Fußball

Rapid hat kein Duo wie Jantscher und Yeboah, aber einen Kühbauer-Wirbel

Zweimal Steiermark gegen Wien am Sonntag in der Bundesliga, zwei Duelle mit Brisanz.  Zunächst am Nachmittag in Hartberg, danach im Hütteldorfer Allianz-Stadion der Schlager der Runde zwischen Rapid und Sturm Graz. Hartberg liegt nur 80 Kilometer von Kapfenberg entfernt, wo sich die Austria letzten Dienstag in der zweiten Runde des Uniqa-Cups beim Zweitligisten schlimm blamierte, was zu einem violetten Stimmungswechsel nach fünf Runden ohne Niederlage in der Bundesliga führte. Wie wird die Reaktion gegen Hartberg ohne den gesperrten Vesel Demaku ausfallen? Die Forderungen von Trainer Manfred Schmid heißen präziser, beweglicher und konsequenter. Im erfolgreichen Play-off um einen Europacup-Platz gab es im Frühjahr zwei Siege der Austria über Hartberg. Gelingt es nach dem Tiefschlag im Cup nochmals daran anzuschließen? Wenn Hartbergs Torjäger Dario Tadic trifft, dann ist er der 98. Spieler in der Geschichte der Bundesliga, der 50 Tore erzielte. Die ersten sechs waren ihm übrigens noch im Dress der  Austria gelungen.

Mit einem Sieg könnte  Austria Hartberg überholen, vielleicht unter die ersten sechs kommen. Sturm Graz zu überholen liegt hingegen für Rapid bei acht Punkten Rückstand auf den Zweiten  nicht im Bereich des Möglichen. Bei den „Blackies“ herrschte  daher sicher intern eine bessere Stimmung als bei Grün-Weiß. Der Hunger auf den ersten Sieg in Hütteldorf seit  vier Jahren  (2:1 am 19. August 2017) ist groß. Wird auch gar nicht verschwiegen. 1300 Fans werden Sturm in die Bundeshauptstadt begleiten, der Gästesektor wird voll sein. Sturms Trainer Christian Ilzer fordert Energie, Leidenschaft und Intensität. Damit gelang letzte Saison zwei Runden vor Schluss ein 4:1 gegen Rapid nach zuvor acht sieglosen Duellen.

Ein Plus von Sturm gegenüber Rapid: Jakob Jantscher und Kelvin Yeboah (Bild oben). Ein Duo, das in bisher 13  Spielen dieser Saison gemeinsam für 16 Tore und 15 Assists sorgte, hat Rapid nicht. Jantscher bewirkte mit seinen Standards bisher mehr als jeder  Rapidler. Grün-Weiß hat hingegen trotz des Aufstiegs ins Cupachtelfinale bei der Admira einen Wirbel um den Trainer. Für den Didi Kühbauer  selbst sorgte. Mit den Begründungen über die derzeitige unbefriedigende Tabellensituation und Lage redete er sich selbst in einen Wirbel, obwohl manche Argumente sicher richtig sind. Aber wenn er Sturm als Sieger der Transferzeit bezeichnete, Ilzer um die Möglichkeiten beneidete, auf der Bank Joker zu haben, die Spiele drehen können, dann könnte man in diesen Äußerungen auch Vorwürfe an Zoran Barisic, den Sport-Geschäftsführer, sehen.

Und wenn Kühbauer glaubt, dass Rapid mit seinen Ex-Kapitänen Stefan Schwab und Dejan Ljubicic ganz anders, viel besser, dastehen würde, dann spricht er damit auch deren Nachfolger ähnliche Qualitäten ab. Das baut nicht auf. Nur zur Erinnerung: Rapid schaffte mit Schwab und Ljubicic einmal nicht die Qualifikation für die Meisterrunde. Auch wenn Kühbauer versichert, nur Fakten aufzuzählen, macht das Rapid Situation nicht leichter, sondern eher noch schwerer. Kommenden Freitag werden es genau drei Jahre, dass Kühbauer Trainer von Rapid wurde, von St.Pölten aus dem Vertrag herausgekauft wurde. Auf Kühbauers Trainerstationen vor St.Pölten, bei Wolfsberg und Admira wurde es nach zwei beziehungsweise drei Jahren heikel. Bei Rapid auch? Bei seinem Herzensklub kam er als Trainer bisher auf die meisten Spiele, auf 131 mit einem Punkteschnitt von 1,69. Seine Bilanz gegen Sturm: Fünf Siege, vier Unentschieden, zwei Niederlagen. Fakt ist, dass es Sonntag nur einen Anspruch für Rapid gibt. Der heißt: Gewinnen, aus und fertig!

Foto: Gepa Pictures/Admiral.

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