Den grün-weißen Rapid-Dress, den die serbische Stürmerhoffnung Andrija Pavlovic im Mai anlässlich der Vertragsunterzeichnung bei Rapid optimistisch in die Kameras hielt, wird er noch einige Zeit nicht anziehen können: Der 24jährige serbische Stürmer fällt mit mit einem Muskelriss in der Hüftgegend für Monate aus, damit funkt Grün-Weiß ein Stürmer-SOS. Das ist die dritte schwerwiegende Verletzung innerhalb von zwei Monaten nach Giorgi Kvilitaia, der im Training einen Knöchelbruch erlitt, und Philipp Schobesberger, der es ebenfalls an der Hüfte hat und letzten Donnerstag in Schwaz operiert werden musste. Rapid also in Not, daher muss Sportchef Fredy Bickel nochmals auf Einkaufstour gehen und einen besseren finden als den im Gespräch gewesenen Altach-Stürmer Adrian Grbic. Der genügt in der aktuellen Not-Situation den Rapid-Ansprüchen einfach nicht. Das muss man auch bei den Stürmer-Möglichkeiten im aktuellen Kader in Frage stellen Beim rumänischen Neueinkauf Andrij Ivan und dem Norweger Veton Brisha, der eine ganze Saison nicht zeigen konnte, dass er Rapid helfen kann.
Pavlovic wurde schon Sonntag beim Trainingsspielchen gegen eine Mostviertel-Auswahl geschont, was eigentlich gegen die Norm ist. Er klagte Montag im Trainingslager Windischgarsten über Schmerzen in der Hüftgegend, wurde Dienstag nach Wien chauffiert. Bei der Magnetresonanz kam die für Rapid schlechte Diagnose. Die natürlich Diskussionen auslösen wird, ob die drei schweren Verletzungen in kurzer Zeit nur Riesenpech und Zufall sind. Oder ob es sinnvoll ist, Spieler, die in Sachen Fitness nicht in guter Verfassung sind, wie Pavlovic nach einer fast halbjährigen Pause beim FC Kopenhagen, zu verpflichten. Egal, das bringt nichts, Jetzt muss es Bickel gelingen, das Beste aus der verfahrenen Situation zu machen. Wie es aussieht, wird er nur im Ausland eine Lösung finden können. Damit hätte Rapid aber wieder zu viel Legionäre im Bord. Speziell wenn Kvilitaia und Pavlovic wieder einsatzfähig sein werden. Die Notsituation in Hütteldorf wird sich bei den Spielerberatern bald herumsprechen. Darum wird´s schwer werden, eine vernünftige, kurzfristige Lösung, etwa auf Leihbasis, zu finden. Es sieht nicht gut in Hütteldorf aus.
Sturm Graz, ein Konkurrent Rapids um die Plätze hinter Meister Red Bull Salzburg, rüstete hingegen auf. Mit dem erstem Legionär aus Portugal seit Jahren. Der 27jährige Filipe Migue Neos Ferreira von Pacos de Ferreira ist für die linke Abwehrseite vorgesehen. Aufsteiger Hartberg bedient sich weiter mit Leihspielern, die im Frühjahr bei SC Wr.Neustadt in Aktion waren: Nach Ivan Ljubic von Sturm gestern Yoube Diarra, einen 20jährigen Mittelfeldspieler aus Mali, von Salzburg. Wird nichts daran ändern, dass die Oststeirer Abstiegskandidat Nummer eins bleiben.