Fußball

Rapid hat wichtigere Personalien als Murg

Am Tag der internationalen Erfolge von Salzburg und Austria vermeldete Rapid die Verlängerung des Vertrags von Thomas Murg, der erst am 30. Juni 2019 ausgelaufen wäre, bis 2021. Sportchef Fredy Bickel einigte sich mit Thomas Böhm, dem Berater des 22jährigen steirischen Offensivspielers, auf die langfristige Lösung. Weil Murg, den dieser Vertrauenbeweis klarerweise erfreut, für Bickel in den letzten Wochen zu einem der wichtigen Rapid-Spieler wuchs, zudem er vom Interesse anderer Klubs erfuhr. Der Schweizer sieht bei Jungvater Murg das Potenzial, um in absehbarer Zeit erstmals Österreichs Teamdress tragen. Selbst, wenn das alles stimmen mag, Rapid hat wichtigere Personalien, an denen man Bickel messen wird.

Speziell die um Philipp Schobesberger, bei der er in Optimismus macht. Schobesberger macht Rapid gefährlicher als Murg, auch wenn der bei den letzten drei Siegen stets getroffen hat. Um „Pfitschipfeil“ Schobesberger bemüht sich Red Bull Salzburg, wo Murg kein Thema war. Also wird Bickel sehr gute Argumente brauchen, um Schobesberger und seinen Berater Alex Sperr zu überzeugen. Vor allem an die finanzielle Schmerzgrenze in Grün-Weiß gehen müssen. Auch der Schobesberger-Vertrag läuft nur noch neun Monate bis 30. Juni 2018. Ein Jahr vor Ablauf gerät der Verein immer unter Druck, egal wie er heißt.

Aber das wichtigste für Rapid ist derzeit sicher das Tagesgeschäft. Die nächten drei Runden werden zeigen, wohin die Reise geht: Samstag der Vorletzte Mattersburg, der seit 29. Juli ohne Sieg ist, in sieben Runden nur zwei Punkte holte, Schlusslicht St. Pölten und das Derby gegen Austria sind der Gradmesser, ob sich Rapid weiter entwickelt hat. Viele setzen darauf, dass sich die Arbeit von  Fitnesstrainer Toni Beretzki erst im Oktober so richtig auswirken wird, Rapid dann anders als bisher über 90 Minuten voll marschieren kann. Abwarten. Der Rückstand auf Platz eins darf in den nächsten drei Runden nicht größer werden. Das ist die Messlatte, nur dann stimmt der Weg. Tabellenführer Sturm gastiert Samstag nach drei sieglosen Partien in St. Pölten, Gegen den Letzten begann die Grazer Siegesserie, die sie noch auf Platz eins hält – nach 0:2 in der 92. Minute das 3:2 erzielt.

Rapid  hat gegen Mattersburg zwar seit acht Spielen nicht verloren, aber in den letzte vier gab es drei Unentschieden. Beim letzten daheim nach einer 2:0-Führung das erste von vier grün-weißen 2:2 im ersten Viertel der Saison. Ein Punkt wäre im Burgenland für Rapids Ambitionen, sich oben festzusetzen, zu wenig. Ob es dort endlich wieder  ein Tor eines Rapid-Mittelstürmers geben wird? Das letzte und bisher einzige erzielte der im Moment erkrankte Brasilianer Joelinton bereits in der 4. Runde am 12. August, zum Ehrentreffer beim 1:3 in der Südstadt gegen Admira zwölf Minuten vor Schluss. Bickels Last Minute-Einkauf, Veton Berisha, fiel bisher nicht durch Torgefährlichkeit auf. Die Ansicht, dass der Norweger zuletzt die Verteidiger der Gegner derart beschäftigte, dass sich Löcher für andere boten, die genützt wurden, hat Bickel exklusiv. Bei den acht Toren, die Rapid in den drei Spielen mit Berisha erzielte, hatte er nur bei einem, beim ersten in Salzburg, seine Beine im Spiel.

Bei den tipp 3-Quoten ist Rapid in Mattersburg  der 1,80-Favorit. So wie Sturm in St. Pölten. Noch nidrigere gibt´s am Sonntag für die Heimspiele der  Europa League-Fighter Salzburg und Austria gegen  Wolfsberg beziehungsweise Altach: 1,20 und 1,75. Wer der Rapid-Steigerung nicht so traut, 10 Euro auf ein Unentschieden im Pappel-Stadion riskiert, verdient 22, bekommt 32 zurück.

 

 

Foto: SK RAPID WIEN.

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