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Rapid gehört neu aufgestellt: Carsten Jancker anrufen!

Nach drei Siegen hintereinander darf man nicht alles schlecht reden! Das ist die Einstellung von Rapids Trainer Goran Djuricin vor dem Derby am Sonntag bei der Austria und dem richtungsweisenden Cupsemifinale bei Sturm Graz. Aus seiner Sicht hat ja das durchaus etwas für sich. Aber noch im Herbst argumentierte er bei ausbleibenden Siegen mit Leistungen, die sich halt  nicht in passenden Resultaten wiederspiegelten. Jetzt sind ihm die Leistungen egal, zählen für ihn die Resultate mehr. Das gute Recht jedes Trainers, es so zu sehen, wie es ihm Vorteile bringt. Die harte Realität heißt aber: Es ist keine positive Entwicklung zu bemerken. Es läuft nicht so wie es bei einem Klub mit den Ansprüchen Rapids laufen sollte. Mit ganz wenigen Ausnahmen wurde kein Spieler in dieser Saison merkbar besser. Hingegen einige, die im Herbst positiv auffielen, sogar schwächer. Etwa der Brasilianer Lucas Galvao. Kapitän Stefan Schwab gestand Samstag ehrlich in die TV-Kameras: “ Wir spielen meist nur eine Hälfte gut. Und in der anderen maximal 15 Minuten.“ Auch das Modell mit den Leihspielern läuft mit Ausnahme von U21-Tormann Paul Gartler in Kapfenberg nicht annähernd so erfolgversprechend wie das im Herbst mit  Dejan Ljubicic bei Wr.Neustadt. Philipp Malicsek ist bei St. Pölten nicht erste Wahl, Alex Sobczyk und  Denis Bosnjak bekommen bei Wr.Neustadt viel zu wenig Spielpraxis, um derzeit ein Thema für eine bessere  Zukunft Rapids sein zu können.

Wenn man die bisherige Saison Revue passieren lässt, kommt man zu dem Schluss: Rapid gehört neu aufgestellt.  Die Chefetage sollt sich nicht auf Auseinandersetzungen mit der Liga und ihren Senaten konzentrieren, auf Belehrungen der Konkurrenten in Sachen Fanarbeit, nicht in Anspruch nehmen, es werde alles richtig gemacht, weil Rapid die besten Zuschauerzahlen hat (die aber auch schon ohne Tribünensperren rückläufig waren), sondern sich eingestehen: Seit der Eröffnung des neuen Stadions läuft es sportlich nicht nach Wunsch, passierten zu viele falsche Entscheidungen. Die Devise auszugeben, mit Platz drei ist alles in Ordnung, egal wie groß der Rückstand zu Red Bull Salzburg ist, bedeutet auch den falschen Weg.  Mit dieser Mannschaft ist Platz zwei das höchste der Gefühle. Und daraus soll man Lehren und Konsequenzen ziehen.

Wenn Louis Schaub die Ausstiegsklausel in seinem Vertrag zum Wechseln nach Köln oder sonstwohin benützt,wonach es aussieht, sollte das ein Zeichen sein.auch andere ziehen zu lassen für die es Anfragen gibt. Das sind der in Russland gefragte Linksverteidiger Boli Bolingoli und interessanterweise auch der georgische Teamstürmer Giorgi Kvilitaia. Das würde Millionen bringen, das nötige Spielgeld, um der Mannschaft ein anderes Gesicht zu geben, sie stärker zu machen. Dann sollten Fehlgriffe wie im letzten August Veton Berisha nicht mehr passieren. Da muss auch das Scouting hinterfragt werden. Die Personalplanungen, die bisher durchsickerten, weil Sturm Graz mit dem Abgang von Marvin Potzmann nach Hütteldorf rechnet, können nicht überzeugen. Solche Spieler wie den Burgenländer, die solider Durchschnitt, aber nicht mehr sind, die Mannschaft nicht entscheidend besser machen, müsste Rapid doch selbst im Nachwuchs oder in den Amateuren ausbilden können.

Vielleicht würde sich bei der Suche nach dem dringend benötigten „Knipser“ zur Chancenverwertung einmal ein Anruf bei Carsten Jancker lohnen. Der in erfolgreicheren Zeiten zum grün-weißen Trainerteam gehörte, beim ersten Engagement als Cheftrainer Horn an die Spitze der Regionalliga Ost führte. Bei ihm stürmt der 26jährige Slowake Matus Paukner und konnte in 23 Pflichtspielen über 19 erzielte Tore jubeln (siehe Bild oben). Der ehemalige Sturmtank Jancker wird auf Grund seiner Erfahrung als Champions League-Sieger, Vizeweltmeister, Meister mit Bayern und Rapid, sicher wissen, ob der im Sommer ablösefreie Paukner in Hütteldorf ein Thema werden sollte oder ob der Sprung von der Regionalliga in die Bundesliga zu groß sein könnte. Sportchef Fredy Bickel sollte jeden Stein umdrehen, um Rapid wieder stärker zu machen, damit sich Darbietungen wie letzten Samstag nicht mehr wiederholen. Damit starke 30 Minuten wie zu Ostern in Mattersburg künftig öfters an der Tagesordnung sind.

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