Fußball

Rapid hat auch mit seinen neuen Hoffnungen ein Problem

Rapid hat derzeit zwei Diagnosen zur Hüftverletzung von Philipp Schobesberger: Nach der optimistischen könnte er in sechs Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, nach der zweiten dauerte es sechs Monate, bis der „Pfitschipfeil“ nach einer Operation wieder voll belastbar sein wird. Selbst wenn es bei den sechs Wochen bleibt, bedeutet das: Die Qualifikation zur Europa League findet ohne ihn statt. Und das vergrößert die Probleme für Sportchef Fredy Bickel und noch mehr für Trainer Goran Djuricin einiges. Denn auch die neu verpflichteten Offensivhoffnungen bedeuten vorerst Fragezeichen, auch wenn sie voll die Vorbereitung mitmachen, fit sind. Aus einem ganz einfachen Grund: Sie haben alle praktisch im letzten halben Jahr nicht gespielt.

Andrija Pavlovic,ein Stürmer mit Klasse (Bild oben), der laut Djuricin weiß,wo das Tor steht: Schön und gut. Aber das letzte Spiel für den FC Kopenhagen bestritt der serbische Linksfuß schon am 10. Februar. Christoph Knasmüllner in der englischen Championship für Absteiger Barnsley am 10.März. Andrij Ivan, der große rumänische Wunschspieler von Bickel,kam in der ganzen Saison  bei Krasnodar in Russland nur auf sieben Einsätze, erzielte kein Tor. Bis das Trio voll im Saft stehen wird, könntest es also länger dauern, als es Rapid gut tut. Djuricin wird bei dem Trio viel Fingerspitzengefühl brauchen. Zudem hat Rapid mit Lucas Galvao, Boli Bolingboli Veton Berisha, Pavlovic und Giorgi Kvilitaia bereits wieder fünf Ausländer. Ivan wäre der sechste. Mehr dürfen ja am Spielerbericht nicht stehen, wenn Geld aus dem Österreicher-Topf fließen soll. Darauf will Rapid weiter nicht verzichten, Bickel anderseits wegen des Pehs mit Schobesberger  vielleicht sogar drei neue Offensivspieler verpflichten.

Offensivspieler am österreichischen Markt? Das Angebot ist beschränkt. Was dafür spricht, dass es bei zu vielen Klubs verpasst wurde, gute junge Spieler auszubilden. Bickel denkt daher über einen nach, der vor sechs Jahren aus der Rapid-Akademie in den Nachwuchs des VfB Stuttgart gewechselt war, dort nicht den Sprung schaffte, 2016 wieder nach Österreich zurückkehrte, über den Floridsdorfer AC nach Altach kam. Dort erzielte Adrian Grbic letzte Saison bei 26 Einsätzen sieben Tore. Thomas Hickersberger, der Assistent von Djuricin, kennt den 21jährigen aus seinen sechs Monaten bei Altach. Kann der die grün-weißén Offensivlücken schließen? Ins Gespräch kam auch Ex-Teamstürmer Patrick Bürger, der seinen Vertrag bei Mattersburg noch nicht verlängerte. Aber Bürger ist inzwischen schon 31. Auch Austria hat Probleme, den gesuchten „Brecher“ für den Angriff in Österreich zu finden.  Auch der neue Stürmer von Sturm Graz, der 27jährige Kärntner Markus Pink, ist nicht über Zweifel erhaben. Er war ablösefrei von Mattersburg zu haben, wo er in den letzten drei Saisonen in 81 Pflichtspielen 18 Tore erzielte. Sturms Sportchef Günter Kreissl entschied sich für Pink wegen dessen Leidenschaft, mit der er Fußball lebt und dessen positiven Charakter. Ob das für den Vizemeister reichen wird, muss sich erst herausstellen.

 

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