Fußball

Rapid in Altach: Hoffen auf den Fußballgott und Strebinger

Red Bull Salzburgs Triumph in Dortmund mag Rapid als Bestätigung gedient haben, auf dem richtigen Weg zu sein, wie Trainer Goran Djuricin die Leitungen in den letzten drei Runden gegen  LASK, Ried und beim Meister sieht, bei dem man sich ja trotz Niederlage auf Augenhöhe fühlte. Aber wer weiß, vielleicht tut sich Rapid Samstag im Ländle bei Altach sogar schwerer wie beim 0:1 in Salzburg als Aussenseiter. Diese Saison hat Rapid gegen die Vorarlberger, bei denen Sportchef Georg Zellhofer seinen Vertrag bis 2020 verlängerte, nicht gewonnen: Glückliches 2:2 in Altach durch einen Ausgleich des Ex-Altachers Galvao in der 92.Minute. Von den letzten acht Duellen gegen die Vorarlberger gewann Rapid nur eines und das am 15.April 2017 zum Einstand von Djuricin als Chef mit 3:0 in Hütteldorf. Damals brachte Steffen Hofmann mit den ersten zwei Toren Rapid auf die Siegerstraße, rettete Djuricin sein Debüt. Aber das hat der Trainer nicht einmal ein Jahr später schon vergessen. In Altach wird der Fußballgott der grün-weißen Fans wieder fehlen. Hingegen steht der 24jährige Kroate Ivan Mocinic erstmals seit Dezember 2016, erstmals seit seiner schweren Knieverletzung samt zwei Operationen wieder im Kader. Es muss auch ein Rätsel bleiben, dass sich bei Rapid keiner findet, der Djuricin klar macht, dass er mit Hofmann so nicht umgehen darf und kann. Es ist kein gutes Zeichen diesen Klub und seine Ansprüche, aber auch für den in Diskussion gekommenen Trainer.

Djuricin glaubt, dass es reine Kopfsache wird, um aus Altach drei Punkte mitzunehmen. Mut, Risiko und Raffinesse werden gefragt sein. Hinter Joelinton steht wegen eines lädierten Knies, das Schmerzen bereitet, ein Fragezeichen. Bereits in Salzburg hatte Djruicin gehofft, das beim nächsten Match der Fußballgott auf Rapid herabsehen wird. Ob das allein weiterhelfen wird, um wieder auf Platz drei zu kommen? Admira empfängt Samstag  den Zweiten Sturm Graz . Von der Konstellation her das Spitzenspiel der Runde. Rapid hat noch eine Hoffnung: Die derzeitige Topform von Tormann Richard Strebinger. Er ist der Spieler im grün-weißen Kader mit der markantesten Steigerung in dieser Saison. Dahinter kann man seinen Spezialtrainer, nämlich Helge Payer, die Nummer eins in Rapids letzter Meistermannschaft vor zehn Jahren, sehen. Anfang dieser Woche war er drei Tage in München, hospitierte bei Bayern, tauschte sich mit Toni Tapalovic (Bild oben) aus, seit einem Jahrzehnt der Coach von Weltklassegoalie Manuel Neuer, der ihn auf dessen Wunsch von Schalke zu Bayern begleitet hatte. Neue Anregungen, um Strebinger noch  besser zu machen?

„Das Potenzial hab´ich bei ihm immer gesehen“ behauptet  Payer, der sich gerne als „head of goalkeeping“ Rapids bezeichnet, „es war meine Aufgabe, es zum Tragen zu bringen.“  Dabei gab es nach zwei Monaten der Zusammenarbeit zunächst Strebingers Degradierung zur Nummer zwei hinter Tobias Knoflach. Auch ausgelöst durch einen schweren Fehler, der am 18. Dezember 2016 die  1:3-Niederlage in Altach eingeleitet hatte. Das wurde zur neuen Saison wieder rückgängig gemacht: „Es gehörte auch viel mentale Arbeit dazu, ihn zu überzeugen, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen“, behauptet Payer. Ihm zu zeigen, dass auch unantastbaren Klasseleuten wie Neuer oder Marc-Andre ter Stegen vom FC  Barcelona sowohl mit den Händen als auch mit den Füssen Fehler passieren können, ohne dass die an sich zu zweifeln beginnen. Jetzt hat Strebinger mehr Ruhe, bleibt vor allem in den direkten eins zu eins-Duellen länger stehen. So lange, bis die Stürmer die Nerven verliehen und ihn dann fast anschießen.  Wie zuletzt Munas Dabbur in Salzburg. Die Strebinger-Form vom letzten Sonntag braucht Rapid auch sechs Tage später in Altach.

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