Fußball

Rapid hat seit zehn Jahren in Innsbruck nicht mehr verloren

Zwei Tage vor dem ersten Spiel im Play-Off-Finale um einen Europacupplatz gegen WSG Tirol machte Rapid Dienstag das offiziell, was seit Monaten ohnehin kein Geheimnis mehr war: Austria Klagenfurts 25 jähriger Mittelfeldspieler Patrick Greil (Bilde oben) wechselt nach Hütteldorf. Montag war der Salzburger zu Besuch im Allianz-Stadion. Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic sieht bei Greil, der vor Jahren in der Regionalliga West mit Anif gegen Marco Grüll und St. Johann spielte, genug Potenzial, um ein „prägender Akteur“ zu sein. Der stets Torgefahr ausstrahle und eine sehr gute Mentalität mitbringe: „Er wird sportlich und charakterlich eine Bereicherung sein!“ So einen könnte Rapid auch Donnerstag und Sonntag gegen die Tiroler brauchen. Die Montag im Semifinale mit dem 2:1 gegen LASK ihren elften Sieg feierten. Erstmals so viele in einer Bundesligasaison. Erstmals gewannen die Tiroler auch ihre letzten vier Heimspiele. Das sind doppelt so viele Heimsiege wie zuvor in den 13 Partien am Tivoli. Auch das unterstreicht einen Satz von Tirols Trainer Thomas Silberberger: „Dem Stefan und mir ist es gelungen, aus einem Haufen eine Mannschaft zu machen!“

Mit Stefan meinte er Sportchef Stefan Köck. Der Spieler engagierte, die bei ihren Klubs nicht erste Wahl oder gar nicht mehr erwünscht waren oder zuvor kein Engagement hatten. Wie Kofi Schulz und Jukius Ertlthaler im Winter. Der Statistik nach hätten die Tiroler Montag den LASK nicht schlagen können. 9:17 bei den Torschüssen, nur 35 Prozent Ballbesitz gegenüber 65, nur 56 Prozent Passqualität gegenüber 79. Vorteile hatten die Tiroler nur bei den gewonnen Zweikämpfen (52 Prozent). Das war der Schlüssel zum Weiterkommen. „Wenn es gegen Rapid nicht gut geht, dann geht es nicht gut, haben wir trotzdem eine fantastische Saison gespielt. Wenn das auch noch klappt, dann war es eine überragende Saison!“ Das sagte Silberberger Montag Abend bei „Sky“. Für Kollegen Ferdinand Feldhofer stellt sich die Ausgangsposition jedenfalls ganz anders dar.

Rapid ist gut beraten, die Statistik zu vergessen. Die Siege in den letzten vier Spielen gegen WSG Tirol, bei denen immer mindestens zwei Treffer gelangen, keine Niederlage am Innsbrucker Tivoli seit 10 Spielen (sieben Siege, drei Unentschieden). Dort verlor Rapid zum letzten Mal vor zehn Jahren mit 1:2 gegen Wacker Innsbruck, als bei den Tirolern Martin Svejnoha, jetzt Silberbergers Assistent, im Abwehrzentrum spielte. Aber das ist für Donnerstag unerheblich. Rapid überlässt seinen Fans, die trotz Ärger über den verpassten dritten Platz nach Innsbruck kommen, die Karten im Gästesektor gratis. Für das Heimspiel am Sonntag gibt es moderate Eintrittspreise: Zwölf Euro hinter den Toren, 18,99 auf den Längsseiten. Bei den 14 Heimspielen, bei denen ein uneingeschränkter Besuch möglich war, hatte Rapid einen Zuschauerschnitt von 15 255. Wäre ein mittleres Wunder, sollten Sonntag so viele kommen.

Für neun Rapidler ist die Saison am Sonntag noch nicht vorbei: Torhüter Niklas Held, Martin Moormann, Jonas Auer, Moritz Oswald und Bernhard Zimmermann stehen im Kader von Österreichs U 21 für das Qualifikationsspiel gegen Finnland am 3. Juni in Ried, Yusuf Demir, Leopold Querfeld, Pascal Fallmann und Benjamin Kanuric spielen Mitte Juni bei der U 19-Europameisterschaft in der Slowakei.

 

Foto: SK Rapid/Red Ring Shots/Daniel Widner.

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