Nicht zum ersten Mal in dieser Saison klagte Rapids Trainer Robert Klauß Samstag nach dem 0:0 bei WSG Tirol darüber, zwei Punkte liegen gelassen zu haben: „Es überwiegt die Enttäuschung, uns fehlte der Punch im letzten Drittel!“ Seit zehn Runden ungeschlagen zu sein, bedeutete nach dem ersten 0:0 dieser Saison nur einen schwachen Trost. Von bisher sechs Auswärtspartien gewann Rapid nur eines (1:0 in Altach). Vier Unentschieden und eine Niederlage (0:3 bei Blau Weiß Linz) sind der Grund dafür, dass Rapid fünf Punkte hinter Tabellenführer und Meister Sturm liegt: „Wenn es spielerisch nicht klappt, der Gegner tief steht, müssen wir es andere Mittel finden, mehr Bälle in den Strafraum spielen. Das hat nicht geklappt. Wir waren am Schluss weiter weg vom 1:0 als von einem Gegentor“, übte Guido Burgstaller (Bild) Selbstkritik. Burgstaller vergab vor der Pause mit links (Bild), traf in der zweiten Hälfte mit rechts aus spitzem Winkel nicht. Am nächsten einem Tor kam im Tiroler Eiskasten bei bitterkalten Temperaturen Louis Schaub nahe: Nach 33 Minuten traf er die Stange, nach 72 Minuten brachte er den Ball an Tormann Adam Stejskal vorbei, Innenverteidiger Jonas David rette vor der Linie. Danach schnürte Rapid die Tiroler in der eigenen Hälfte ein, blieb aber ungefährlich. 73 Prozent Ballbesitz brachten nichts. Von elf Schüssen gingen nur vier auf das Tor der Tiroler, von 25 Flanken kamen nur drei an. Es fehlte nicht nur der Punch. Daher bleibt der Spruch von den zwei Gesichtern Rapids aktuell. Daheim ein starkes, auswärts kein überzeugendes.
Noch viel schlimmer als Rapid erging es nicht zum ersten Mal Red Bull Salzburg. Daheim gegen den LASK die aktivere Mannschaft, 1:0 geführt, aber dann 1:2 (0:0) verloren. Unverdient, wie Trainer Pep Lijnders betonte. Aber vier Runden ohne Sieg kann man nichts mehr schön den. Der LASK verdrängte mit dem dritten 2:1-Auswärtssieg hintereinander zwar, mit zwei Spielen mehr, aber doch, Salzburg von Rang vier. Wahnsinn. Karim Konate vergab nach dem Führungstor durch Moussa Yeo die Chance zum 2:0, ehe sein Eigentor nach einer Standardsituation für den Ausgleich der Linzer sorgte. Das Siegestor gelang nach der einzig gelungenen Umschaltaktion der Linzer im ganzen Spiel Max Entrup in der 88. Minute. Zuvor erzielte er auch auswärts gegen Tirol und in Altach das Siegestor. In Innsbruck nach 87 Minuten, in Altach nach 94 Minuten. Er fühlt sich derzeit einfach gut, Trainer Markus Schopp blieb aber kritisch: „Die Art und Weise, wie wir so ein Spiel gedreht haben, ist das einzige Positive, das wir mitnehmen können. In Wahrheit hat nichts von dem funktioniert, was wir uns vorgenommen haben!“
Foto: APA/Stefan Adelsberger.