Fußball

Rapid läßt zu viele Chancen zu und nützt zu wenige

So wie der violette Wiener Erzrivale ist auch Rapid nach dem ereignisreichen 3:1 (1:1) gegen Mattersburg vor 14.000 Zuschauern seit acht Runden unbesiegt. Nur waren bei Grün-Weiß fünf Siege dabei, darunter auch das bemerkenswerte 4:0 in Pasching gegen den LASK, der damals noch nicht Tabellenführer war.  Das sind drei mehr als bei der  Austria. Und damit brachte die Rapid-Serie 18 Punkte,  die der Austria nur zwölf. Aber bei Rapid läuft trotzdem nicht alles so wie es wollte, auch wenn Trainer Didi Kühbauer  Sonntag mit der Leistung im großen und ganzen einverstanden war, speziell in der doch dominanten zweiten Hälfte.

Der Nachzügler aus dem Burgenland musste nicht nur Jano und Andreas Gruber vorgeben, sondern auch den an den Adduktoren verletzten Stammtorhüter Markus Kuster. Aber sein Ersatz mit Austria-Vergangenheit. Tino Casali,ließ sich überhaupt nichts zu Schulden kommen. Eher im Gegenteil, Er stand mehr Rapid.Toren im Wege. Die durchaus möglich gewesen wären, allerdings auch mehr als von Matterburg. Will Rapid in den entscheidenden zehn „Finalspielen“ der Mesterrunde nach oben angreifen, noch eine Gefahr für Platz zwei von Red Bull Salzburg sein, wie es im „Sky“-Studio Sonntag Experte Alfred Tatar zum Unverständnis von Ex-Salzburg-Torjäger Marc Janko prophezeite, dann darf Rapid nicht so  viele Chancen des Gegners zu lassen. Mattersburg hätte bei 0:0 bei einem Lattenkopfball des Ex-Austrianers Marko Kvasina ebenso in Führung gehen können wie bei zwei Sitzern von Martin Pusic. Es war mehr als der Ausgleich des ehemaligen Rapid-Nachwuchsspielers Thorsten Mahrer zum 1:1 möglich. Dann muss bei Standardsituationen besser verteidigt werden als gegen Mattersburg. Die Eckbälle-und Freistösse des Ex-Rapidlers Andreas Kuen waren anfangs eindeutig gefährlicher als die grün-weißen Standardvarianten.

Rapid lässt zu viele Chancen des Gegners zu und verwertet zu wenige der eigenen. Sonntag hatte Thomas Murg einige am Fuß. Aber das war ein Tag, an dem er entweder am Tormann scheiterte oder an der Stange, als Casali keine Chance hatte. Sechs Abschlüsse, aber kein Tor. Das ist kein gute „Bilanz“. So sprang der Kapitän als „Goldköpfchen“ ein: Das 1:0 per Kopf nach Flanke  von Max Ullmann, das 3:1 nach einer des aufgerückten Abwehrchefs Christopher Dibon. Das waren die besten und präzisesten Rapid.Flanken, von Montenegeros Teamverteidiger Filip Stokjovic kam keine einzige, die gut war. Taxiarchis Fountas (Bild oben) hatte sein Visier nur in der ersten Minute der zweiten Hälfte richtig eingestellt, als er nach Zuspiel von Christoph Knasmüllner, der kurz darauf einen Sitzer fast aufreizend, aber auf jeden Fall fahrlässig nicht nützte, den Ball perfekt ins Eck schlenzte. Daher konnte Lukas Marek bei seinem Debüt als Rapid-Stimme den Griechen ebenso als Torschützen ansagen wie sein Vater Andy zwei Wochen zuvor bei seinem Abschied. Den feierte der Rapid-Fansektor auch als Tribünengast mit Sprechchören.

Nächsten Samstag gibt es in Wolfsberg beim Ex-Klub von Kühbauer das „Finale“ um Platz drei nach dem Grunddurchgang, in das Rapid mit zwei Punkten Vorsprung geht. Wolfsberg hat mit dem Israeli Shon Weissman, der in St.Pölten sein 20. Saisontor erzielte, einen Knipser, den Rapid vermisst. Kühbauer misst dem Duell in Wolfsberg aber nicht allzu große Bedeutung zu: „Es bleiben ja danach noch zehn Spiele Zeit, um alles zu korrigieren!“

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