2:1 (0:0) gewann, mit 20.200 Zuschauern nur zu zwei Dritteln gefüllt. Ein Jahr später kamen zu Sturms 1:0 gegen Salzburg 7100 Fans mehr.  Man kann ohne Risiko prophezeien, dass es am 1. Mai kein ausverkauftes Haus geben wird. Womit das Konzept, das Finale durch voll gefüllte Tribünen imagemäßig aufzuwerten, nicht in die Tat umgesetzt wird. Im Viola Park  hingegen schon. Alle Torschützen des letzten Endspiels haben inzwischen den Klub gewechselt: Nicht nur Lazaro, sondern auch der Südkoreaner Hee Chan Hwang und der Brasilianer Joelinton. Und auch die Trainer sind andere:  Statt Oscar Garcia Marco Rose, statt Goran Djuricin Didi Kühbauer. Auch Christoph Knasmüllner war damals nicht ein Gegner für Salzburgs Diadie Samassekou (Bild oben).

Apropos Rose: Er wird Mittwoch Klarheit über seine Zukunft schaffen. Salzburg lud Dienstag Abend zu einer nicht geplanten Pressekonferenz mit Sportchef Christoph Freund und  Rose. Daher muss die Entscheidung gefallen sein. Zuletzt hatte ja Mönchengladbachs Sportvorstand Max Eberl erklärt, mit seinem Trainer für die nächste Saison schon mündlich einig zu sein und den Namen auch zeitnah zu verkünden. Könnte mit der Salzburger Pressekonferenz zusammenhängen, wenn Rose schweren Herzens seinen Abschied in Richtung deutsche Bundesliga verkündet, in der es Dienstag richtig rund ging: Horst Heldt, der Sportvorstand von Fast-Absteiger Hannover entlassen, bei Augsburg mussten wegen der negativen Entwicklung Trainer Manuel Baum und der erst Ende Jänner als Assistent geholte deutsche Ex-Teamtormann Jens Lehmann gehen. Der Nachfolger ist der Schweizer Martin Schmidt, der nach 14 Monaten Pause seit der Beurlaubung in Wolfsburg, wieder im Geschäft ist. Zuvor trainierte Schmidt Mainz.

Die zweite Variante: Red Bull-Boss Didi Mateschitz hat den Kampf um Rose gewonnen, den die Champions League mit einen „Jungs“ mehr reizt als die neue Herausforderung in der Bundesliga, die ihm sicher nicht davonlaufen würde. Die  Gladbach-Variante, die Salzburg eine Ablöse von drei Millionen Euro bringen soll, da Roses Vertrag bis 2020 läuft, galt Dienstag als wahrscheinlichere. Die einzige Überraschung, die es Mittwoch in punkto Salzburg geben könnte: Wenn Freund schon Roses Nachfolger nennen würde. Wird nicht passieren.

 

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